Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Neuseeland: Südinsel - Queenstown I

25.06.2009 - 28.06.2009 > 285.Tag - 288.Tag > um die 5 Grad und auf ´m Berg natürlich ein bisschen kälter.

Als nächstes ging es für eine kurze Fahrt mit einer neuen Stray Gruppe zum wunderbaren Queenstown, von dem ich bisher nur positives gehört hatte und von dem ich dementsprechend hohe Erwartungen hatte. Und ich kann nur sagen: Queenstown hat mich nicht enttäuscht, ein wirklich fabelhafter Ort!!!

ja,  in Neuseeland da gibt es Schafe

ja, in Neuseeland da gibt es Schafe

ist das nicht ein lustiges Foto...ich sitze hier im Bus und wir überholen grade diese Schafe, die ich zuvor fotografiert habe (die Scheiben im Bus waren ziemlich beschlagen, so, dass ich erst einmal ein freies Loch wischen musste  )

ist das nicht ein lustiges Foto...ich sitze hier im Bus und wir überholen grade diese Schafe, die ich zuvor fotografiert habe (die Scheiben im Bus waren ziemlich beschlagen, so, dass ich erst einmal ein freies Loch wischen musste )

Doch bevor wir Queeni (wie ich Queenstown für mich selber in Zukunft immer nannte) erreichten, machten wir noch Halt an der Brücke, die als erste Bungee-Jump-Brücke in Neuseeland bekannt ist. Hier gab es auch ein großes Bungee-Jump-Zentrum, bei dem man sich gleich für einen der vielen Bungee-Jumps rund herum Queenstowns registrieren lassen konnte. Wow, hier war ganz schön etwas los.

Doch für mich war schon bereits bei Antritt meiner Reise klar, dass ich eine Sache nicht machen werde und das war Bungee-Jumpen. Nein, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, mich freiwillig und alleine von einer Brücke in den Abgrund zu stürzen. Irgendwie erinnert mich das Ganze extrem an Selbstmord und meiner Meinung ist es ja auch das Gefühl, das man dem Körper vorspielt: ich sterbe gleich!

Der ein oder andere mag sich jetzt vielleicht an meinen Skydive erinnern und sich fragen, wieso ich denn daran teilgenommen habe, doch für mich sind Bungee-Jumpen und Skydiven etwas sehr verschiedenes. Beim Skydive spring man erstens nicht alleine, zweitens springt man von so hoher Höhe, dass einem das Ganze gar nicht so realistisch vorkommt und drittens ist es - meiner Meinung nach, ob das stimmt weiß ich nicht - sicherer, da man ja noch einen Sicherheitsfallschirm dabei hat (also beim Bungee-Jumpen hat man eben nur ein Seil).
Naja, also soviel zu meiner Theorie.

dies ist die erste Bungee-Jump-Brücke

dies ist die erste Bungee-Jump-Brücke

Also habe ich mich weder von dieser Brücke, an der wir uns grade befanden, noch von einer anderen Brücke gestürzt, habe mir aber mit grossem Vergnügen die Jumps der anderen angeschaut .

Ich hatte in Queenstown schon meine Unterkunft vorgebucht und das war auch gut so, denn in dieser Woche startete dort das Winterfestival und es war die Hölle los, so, dass die meisten besseren Unterkünfte alle schon ausgebucht waren. Aus diesem Grund stiegen die meisten meiner Mitreisenden im BASE Hostel aus, das extra für die Stray Gruppen Betten freihält, ich hingegen nahm im Hostel Southern Laughter (Tipp: nicht in ein 8er Self-Contained-Dorm einbuchen, sondern in ein 4er! Self-Contained-Dorm), das mir Richard empfohlen hatte, mein Bett ein. Nein, in ein Base Hostel hier in Neuseeland brachten mich nach meiner schrecklichen Nacht in Wellington (siehe Kapitel Wellington I) keine zehn Pferde mehr.

dies war der Blick von meinem Hostel aus auf die Berge...so schön!!!

dies war der Blick von meinem Hostel aus auf die Berge...so schön!!!

Und ja, Richard, ihr habt das richtig gelesen. Wir wollten uns ja nach unserer Zeit in Singapur (siehe Kapitel Singapur I) eigentlich schon auf Bali wieder treffen (siehe Kapitel Bali - Sanur), doch das hat leider nicht geklappt und nun aber befand er sich schon seit längerer Zeit in Queenstown und so verabredeten wir uns sogleich für den Abend.
Es war super interessant, einen Reisenden, der schon auf meiner bisherigen Reise eine Rolle spielte nach sagenumwobenen 6 Monaten wieder zu sehen und zwar nicht zu Hause, sondern immer noch auf Reisen. Fabelhaft .

So wurde ich also zunächst ins Nachtleben Queenis eingeführt, um dann sogleich am nächsten Tag den zwar besonderen, aber doch sehr kleinen Ort bei Tageslicht näher in Betracht zu nehmen. Von Richards Unterkunft aus (er war nicht im Southern Laughter untergekommen, da sie dort keine Langzeitgäste akzeptierten und er die gesamte Wintersaison in Queeni bleiben wollte) hatte man einen wunderbaren Blick auf den Ort und seine Umgebung und so genossen wir diesen bei neuen Fachsimpeleien über die Fotografie (auch jetzt habe ich hierbei von Richard immer noch Neues gelernt).

Queenstown oder besser gesagt Lake Wakatipu, um den sich der Ort schlingelt

Queenstown oder besser gesagt Lake Wakatipu, um den sich der Ort schlingelt

und noch ein schöner Blick auf die Umgebung Queenstowns

und noch ein schöner Blick auf die Umgebung Queenstowns

ich war auch da

ich war auch da

Wir unternahmen einen Winterspaziergang mit netter Kaffeepause und ...

der Kiwi ist das Nationaltier Neuseelands

der Kiwi ist das Nationaltier Neuseelands

Kaffeepause, suess, ne?

Kaffeepause, suess, ne?

schöne Winterdekoration

schöne Winterdekoration

lustige Bäume

lustige Bäume

interessante Enten

interessante Enten

... genossen am Abend die Eröffnung des Winterfestivals mit einem wunderschönen Feuerwerk,...

Beginn des Winterfestivels mit grossem Feuerwerk

Beginn des Winterfestivels mit grossem Feuerwerk

... um dann den gemütlichen Kaminen in den Bars in Queenstown einen Besuch abzustatten und...

abendliches Relaxen bei schönem Feuer

abendliches Relaxen bei schönem Feuer

...noch ein wenig an der folgenden Partynacht teilzunehmen.

Party in Queenstown: Annette und Ryan, den ich im Hostel in Wellington kennengelernt habe und den ich zufällig hier in Queeni wiedertraf.

Party in Queenstown: Annette und Ryan, den ich im Hostel in Wellington kennengelernt habe und den ich zufällig hier in Queeni wiedertraf.

Am nächsten Tag wollte mir Richard gerne eine der Skigebiete (Coronet Peak), die rund herum Queenstowns liegen zeigen. Da er sich vor kurzem bei einem Skiunfall die Schulter verletzt hatte, entschieden wir uns ohne Skier das Gebiet zu erkundigen.
Es wurde ein lustiger und sehr verrückter Tag.
Wir nahmen den Lift und fuhren bis ganz auf die Bergspitze, von der aus man einen wunderbaren Rundumblick auf die Skilandschaft hatte.

Ausflug nach Coronet Peak

Ausflug nach Coronet Peak

schöne Aussicht auf die Berge

schöne Aussicht auf die Berge

und ich war auch da

und ich war auch da

ja, es war schon ganz schön hoch hier oben

ja, es war schon ganz schön hoch hier oben

Und dann kam Richard auf die verrückte Idee, wir könnten ja den ganzen Weg zu Fuss zurücklaufen und nicht den Lift nehmen.
Alleine wäre ich wohl nie auf so eine Idee gekommen, denn - meiner Meinung nach - ist das Laufen auf den Skipisten in Europa strengstens verboten, aber wir waren ja in Neuseeland und das war eben nicht Europa.

Also lief ich brav hinter Richard hinterher, der die Führung übernahm, doch als es auf einmal extrem steil wurde, wurde er immer schneller, kugelte den Hang hinunter und ich sah nur noch völlig verstört hinterher.
Ich machte mir Sorgen wegen seiner Schulter, aber scheinbar ging es ihm gut und so beschloss ich ihm doch einfach mal zu folgen, ich hatte ja sowieso keine andere Wahl.
Mit viel Schwung und verschiedenen Bremstechniken versuchte ich dann in den folgenden Minuten den Skihang zu bewältigen. Neben der Tatsache, dass ich ganz schön Angst hatte, war es aber auch ein riesen großer Spaß und als ich Richard wieder erreichte, bewältigten wir dann den Rest der Piste auch wieder gemeinsam.

wir begeben uns zu Fuss hinunter...vorne in rot seht ihr Richard

wir begeben uns zu Fuss hinunter...vorne in rot seht ihr Richard

wir zwei Chaoten unterwegs

wir zwei Chaoten unterwegs

Zum Schluss unserer "Wanderung" kam ich dann noch auf die grandiose Idee, das Ende der Piste mit mehreren Vorwärtsrollen zu bewältigen.
Das Ganze hat zwar super Spaß gebracht, vor allem, weil ich von Rolle zu Rolle immer schneller wurde, aber leider auch dafür gesorgt, dass mein gesamtes Gleichgewicht aus dem Konzept geraten ist und sich vor allem der Alkohol vom Abend zuvor meldete . Ich sag Euch, kommt niemals auf die Idee, mehrere Rollen auf dem Boden zu machen, wenn ihr zuvor Alkohol getrunken habt, das geht nämlich ganz schön in den Kopf .

Und jetzt kommt hier die Beweisfotostrecke:

dies ist übrigens Richards Lieblingsfoto

dies ist übrigens Richards Lieblingsfoto

Als mein persönlicher Touristenführer in Queenstown führte mich Richard dann natürlich auch noch in die Kunst des Fergburger-Essens ein. Ein absolutes Must-Do in Queeni und wirklich der beste Burger, den ich je im Leben gegessen habe. Mmmh, so lecker!

Fergburger...ein "Must do" in Queenstown

Fergburger...ein "Must do" in Queenstown

mmh, lecker!!!

mmh, lecker!!!

Nach einem netten Abend mit meinen Stray Bus Mädels, ...

meine Mädels aus dem Straybus und ich am Quatschmachen (wobei ich bin ja richtig gesittet , v.l. Cleo aus England, Sh aus Irland und ich.

meine Mädels aus dem Straybus und ich am Quatschmachen (wobei ich bin ja richtig gesittet , v.l. Cleo aus England, Sh aus Irland und ich.

... hiess es dann für mich am nächsten Tag endlich selbst: Skifahren und ich begab mich zum Skigebiet "the Remarkables" und hatte einen grandiosen Tag mit herrlich blauen Himmel, Sonne, Schnee und Livemusik.

Skifahren auf den Remarkables

Skifahren auf den Remarkables

schöne Winteratmosphäre

schöne Winteratmosphäre

Annette fährt Ski

Annette fährt Ski

auf dem Lift

auf dem Lift


kleine Backpacker-Anekdote zu meiner Zeit in Queenstown:

Ich hatte ein kanadisches Mädchen in meinem Zimmer, die an einem Tag alle ihre Klamotten waschen wollte. Sie fragte mich daher, ob ich ihr eine Hose und ein Oberteil zum Tragen ausleihen könnte, denn sie hätte - wenn sie all ihre Kleidung waschen würde - für die Zeit des Wasch- und Trockenvorgangs nichts mehr zum Anziehen.
Natürlich half ich ihr sofort aus, denn als Backpacker war ich es gewohnt, dass wir uns alle immer jederzeit behilflich sind.
Ich gab ihr daher ein T-Shirt und meine Leinenhose zum Tragen. Sie nahm alles dankend an, trug die Klamotten auch, doch gab sie mir im Laufe der Tage nie wieder zurück. Ich hatte es nicht eilig meine Kleidung wiederzubekommen, wunderte mich aber schon, weshalb sie mir diese nie wiedergab.
Kurz bevor ich Queenstown verließ, schrieb ich ihr eine Nachricht (ich hatte sie schon seit einigen Tagen nicht mehr persönlich gesehen), sie möge mir doch bitte meine Klamotten wiedergeben, denn ich würde morgen den Ort verlassen.
Als ich Abends nach "Hause" kam, lagen meine Klamotten auf meinem Bett, es war schon dunkel und ich nahm sie nur schnell, stopfte sie zu meinen anderen Sachen in meinen Rucksack und beachtete sie nicht mehr genauer.
Erst einige Tage später fielen mir die Klamotten wieder in die Hand und da sah ich, warum mir das Mädchen diese nie wiedergegeben hatte: die Hose war völlig zerrissen, sie hatte ein Loch am Bein und der gesamte Teil am Schrittbereich war völlig aufgetrennt.
Ich wusste gar nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Das Ganze war wirklich eine absurde Geschichte.
Bis zum Schluss habe ich immer noch gedacht, dass ich meine Hose noch reparieren könnte (sie war einfach super für Sommerabende gedacht und ich hätte sie perfekt auf den Südseeinseln gebrauchen können), habe sie auch bis zum Ende meiner Reise mit mir herumgetragen, letztendlich jetzt aber bei Ankunft in Deutschland weggeschmissen .

seht ihr das? So sah meine Hose aus, als ich sie von dem Mädchen wiederbekam...total zerissen...da frag ich mich ernsthaft, wie die das gemacht hat...Leute gibts...

seht ihr das? So sah meine Hose aus, als ich sie von dem Mädchen wiederbekam...total zerissen...da frag ich mich ernsthaft, wie die das gemacht hat...Leute gibts...

Tja und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von Queenstown, denn meine nächste Tour mit dem Stray Bus sollte folgen und zwar in den tiefen Süden.

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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