Einmal um die ganze Welt...

Reisezeit: August 2012 - Mai 2014  |  von Walter und Heike Tautermann

Australien und die große Freiheit...: Back to Tennant Creek

Trotz "Pfannkuchen- Back- Überfall......

Trotz "Pfannkuchen- Back- Überfall......

....ein ganz lustiger Nachmittag!

....ein ganz lustiger Nachmittag!

ein schöner Garten....

ein schöner Garten....

mit Gemüsebeet....

mit Gemüsebeet....

nette Bekanntschaft...

nette Bekanntschaft...

Großmutter Barbara erzählt aus ihrem Leben...

Großmutter Barbara erzählt aus ihrem Leben...

Laquisa ist für alles zu begeistern....

Laquisa ist für alles zu begeistern....

Shanile lernt stricken....

Shanile lernt stricken....

...aber Gitarre gefällt ihr besser!

...aber Gitarre gefällt ihr besser!

Momo kann das kaum glauben, was ich da mit der Nähmaschine mache...

Momo kann das kaum glauben, was ich da mit der Nähmaschine mache...

Es ist schön hier zu sein....

23.07.2013
Endlich, Emma kommt heute und holt uns ab. Ich bin glücklich, denn nachdem ich gestern den absoluten, grundlosen Heultag hatte (kein Wunder in dieser trostlosen Bude) darf ich heute aufatmen. Mein Mausbiber hatte sich schon ernsthaft Sorgen gemacht.
Ich heule nicht mehr, hab keine Schmerzen, das Röntgenbild ist OK und nun will ich nur noch "nach hause". Ich will auch diesen blöden Rollstuhl nicht mehr, ich muss an Gehstützen laufen, komme was wolle!
Emma hat über die Firma ein großes Auto organisiert und nimmt noch 2 Kollegen mit nach Tennant Creek. Jimmy und David sind äußerst nett und sehr gesprächig und so vergeht die Zeit wie im Flug.....
Angekommen, begrüßen uns Leyla und BB, die verwöhnten Hunde....und wenn es auch in diesem Öko- Haushalt nach deutschen Richtlinien nicht sooo ordendlich ist, so ist es doch tausendmal heimeliger und wärmer als in Alice Springs.

24.07.2013
Wir haben allerhand zu tun hier bei Emma und Sean. Ihr fällt immer wieder etwas Neues ein, was wir so machen könnten.
Heute nimmt sie uns zu ihrem Garten-Projekt mit, das sowohl in Alice Springs als auch Tennant Creek ins Leben gerufen wurde und eigendlich die Leute im gesamten Northern Territory erreichen soll.
Dazu wurde von der Stadt ein Stück Land zur Verfügung gestellt, indem die Menschen lernen sollen, mit der kostbaren Natur achtsamer umzugehen. So gestalten die Mitarbeiter vom "Roten Kreuz", zusammen mit Jimmy und David, aus alten Badewannen, Kühlschränken oder ähnlichen, Hochbeete in denen sie Gemüse züchten.
Oder sie legen Komposthaufen an, damit sie auch auf trockenem Boden etwas Humus gewinnen können. Aus alten Plastikgefäßen werden künstlerisch Pflanzkübel mit der Stichsäge gezaubert und manchmal schauen neugierige Menschen vorbei und geben ihren "Senf" dazu.....so wie wir zum Beispiel, grins !

Anschließend wird mit allen Helfern, bei einer leckeren Brotzeit, stundenlang ausdiskutiert, wie toll diese Aktion war.
Für uns sind manch derartige Dinge unfassbar, denn vieles davon ist für uns in Deutschland selbstverständlich, wie zum Beispiel ein Garten oder die Mülltrennung.
Neu war für uns die Nutzung der Wasserreserven, denn hier in Mittelaustralien gibt es kaum Regen.
Hier steckt das alles noch in den Kinderschuhen. Immerhin, die Bevölkerung denkt um, doch fehlt es noch an Möglichkeiten, wie zum Beispiel Wertstoffhöfen oder einer Müllverbrennungsanlage.....
Auf einer riesigen Mülldeponie wird zwar schon getrennt, die Reserven gehen jedoch auf eine viel zu lange Reise, sodaß in Frage gestellt sei, ob sich das auch lohnt.

27.07.2013
Heute fällt Emma spontan ein, das Walter im Kabarett mitspielen könnte, das wäre super, denn da hätten sie mal einen "echten" Deutschen, noch dazu einen Bayern.
Ach du liebe Zeit, was will sie denn haben?
Ok, Walter schreibt unsere Geschichte zu einem Gstanzl auf und versucht sich im Jodeln..... Oje, da muss er noch oft üben, hahaha....( ich bin froh, das ich zur Zeit "behindert" bin)
Am Abend gehen wir zu einem Oldy-konzert, die "Drifters"... wir haben noch nie von ihnen gehört, aber sie sind gut, die alten Herren.

29.07.2013
Emma und Sean lassen uns für eine Woche allein, Emma hat in Darwin zu tun und Sean fährt wieder in seine Aborigine- Gemeinde in den Bush.
Während Walter Zäune baut und den Garten weiter verschönert, kümmer ich mich mal ums Haus. Habe einen Hocker gefunden mit dem ich durch's ganze Haus rutschen kann, super. Zwischendurch arbeite ich mich an Emmas neuer Nähmaschine ein und stricke und häkele kleine, nette Dinge.....

01.08.2013
Laquisha kommt mit samt ihren kleinen Kumpeln über den Gartenzaun geklettert und möchte mit mir Kuchen backen, och nee....heute nicht, hab ja gerade alles geputzt.
Na gut aber nur Pfannkuchen! Ich kann euch sagen, wenn viele,wilde, kleine Aborigines herum springen, musst du auch hinten Augen haben, wie so eine Rundumleuchte, denn sprachlich kommst du da nicht weiter.
Sie sprechen ja kaum englisch und nehmen in kürzester Zeit alles auseinander, wie halt alle Kinder ...., .
So habe ich sie gefragt, ob sie heute in der Schule waren... Außer Laquisha und Shanyle natürlich niemand, aber ein Mädchen namens Momo sagt mir, das sie dafür die Haare gewaschen hat und ich soll doch mal riechen. Hmmm....sie duftet tatsächlich gut, was will man da noch sagen, denn auch das ist nicht selbstverständlich bei den kleinen "Rotznasen". Das ist nicht böse gemeint, sie haben wirklich Rotznasen. Ich hab sie alle lieb und muss lächeln bei ihrem Anblick, denn sie machen mich augenblicklich gesünder.

03.08.2013
Heute fallen Sean und Emma bei ihrer Rückkehr aus allen Wolken, denn der Garten ist nicht wieder zu erkennen, so schön ist er...Sie laden uns spontan zum Essen ein, Hmmm...chinesisch, natürlich sind wieder ein paar Leute dabei, diesmal Seans Kollegen aus dem "Bush", viele davon Lehrer. Alle sehr nett und eine Frau spricht sogar deutsch....prima Abend, denn da kann man mal wieder quatschen, wie einem der Schnabel gewachsen ist, also ich zumindest.....

04.08.2013
Silvia kommt wieder auf Besuch, das ist Emmas Freundin und fast Nachbarin. Ich mag sie sehr gern, denn ich kann ihr englisch gut verstehen, sie gibt sich auch wirklich Mühe und verbessert mich liebevoll, wenn mal was total falsch ausgesprochen wird. Naja, sie ist halt eine echte, australische Englischlehrerin.

Am Nachmittag gehe ich mit Emma zum Workshop und schau mal, was mich da so erwartet. Ach ja hier in Tennant Creek findet Ende August das "Desert-Harmony- Festival" statt. Das ist eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Einheimischen, Indigenen und Künstlern.
Bei diesem Workshop werden aus Plastikmüll, Figuren gemacht für die "Trash-Skulptur-Night". Zum Beispiel bohrt man tausende Plastikkappen von Fantaflaschen an, um sie dann, zu langen Armen auf Draht zu fädeln. Na das ist ja lustig, da mach ich doch gleich einmal mit.
Aus Klarsichtfolie entstand schon ein Männchen mit Beleuchtung, sieht super aus. Manche gestalten Zauberbäume aus Coladosen usw.

Wir sind sehr neugierig auf dieses Fest. Deswegen auch die Probe für's Kabarett heute Abend und wir lernen wieder ein paar nette Leute kennen. Viele kennen wir ja schon und alle wuseln wie Ameisen herum, jeder hat eine Aufgabe fürs Festival.

12.08.2013
Ach ja, Emma und Sean verlassen uns wieder und hinterlassen ein paar Aufträge. Diesmal bin ich dran, denn als Emma gesehen hat, das ich Schneiderin bin, da kam ihr doch glatt die Idee, das ich ihren Einfall verwirklichen könnte.
Naja, eigendlich war es Seans Idee aus einem alten Mini-Campinganhänger eine Wassermelone zu machen. Was...? Wie....?
Achso, ich soll ein Kostüm nähen....ja krieg ich hin, kein Problem.
Aber wozu? Nun wir werden sehen......alles verstehe ich nicht und ehrlich gesagt, muss ich auch nicht.
Ok, ich fange einfach mal an, aus rotem und weißen Fliesstoff und dunkelgrüner Baumwolle eine Riesenmelone zu machen. Wird schon schief gehen, grins Walter hilft mir dabei, die Stoffmassen umanander zu beugen und abzumessen, gar nicht so einfach.

13.08.2013
Gott sei dank heute ist nicht Freitag, denn das wäre ein schlechtes Omen an einem 13., denn heute gehe ich zur 2. Röntgenuntersuchung. Mein Gott, wie die Zeit vergeht, nun sind schon 6 Wochen seit der OP vergangen. Im Krankenhaus kenne ich fast alle, auch die Dame vom Röntgen. Sie brennt mir alle Bilder auf CD, sozusagen als Andenken und zeigt mir wie schön alles platziert wurde an meinem Schienbein und das alles bestens ist.
Auch die junge Ärztin erlaubt mir ein wenig mehr zu belasten. Ich könnte vor Freude gleich die Krücken in die Ecke schmeißen und einen indigenen Freudentanz aufführen, aber mein Mausbiber ermahnt mich zur Ordnung....ja, er hat ja auch recht.

15.08.2013
Heute kommt Besuch. Emmas Freundin aus Alice Springs kommt mit Mann und Kind. Ich bin entzückt, denn es ist eine junge Aboriginesfamilie und der kleine Jane-junior wird sogleich mein Liebling, der ist sooo süß.
Am Abend schauen wir noch einen schönen Film an, über die Arbeit im Bush bzw. in den Communities. Den Film hat Sean gemacht und wurde dafür ausgezeichnet. Nun wissen wir auch, das Sean Performens und Filmtechnik studiert hat.
Er schenkt uns eine sehr schön gestaltetes Cover mit seinem Film und die dazu gehöriger CD. Dankeschön Sean !
Ein Kumpel von Sean schaut auch noch vorbei. Byren ist ein jahrelanger Traveler, stammt eigendlich aus Californien und hat just ausgerechnet heute seinen Geldbeutel mit dem gesamten Wochenlohn verloren. Na der braucht erst einmal einen Whisky, der Arme und Walter ist gleich dabei.

16.08.2013
Heute Abend schaut Barbara bei uns vorbei. Barbara ist die Oma von Laquisha und Shanile und eine sehr engagierte Aborigines. Sie arbeitet für das Kulturzentrum in Tennant Creek, spricht sehr gut englisch und mehrere Aborigines Sprachen. Somit hilft sie vielen indigenen Menschen bei Behördengängen oder beim Ausfüllen von Formularen. Außerdem stellt sie "Bush-Medizin" her und geht dafür tagelang auf Wanderschaft. Es ist für uns äußerst interessant, ihren Erzählungen zu lauschen. Wenn ich laufen könnte, würde ich mit ihr sofort in den Bush gehen.

Natürlich hat Oma im Schlepptau ihre Enkel und alle haben ihre kaputten Fahrräder mitgebracht, damit Walter mal gucken kann. Das heißt, es wartet wieder jede menge Arbeit auf ihn. Doch er tut es für die Kleinen sehr gerne.

17.08.2013
Am Wochenende ist Generalprobe für die "Wassermelone" ...oh sie passt ganz gut. Nun erfahren wir auch, das dieser Wohnwagen am Kabarett-Abend als Bar funktionieren soll. Zusammen mit einem alten Fahrrad, dieses wiederum verbunden mit einem Mixer, sollen verschiedene Säfte gemixt werden. Na das ist ja mal ne' geniale Idee!
Wie schon erwähnt, dient dieses Festival auch dazu, der Bevölkerung zu zeigen, alte Ressourcen zu nutzen. Zwei Männer haben dafür etliche Fahrradskulpturen geschaffen, meist auch mit Funktion. So findet am Abend ein BBQ statt, wo eine Fahrrad- Eismaschine vorgestellt wird.

19.08.2013
Nur noch eine Woche bis zum großen Kabarettabend....Langsam werden alle nervös. Mein Mann hat ein wenig Ablenkung bekommen. Er arbeitet jetzt täglich ein paar Stunden auf "Kelly's Ranch" , damit Georgina sich um die Haushaltsauflösung ihrer verstorbenen Eltern in Sydney kümmern kann. "Kelly's Ranch" ist eine kleine Farm und der Besitzer, Gerry, ein Aborigines vom Stamm der Warunungu.....gibt Reitunterricht und bietet Bushtrails an. Das interessiert Walter natürlich am allermeisten.
Auf dem Hof leben mindestens 20 Hühner, Hunde, Kühe etliche Kakadus und natürlich Pferde. Sehr idyllisch mit einem großen Garten und einem Außen-WC, das absichtlich auf einem freien Platz gebaut wurde, um die Aussicht bei gewisser Tätigkeit zu genießen. Ja, manchmal sind sie schon ein bisschen grazy die Aussis und wahrscheinlich deswegen so nett.

Ach ja vom Hof bekommt Walter auch die bayrischen Bierkrüge für seinen Auftritt, keine Ahnung wo Georgina die her hat.

20.08.2013
Emma ist diese Woche nicht zu ertragen, so nervös springt sie rum. Ich kann sie nur mit täglich frisch gekochtem Essen beruhigen.
Meinen Mausbiber steckt sie damit gleich an, ständig vergisst er seinen Text. Dabei hat er jetzt so einen netten Translater an seiner Seite, Mani. Er kommt ursprünglich aus Indien und lernt nun bayrisch, wie geil ist das denn, grins ...Mani meinte, warum ich nicht diesen Part übernommen habe? "Oh no, with crutches on the stages? No,no,no.....you are great!"

Trotzdem gehe ich mit Emma am Abend in die Oper. Leider war unser Profifotograf Walter dienstlich verhindert, denn wir haben uns mal richtig aufgebrezelt. "Don Giovanni" wird in einer modernen Version der 60er Jahre aufgeführt, natürlich nach Mozarts genialer Musik. Kreiert wurde das ganze natürlich von der Sydney- Opera für alle "Barkley-Art's"- Festivals in ganz Australien.
Vorher treten mit dem Orchester indigene Künstler auf. Sie haben nur 2 Stunden Zeit gehabt zum Proben, doch es klingt fantastisch.

23.08.2013
Die Wassermelone, alias Mini-Van ist fertig und ist wie erwartet, ein Meisterwerk.....ich bin glücklich! So von mir aus kann es los gehen...
Sean ist begeistert, als er nach Hause kommt und bastelt mit Walter gleich noch ein paar Lichter dran.
Da er morgen Geburtstag hat, habe ich noch sein Lieblingsessen "Lammkeule" gekocht und Apfelkuchen gebacken....hmmm sehr lecker. Dave und Linda kommen auch vorbei, das wird ein lustiger Abend, so wie daheim halt auch ab und zu......

Was diese Hände wohl zaubern?

Was diese Hände wohl zaubern?

...das ist endlich mal wieder spannend, etwas herum zu werkeln....

...das ist endlich mal wieder spannend, etwas herum zu werkeln....

meine Generalprobe....

meine Generalprobe....

1-2-3 fertig!

1-2-3 fertig!

..und hier der Verwendungszweck

..und hier der Verwendungszweck

Walters Generalprobe.....

Walters Generalprobe.....

Emma, wie immer äußerst kritisch

Emma, wie immer äußerst kritisch

Manni, ganz ängstlich...

Manni, ganz ängstlich...

...ach, das wird schon schief gehen!

...ach, das wird schon schief gehen!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Teil 1: von Moskau mit der Transib nach Peking, wieder westwärts nach Indien, Thailand, Kambodscha, Laos,Burma, Indonesien, Australien Teil 2: Argentinien,Chile, Bolivien, Peru, Brasilien, Venezuela, Costa-Rica, Karibik
Details:
Aufbruch: 21.08.2012
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: 01.05.2014
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Indien
Thailand
Kambodscha
Laos
Myanmar
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor