Marc und Marten um die Welt

Reisezeit: August 2013 - August 2014  |  von Marten Seifert

Tasmanien und Brisbane

Sonntag 30. März 2014
Die Sonne geht auf, wir sind wach und mit uns auch ein Wallaby und eine Gruppe australischer Rehe oder dergleichen, die allesamt panisch Reißaus nehmen als wir mit unserem kleinen roten Auto über den Feldweg vorbeituckeln. Auf dem Weg zum Freycinet-NP wird noch schnell an einem so genannten Blowhole gehalten, bei dem jede zweite Welle so in eine Felsspalte gedrückt wird, dass das Wasser in einer Fontäne nach oben schießt. Gerade in Verbindung mit den Geräuschen des Meeres ganz nett anzusehen. Was bei mir die Stimmung leider etwas drückt, ist die Tatsache, dass gerade alle Pinguine unterwegs sind, oder auf dieser blöden Insel im offenen Meer hocken und ich sie deshalb nicht aus der Nähe sehen kann.

das Blowhole

das Blowhole

Egal, der Aussichtspunkt im Freycinet-NP, den wir auch gleich als Nachtquartier auserwählen, lässt die Trauer über die nichtgesehenen Pinguine wieder vergessen.
Der Freycinet-NP ist vor allem für die Wineglassbay mit dem schneeweißen Strand weithin bekannt und entsprechend voll ist es dann auch, als wir nach einer halben Stunde durch die Hitze wandern, den Aussichtspunkt erreichen. Wirklich einfach nur der Hammer und unbeschreiblich. Wie viele Asiaten sich hier auch gleich wieder tummeln, ist übrigens genauso unbeschreiblich.
Da wir uns für den knapp zehn Kilometer langen Rundweg entschieden haben, wird es dann im weiteren Verlauf des Weges immer leerer und nach einem Besuch am wirklich wunderschön weißen Strand der Wineglassbay kommt uns dann kaum noch jemand entgegen.

Der Weg führt an zwei halbausgetrockneten Sumpfseen vorbei, bevor wir auf der anderen Seite der Landzunge den Strand zur Great Oyster Bay erreichen. Auch sehr schön, aber im Salzwasser baden, ohne in absehbarer Zeit duschen zu können, wollen wir dann auch nicht. Der letzte Teil des Weges zieht sich dann leider ziemlich in die Länge und ich werde fast wahnsinnig wegen den abertausenden von Fliegen, die sich alle drei Sekunden auf mein Gesicht und in die Haare setzen. Dabei haben wir uns ja nun gestern schon extra gebadet. Aber wenn man sich die anderen Leute anguckt, wie sie genervt um sich schlagen, geht es wohl nicht nur uns so.
Doch ziemlich geschafft vom Wandern, geht es danach noch mit dem Auto zum Leuchtturm, von dem aus man noch mal einen schönen Weitblick aufs Meer und die umliegenden Steilküsten hat, unser Highlight aber ist eine Dose Spaghetti für jeden, die sich auf dem schwarzen Armaturenbrett in der Sonne sogar auf Esstemperatur erwärmt hat.
Der Tag wird dann am bereits erwähnten Lookout von heute Morgen mit Toast und einigen Runden Mau Mau beendet.

Montag 31. März 2014
Die Sonne hat es noch nicht ganz über den Horizont geschafft, als wir auch schon wieder wach sind und Richtung Freycinet aufbrechen. Dazu sollte ich vielleicht noch mal erklären, dass der F.-NP auf dieser recht langen nach Süden gehenden Landzunge liegt und sich unser Übernachtungsplatz beim Lookout an der Ostküste gleich am Anfang der Landzunge befindet. Der eigentliche Nationalpark, wo man dann fürs Campen zahlen muss, liegt noch ca. 20 Kilometer weiter. Mit dem Auto geht es zum also zum Hauptparkplatz, wo wir auch gestern schon gehalten haben, weil wir heute noch einen der Berge besteigen wollen, um das hiesige Panorama so richtig bewundern zu können.
Der Aufstieg ist ziemlich anstrengend, aber zu dieser Uhrzeit ist es noch angenehm kühl und die nervigen Fliegen scheinen auch noch zu schlafen. Bei Nässe sollte man den Aufstieg in jedem Fall vermeiden und Leute mit Höhenangst bleiben auch lieber auf den anderen Wanderwegen, denn wie man hier teilweise a uf allen Vieren am glatten Fels hochkriechen muss, während es hinter einem locker 50 Meter steil hinunter geht, ist schon ziemlich heftig. Zwischendrin fließen immer wieder kleine Rinnsale über den Weg, damit man mit seinen feuchten Sohlen beim nächsten Schritt auch ja keinen Halt findet und nur ein beherzter Griff nach einem mickrigen Strauch weiteres Abrutschen verhindern kann. Doch ist man erstmal oben angekommen, was bei uns sogar schon nach einer guten Stunde der Fall ist, vergisst man jeden schwierigen Schritt des Aufstieges. In alle Richtung ist die Fernsicht einfach nur atemberaubend und der Blick von hier oben auf die Wineglassbay lässt den Lookout von gestern fast schon wie einer Farce wirken.

Es ist also der perfekte Ort für ein für uns typisch australisches Frühstück bestehend aus Toast und Himbeer- statt Johannisbeermarmelade. Immerhin ein bisschen Abwechslung muss schließlich sein.
Beim Abstieg kommen uns dann doch auch einige andere Leute entgegen, die den Gipfel allerdings erst erreichen, als wir schon wieder im Auto sitzen, auf der Landzunge Richtung Norden bis zum Festland düsen und dann nach Süden auf die Küstenstraße biegen. Als letztes Ziel auf Tasmanien wollen wir noch das alte Gefängnis Port Arthur anschauen.
Die Strecke zieht sich länger als erwartet und auch wenn wir zum Schluss dank einer Abkürzung mehr als 30 Kilometer sparen, glaube ich, Marc hätte die Schotterstraße lieber gemieden. Die Landschaft ist weiterhin sehr trocken und schön, aber an sich wirklich von Gott verlassen und wir stellen uns ein bisschen die Frage: "Wer bitte will hier wohnen?" Das Witzige ist, dass sich die Tasmanier exakt dieselbe Frage stellen, weshalb an jedem zweiten Grundstück "for sale" dransteht. Im Ernst, wir haben noch nie irgendwo so viele "zu verkaufen" Schilder gesehen. Seit dem wir Hobart verlassen haben, steht jedes zweite Grundstück im ländlichen Tasmanien zum Verkauf.
Irgendwann hat die Schotterstraßenabkürzung dann ein Ende und wir biegen auf die A9, die von Hobart auf die Halbinsel nach Port Arthur führt. Vor ein paar Jahren muss hier irgendeine Feuerwalze die halbe Halbinsel überrollt haben, weshalb der Blick aus dem Fenster links und rechts kilometerweit verbrannte Eukalyptusbäume für uns bereithält.

Da Port Arthur erst für morgen auf dem Plan steht, gibt es heute also noch ein paar kleine Sehenswürdigkeiten, wie einen vom Meer geformten seltsamen Steinuntergrund, hier als "sattled pavement" bezeichnet, sowie ein weiteres Blowhole, das aber nicht so cool ist. Da sind die krassen Formationen in der Steilküste schon wesentlich beeindruckender, weshalb wir den dortigen Besucherparkplatz auch gleich zu unserem Nachtlager auserkoren haben.
Bis alle Leute weg sind, geht es zu Fuß noch mal den Weg direkt an der steilen Klippe entlang, wo wir nach einer knappen Stunde zu einem weiteren Lookout mit einem verlassenen Parkplatz kommen. Super, steht unser Nachtlager für morgen also auch schon fest. Zurück am Auto gibt es dann kurz vorm Dunkelwerden noch Toast mit Thunfisch aus der Dose. Was für ein kulinarisches Highlight für uns.

sattled pavement

sattled pavement

Dienstag 1. April 2014
Dank unserem Alte-Leute-Tagesrhythmus sind wir dann auch schon vor Öffnung bei der Gefängnisstadt in Port Arthur angekommen und können während der Wartzeit immerhin den ganzen Müll aus dem Auto entsorgen.
Als es dann endlich 9:00 Uhr ist, kostet uns das Ticket 35$ p.P. inkludiert aber sogar eine vollkommen überflüssige Bootstour. Außerdem ist es zwei Tage gültig, schön für Leute, die anders als wir nicht schon alles nach einem halben Tag gesehen haben. Wirklich ganz nett ist allerdings die ebenfalls inkludierte Tour, bei der man uns etwas zur Geschichte Port Arthurs erzählt. Letztlich laufen wir zwar nur über die Wiese, vollkommen an den Gebäuden vorbei, aber es geht ja schließlich um das, was der Tourguide sagt.
Rauchen ist auf dem Gefängnisgelände nicht erlaubt, weshalb Marc vor der bereits erwähnten Bootsfahrt zum Auto zurückkehrt, bevor wir ein paar Minuten später zusammen mit zweihundert Rentnern in dem Tourboot sitzen und zwanzig Minuten durch die Bucht fahren, während man uns noch mal ein paar Dinge über das Gefängnis erzählt. Auf eine Wiedergabe der Geschichtsstunde verzichte ich jetzt, vermutlich im Interesse der Lesermehrheit, einfach mal.
Die meisten Gefängnisgebäude sind für die doch relativ kurze Zeit, seitdem sie verlassen wurden, zum Teil schon ziemlich verfallen, was aber wohl auch an den Waldbränden liegt, von denen zwei besonders verheerende vor über hundert Jahren schwere Schäden angerichtet haben. Die erhaltenen Gebäude und auch die Backsteinruinen sind ansonsten sehr schön anzusehen und wir haben sogar noch Glück, dass das Hauptgebäude aktuell nur von einem Bauzaun umgeben ist, bevor es demnächst komplett eingerüstet werden soll.

Obwohl wir uns alles sehr genau ansehen, sind Marc und ich also am frühen Nachmittag schon komplett durch mit dem doch unerwartet kleinen, von tausenden Rentnern überlaufenen Gelände und es geht die ersten zwanzig Kilometer zurück in Richtung Hobart Flughafen.
Luftlinie ist der Platz zwar nur zwei Kilometer von dem gestrigen entfernt, aber mit dem Auto quälen wir uns trotzdem über zehn Minuten auf einer Staub-Schotterstraße entlang, bis wir endlich den Lookout direkt an der Waterfallbay erreichen. Auch heute reicht die Zeit wieder locker für einen Sparziergang. Nach einer Weile erreichen wir dann auch tatsächlich das namensgebende Gewässer, doch wegen der Trockenheit ist es kaum mehr als ein Rinnsaal, der sich da in Richtung Waterfallbay schlängelt. Baden scheidet also leider aus.

Dafür gibt es wieder einen sensationellen Aussichtspunkt, bei dem wir beide froh sind, einander vertrauen zu können. Einmal schubsen und kein Mensch würde über hundert Meter tiefer auch nur irgendwelche Reste des anderen in der Gischt des tosenden Meeres direkt unter uns finden. So aber kauen wir im Gesicht den Wind der Freiheit genießend an unseren 5$ Sesambrötchen, die wir kaufen mussten, weil unsere Vorräte alle waren. Weit, weit unter uns treiben derweil ein paar Seelöwen einen panischen Fischschwarm zusammen und fressen sich nach erfolgreichem Beutezug zufrieden daran satt. Wirklich ein schöner letzter Abend auf Tasmanien.
Nach dem Dunkelwerden, im Kerzenschein brechen wir dann noch mal alle Mau Mau Rekorde, vor allem was die Anzahl der Spiele angeht, die Marc gegen mich verliert. Findet er jetzt nicht ganz so witzig wie ich.

Mittwoch 2. April 2014
In der siebten und letzten Nacht im Auto war es draußen so warm, dass es nur ein dünner Schleier Kondenswasser von innen an den Scheiben haftet, statt der gewohnten 5 Liter. Dafür fängt es dann eine halbe Stunde später und dreißig Kilometer näher am Flughafen aufm Supermarktparkplatz an zu regnen und hört auch dann noch nicht wieder auf, als wir uns nach dem Verzehr kalter Pizza ans Packen machen müssen. Die Sachen sind also alle einmal feucht geworden, als wir uns dann vom Tankenstellenbetreiber erzählen lassen, dass das seit Weihnachten der zweite Regentag in dieser Gegend hier ist. Tja Pech gehabt. Aber besser heute, am Abreisetag, Regen, als an einem der letzten Tage im Freien. Das Zelt wird dann, schon ein bisschen wehmütig könnte man sagen, entsorgt und nach einer sehr unkomplizierten Rückgabe des Autos heißt es warten, bis der Checkinschalter aufmacht.
Auch wenn es nach sieben Nächten schön ist, nicht mehr im Auto schlafen zu müssen, werden wir Tasmanien mit Sicherheit vermissen und noch lange von den wundervollen Erinnerungen zehren können.
So, nach Brisi soll's also gehen, wie uns die Dame vom Checkinschalter noch mal versichert, eine Tassie, wie sich die Tasmanier gerne selbst nennen, beziehungsweise auch von anderen Australiern genannt werden. Soll es mal einer wagen, Marc und mich, weil wir aus Berlin kommen, als Berlis zu bezeichnen, dann gibt's aber Ärger!

Wenige Stunden später landen wir also in Brisbane, oder Brisi, und fahren mit der Bahn zu unserem direkt am Hauptbahnhof gelegenen Hostel, das Base Brisbane Central. Die zentrale Lage ist dann aber auch wirklich das einzig Gute...
Eine Viertelstunde streiten wir mit der Frau von der Rezeption rum, ob man bei uns beiden bitte auf 20$ Schlüsselpfand verzichten kann, weil wir, sobald wir das Hotel übermorgen verlassen, nicht einen verdammten australischen Dollar mehr brauchen! Ich meine sie haben ja sogar meine Kreditkartennummer und wir würden ja auch unsere Pässe als Pfand dalassen, falls wir die Schlüsselkarte verbummeln sollten. Nein, da kann man jetzt keine Ausnahme machen, wir müssen Bargeld hinterlegen und wir brauchen auch BEIDE eine Schlüsselkarte für den 10-Bettenschlafsaal, was dann also 40$ Pfand macht. Als uns der Manager dann auch noch sagt, wir müssen ja auch wieder zurückkommen zum Flughafen und ich zum vierten Mal erklären darf, dass wir das Rückfahrtticket schon gekauft haben, ist das Maß ja schon fast voll. Aber wie meint dann die Rezeptionistin zum Schluss: "40$ sind doch sooo schnell weg, da holt ihr euch Kaffee und Frühstück und schon sind sie weg!" Toll! Aber genau weil das Geld hier so schnell ausgegeben ist, haben wir das Sparen ja so nötig.
Mit Puls also auf hundertachtzig fangen wir auf dem Weg ins Zimmer schon an, zu gucken, was man in diesem Ranzladen für 40$ mitgehen lassen kann, aber da würden wir vermutlich in einer Woche noch nicht fündig werden. Einer aus unserem Schlafsaal erzählt uns dann, dass wir gut auf unsere Sachen aufpassen sollen, weil man ihm gerade erst heute HIER sein Portmonee mit allem Drum und Dran geklaut hat. Schön, dass wir im Gemeinschaftsbad nicht mal Duschkabinen haben, sondern man seine Sachen unbeaufsichtigt auf einer Bank liegen lassen muss, während man sich durch einen einfachen Duschvorhang von den anderen abtrennt.
Frisch geduscht, geht es sofort raus aus diesem Hotel und die Innenstadt ein bisschen ablaufen. Brisi ist, wie fast alle australischen Städte, mit einem sehr schön zentrierten Innenstadt versehen, sodass man auf eine Besichtigung aller anderen Bezirke drum rum eigentlich geflissentlich verzichten kann, wenn man nicht gerade ein Fable für stinknormale Wohnsiedlungen hat. Zum Abendbrot gibt es leckere Spaghetti Bolognese satt, allerdings zubereitet in einer widerlich abgeranzten Küche mit viel, viel zu wenig Utensilien. Um acht liegen wir dann auch schon im Schlafsaal und versuchen zu schlafen.

Donnerstag 3. April 2014
Trotz Ohropax habe ich leider die Angewohnheit, in Schlafsälen furchtbar früh wach zu werden, weil ich außerdem auch zum ersten Mal seit Wochen morgens Pinkeln muss. Als mir dann irgendein besoffener aufm Klo erzählt, dass es erst 5:30 Uhr ist, bin ich allerdings doch etwas überrascht. Egal, einschlafen kann ich jetzt eh nicht mehr und so verziehe ich mich mit dem Laptop zur Rezeption und wähle mich in das kostenlose W-LAN der Bar direkt drunter ein.
Marc wird auch nicht zu spät wach und nach Toast mit Orangenmarmelade geht es schnell wieder raus aus dem Hostel, die Stadt mal richtig unter die Lupe nehmen. Auch Brisbane hat eine erstaunlich hohe Skyline, wobei man als Berliner ja schon fasziniert ist, wenn ein Gebäude mehr als zehn Stockwerke hat. Im Groben und Ganzen wirkt Brisbane wie eine Mischung aus dem geschäftigen Sydney und dem künstlerisch entspannten Melbourne, was zu einem unglaublich angenehmen Stadtfeeling führt. Auch hier wechseln sich wieder alte Backsteingebäude mit nagelneuen Hochhäusern aus Stahl und Glas ab. Hätten wir nie für möglich gehalten, dass es uns hier so gut gefällt, nachdem wir am liebsten von Tasmanien direkt nach Singapur geflogen wären. Jetzt kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, ein Auslandssemester hier zu machen, weil es so schön ist (und Surfers Paradise ist auch nur zwei Busstunden entfernt!). Wer früh aufsteht muss feststellen, wie lang der Tag doch ist, wenn man nicht ins Hotel zurückkehren möchte. Aber an sich ist es ja auch ganz schön an der frischen Luft und so verbringen wir einige Stunden im botanischen Garten auf irgendwelchen Parkbänken, bevor es nach einem Abstecher nach Chinatown in einen anderen Park geht und wir nachmittags auf irgendwelchen Bänken in der geschäftigen Fußgängerzone sitzend, Leute in ihrem Alltagstrott beobachten. Ohne schadenfroh zu sein, ist es schon ein bisschen witzig, wie der wichtig wirkende Geschäftsmann als einziger bei Rot über die Ampel läuft und direkt von einer Gruppe Polizisten aufgegriffen wird.

Nach dem Einkaufen geht es dann leider zurück ins Hostel, wo es wieder Spaghetti Bolognese gibt. Zurück im Schlafsaal hat dann irgendein schwedisches Pärchen das gesamte Doppelstockbett okkupiert, in dem eigentlich auch Marc geschlafen hat, was in der Nacht noch mal echt lustig wird. Weil Svenson Smörrebröd oder so ähnlich anruft, klingelt dann aber irgendwann gegen elf erstmal das Handy des immer noch abwesenden schwedischen Pärchens fünf Minuten lang, bis Marc es unter lautem Beifall aller anderen Anwesenden ausschaltet. Als das schwedische Pärchen dann auch irgendwann nachts nach Hause kommt, müssen die beiden natürlich selbst in den engen Schlafsaaldoppelstockbetten zusammen in einem schlafen. Blöderweise gehen sie dann nicht einfach in das Bett über Marc, sondern legen sich in das Bett des letzten fehlenden Mitbewohners, der eine halbe Stunde später eintrifft und laut schreiend feststellt, dass zwei Schweden in seinem Bett schlafen, beziehungsweise liegen. Nach seinem Rumgebrülle sind ja alle wieder wach.

Freitag 4. April 2014
Ich werde wieder vorm Weckerklingeln wach und packe schnell all meine Sachen zusammen, bevor wenig später Marc nachkommt und wir mit tiefem Hass auf dieses Hostel unsere 40$ Pfand entgegen nehmen.
Aber vom Hostel lassen wir uns nicht unsere tollen Erinnerungen an Australien kaputtmachen und so sitzen wir doch ziemlich wehmütig im Zug zum Flughafen und denken an die wirklich großartige, wundervolle Zeit in Australien. Es war wirklich ein Traum.
Marc überredet mich dann, wie wenig Sinn es macht, das Geld zu behalten, oder zu einem schlechten Kurs in Singapurdollar zu tauschen, weshalb wir dann mit 48,95$ im Duty-Free stehen und uns genau 5ct für zwei Flaschen Absolut Wodka fehlen. Aber gar nicht schlimm, die Verkäuferin hier arbeitet auch auf Provision und wie es der Zufall will, hat sie zwei, drei Minuten später exakt 5ct gefunden, die sie uns schenkt. Wie lieb.
Ja, die abschließenden Worte zu Australien fallen sehr knapp aus: Bis auf wenige unlogische Kleinigkeiten lieben wir dieses Land und jeden Ort, an dem wir in den zwei Monaten waren, weshalb wir unbedingt noch mal wiederkommen wollen. Früher und später.

© Marten Seifert, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein ganzes Jahr haben wir uns Zeit genommen, um von Berlin aus über NY, Südamerika, Australien und Ozeanien und Südostasien um die Welt zu fliegen, bevor es wieder in die Heimat zurückgeht.
Details:
Aufbruch: 27.08.2013
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 26.08.2014
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Peru
Bolivien
Chile
Ecuador
Kolumbien
Panama
Costa Rica
Französisch Polynesien
Neuseeland
Australien
Singapur
Indonesien
Malaysia
Thailand
Myanmar
Kambodscha
Deutschland
Der Autor
 
Marten Seifert berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.