Quer durch den magischen Kontinent

Reisezeit: März - September 2004  |  von Hans Eder

San Salvador - Stadt im Chaos

EL SALVADOR - SAN SALVADOR

August 2004

Man entscheidet zusammen weiter zu reisen, denn wir haben noch was vor, obwohl ich mir nicht sicher bin, was ich zum Beispiel in einem Staat, einem LAnd wie El Salvador suche. Dennoch bin ich bereit zwecks der Statistiken und Chroniken diesen Trip auf mich zu nehmen, so nahe werde ich nie mehr wieder der Sache sein. Die Planung schaut folgendermassen aus. Es gaebe mehrere Wege nach San Salvador von Copán aus, dennoch erscheint lauf Reisefuehrer (Lonely Planet) via Guatemala als Kuerzeste und best Angebundene Strecke. So checkt man sich gemuetlich einen Micro schon vornab hinauf zur Grenze, in den Bergen. Der Pass liegt etwa nur 30 Kilometer weiter oben. Die Ausreise aus Honduras verlaueft harmlos und der Bus geht witzigerweise genau von hier weiter. Die EInreisestempel von Guatemala sind die schoensten die ich je gesehen habe, Leoparden und anderes Dschunglgetier in sattem Gruen, das ziert den Bummlerausweis! Der Aufenthalt fuer diesesmal im Reich der Guetemalteken ist aber nur kurz und dient als Korridor sozusagen. Nach zwei Stunden gelangt man eben ueber dieses Tal dann auch nach El Salvador. Aus und EInreise Prozedere as everytime, dann roehrt die Kiste weiter, obwohl der Aufenthalt auf dem Grenzposten mehr als irritierend war, denn offensichtlich hat es einen Mord vor unserer Ankunft gegeben und Blut, Menschenmasse und Polizei blockierten weite Teile der Grenze. Man steigt schnell wieder ein und sucht das Weite.

EL SALVADOR

Land am Pazifik und eines der fruchtbarsten Laender Mittelamerikas, dementsprechend leben auch 11 Millionen Einwohner auf einem Land, das die Groesse von Holland erreichen duerfte, also nichts besonderes. Die erschreckenden Erlebnisse vom Grenzuebergang nur nebenbei erwaehnt, dem Land eilt auch so der Ruf von Gefahr und Gewalt aus. Nicht hier her wollte ich aber hier lande ich nun mal. Erst ein Jahr ist seit dem Buergerkrieg um, bei dem sich verschiedene Parteien mit der Miliz die Koepfe die vergangenen Jahre einschlugen. Dementsprechende Probleme erwarten uns und ein etwas ramponiertes und zerstoertes Bild praesentiert sich dem Betrachter und Besucher. Ob die anhaltenden Unruhen mit den auffallend zahlreichen Vulkanen im LAnd zu tun haben, und deren Potential an Hitze und Feuer, weiss ich nicht, aber der Weg in die Hauptstadt zeigt wird von hohen Gesellen samt Rauchsaeulen gesaeumt. Sehr magisch anzusehen und nicht unbeachtlich. Das einzig Neue das man hier sichten kann, ist die Stadt Autobahn (zehnspurig) von der Metropole SAN SALVADOR (2 Millionen EW), das wie in einem Kessel zwischen den ganzen Vulkanen liegt, Eigentlich ganz traumhaft oder galaktisch und sehr reizvoll, doch passt die Umgebung nicht ganz zum Bild der Grosstadt. Diese ist ausgesprochen heruntergekommen in grossen Teilen, besonders im Zentrum, auch wenn der Hauptplatz samt Kathedrale auch von so mancher Touri Horde ueberschwemmt wird. Ansonsten wirst Du auf Schritt und Tritt nicht das Gefuehl los, das hier irgendwas nicht stimmt. Ein Taxifahrer klaert uns ueber die Verhaeltnisse auf, der mit Warnungen auch nicht spart als er uns im Zentrum entlaesst. Nun, mir kann es egal sein, aber das Ambiente hat wenig mit zuletzt gesehenem zu tun, alles sehr schmuddelig und nicht zusammenhaengend. Hier wird wieder in Dollar gezahlt, und das zu nicht geringen Preisen. Das laesst natuerlich wieder darauf schliessen, das die Regierungspartei in den Auseinandersetzungen von den Amerikanern unterstuetzt wurde, zum Leidwesen aller. Als wir nach einer Unterkunft suchen, wird uns die Tristesse sehr wohl bewusst, die Einwohner schauen uns aengstlich und verstohlen an, dennoch weist man uns den Weg zu einer oekonomischen Bleibe (7 Dollar) die ordentlich verriegelt ist. Also, Ueberfaelle ausgeschlossen.

Oben angekommen ist die Bleibe ernuechternd und in jedem Fall eines von den minderwertigsten, die mir waehrend des Trips durch Amerika untergekommen sind. Pues vale, nada esto, aber auch okay, denn wir zahlen ja auch wieder nur sechs Dollar. Als ich mich gerade misstrauisch mit dem Inventar und der liderlichen Dusche anfreunde, kehrt der Kollege vom Gespraech mit den Kindern vom Flur zurueck. "Ja wo denn die Mama waere", fragt er, "Ah, die ist im Bett und hat Fieber", was? "Dengue-Fieber, ja". Mir wird wieder mal unruhig zu Mute. Ausgerechnet... das faengt ja heiter an, im Nebenzimmer die Viren..... aber gut, da kann man sowieso nun auch nichts machen, aber die Situation passt wie die Faust aufs Auge in dieser Stadt. Dennoch verbringen wir wieder ein paar Tage an diesem Ort, unvorstellbar anfangs. Die Zeit wird wie immer fuer Streifzuege durch die Strassen genuetzt und aufgewendet,pues, warum nicht. Wertgegenstaende sollte man bei solch einer Freizeitgestaltung nicht mit sich fuehren, aber ebenso auch keine erwerben. Trotz der unuebersehbaren Probleme, mit der die Stadt zu kaempfen hat, gibt es Leben an jeder Ecke und Gasse, klar doch, so ist das Latino Leben. Maerkte sauemen die Innenstadt und rund um den Hauptplatz ist es auch einigermassen attraktiv. Mit dem Essen ist es gerade dort so eine Sache, weil einfach sehr viel von der Strasse hier angeboten wird. Nach den Erlebnissen in Nicaragua wird man doch etwas vorsichtiger und achtsamer wieder, obwohl vieles vom Angebotenene ganz lecker dich anlacht! Bald sind wir wieder in unserem Element und nutzen die teilweise billigen Preise im Zentrum der Unterschicht. Da draengt sich mir doch der Drang auf, eine von diesen Adidas Uhren zu kaufen, die allesamt echt ausschauen, und das nur fuer 3 Dollar! Nun, die Zeitanzeige funktioniert nun schon mal. Doch schon beim ersten Bad in Guatemala sollte sich das gute Stueck verabschieden, phaaa, von wegen 100 m Waterproof.... Billigst laesst sich telefonieren, Interschnetzln oder Computer spielen... wir haben jede Menge Spass. Ausser dem Burger King will ich hier soniemanden vertrauen, was die Keimfreiheit oder Sterilitaet von Essen oder eisgekuehlten Getraenken betrifft. Seht Euch selbst mal San Salvador an, dann versteht ihr mich besser, man kann denen dort wirklich nur alles Gute wuenschen, denn laut Insidern soll es nicht immer so aermlich und strapaziert dort zugegangen sein, ganz im Gegenteil, das beweist ja die hohe Bevoelkerungszahl.

Schon bald schnuert man also wieder seine Sachen, ohne das nur irgendwas passiert waere, und zum Schluss spielten wir Fussball mit den Jungs auf dem Gehsteig.

Doch nun geht alles auf einmal doch schnell. Fuer 30 Dollar geht es mit einem (sehr lahmen) Bus wieder nach Guatemala und der Ausflug hier her hat ein Ende. Obwohl wir hier doch auch verschreckende Seiten erkannten, dennoch schliesst man Freundschaft in eine solch gut gelegene Stadt und bei sehr sehr preisguenstigen aber herrlichen Frioles-Tortillas (,-25 Cent) zieht man wieder ab, um vielleicht ein anderes mal wieder vorbei zu schauen. Quien sabe? Nach zwei Stunden passiert man die Grenze und faehrt relativ lange in das Guatamaltekische Hochland auf engen Strassen, diese waren wieder besser ausgebaut in El Salvador!

Vayan bien! Gran placer! Andarle....

© Hans Eder, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Panama - Ciudad bis Mejiko Ciudad
Details:
Aufbruch: März 2004
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: September 2004
Reiseziele: Panama
Costa Rica
Nicaragua
Honduras
El Salvador
Guatemala
Belize
Mexiko
Der Autor
 
Hans Eder berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.