Canada und Alaska

Reisezeit: Mai / Juni 2007  |  von Franzi S.

Mit dem Kreuzfahrtschiff gehts von Vancouver aus in den Südwesten Alaskas. Danach geniessen wir mit dem Mietwagen die Wildnis von British Columbia.

Abflug nach Vancouver

Donnerstag, 17. Mai

Die erste Nacht verbringen wir bereits im Hotel am Flughafen in Kloten. Schweizer Züge mögen ja höchst zuverlässig sein, aber Stellwerkstörungen können einem ganz schön ins Schwitzen bringen, wenn man zum Flughafen muss...

Als wir erwachen, giesst es draußen in Kübeln. Zeit, dass wir dem Wetter hier entfliehen! Das letzte Schweizer Frühstück geniessen wir im Hotel, wo ein leckeres Buffet auf uns wartet, dann checken wir aus und fahren mit dem Hotelbus zurück zum Flughafen.

Es ist so schön mit dem ganzen Gepäck am Flughafen zu stehen! Ich geniesse die hektische Atmosphäre. Es geht in die Ferien, und da braucht es Kerosingeschmack in der Luft und Menschen, die eilends hin und her düsen und offensichtlich aus jedem Erdteil stammen.

Bei Swiss können wir einchecken und unser Gepäck loswerden. Erfreulicherweise erhalten wir auch gleich die Boardingkarten für den Flug Frankfurt - Vancouver. So bleibt uns das Koffernholen und erneuetes Einchecken in Frankfurt erspart.

Das Wetter ist wirklich miserabel! Die Wolken hängen tief am Himmel und es regnet in Strömen. Wuäh!

Schon bald sitzen wir auf unseren Plätzen. Der Flieger ist ziemlich voll. Man merkt, dass wir in einem Zubringerflug sitzen für Interkontinental Flüge. Kaum in der Luft beginnen die Flight Attendants mit dem Service. Da wir ziemlich weit vorne sitzen, erhalten wir schon bald unseren Kaffee und ein Sandwich. Doch plötzlich fängt die Maschine zu rütteln und schütteln an! Kurz darauf lässt der Kapitän den Service einstellen. Die Turbulenzen sind zu gross. So halten wir krampfhaft unseren Kaffee fest und versuchen zu verhindern, dass uns alles über die Knie sabbert.

Der Flug wird wirklich unerfreulich. Von den 45 Minuten sind wir 30 Minuten Spielball des Wettergottes. Würg...

Endlich erreichen wir Frankfurt. Ziemlich bleich verlassen wir alle das Flugzeug. Drei Stunden Wartezeit haben wir vor uns. Da unser Magen nach einer gewissen Balance schreit, setzen wir uns in ein Restaurant mitten im Getümmel des Flughafens und geniessen ein Cappuccino mit einem Muffin. Das tut gut!

Danach begeben wir uns zum Gate. Der Flieger ist noch nicht hier. Das macht mich leicht misstrauisch. Geht unsere "Glückssträhne" weiter? Doch meine Sorgen sind unbegründet. Keine dreissig Minuten später dockt der schöne Airbus der Lufthansa an.

Um viertel vor eins können wir in die schöne A340 einsteigen. Mit der Boardingkarte suchen wir unsere Sitznummern und fallen fast aus allen Wolken als wir sehen, dass die Plätze in der Reihe 20 gleich hinter der Business Klasse sind. Das heisst, mehr Beinfreiheit und TV Schirm gleich vor uns. Wir sind begeistert!

Endlich geht's los ... pünktlich startet unsere Maschine westwärts. Als gebrannte Kinder erwarten wir, dass die Turbulenzen uns weiterhin begleiten werden. Aber schon bald durchbrechen wir die Wolkendecke und ruhig gleiten wir in der Mittagssonne dahin. Es ist eine Freude!

Ich habe ein spannendes Buch bei mir und lese fast ununterbrochen! Zum Mittagessen gibt es "Turkey and noodles", wobei die Nudeln einen ziemlich komischen Geschmack haben. Der A340 ist ein ultramodernes Flugzeug. Die Toiletten befinden sich nicht auf der Höhe der Sitze. Man öffnet eine Saloon-artige Tür und steigt einen Stock tiefer, wo es dann 7 Toiletten hat. Es tut auch gut, ab und zu die Füsse zu vertreten. Die Zeit vergeht buchstäblich wie im Fluge. Ich schaffe es auch noch zwei Stunden zu schlafen.

Leider sehen wir wenig unter uns. Nicht nur der Atlantik steckt unter einer Wolkendecke, auch Canada scheint von Ost bis West bedeckt zu sein. Irgendwann wird uns noch das Abendessen serviert. Man kann zwischen Geschnetzeltem und Teigwaren wählen.

Plötzlich erblicken wir die Küstenberge British Columbias. Ja! Wir sind bald da... und schon schweben wir über die schöne Bucht von Vancouver und sehen unter uns Downtown und der Stanley Park. Sogar den Canada Place erkennen wir und weiss strahlt ein Kreuzfahrtschiff zu uns hinauf! Es ist so schön "heimzukommen"...

Pünktlich um zwei Uhr landen wir auf dem Internationalen Flughafen von Vancouver. Da wir ziemlich weit vorne sitzen, können wir schnell einmal den Airbus verlassen. Die Zollkontrolle bringen wir problemlos hinter uns, aber aufs Gepäck warten wir ganz schön lange. Der Flughafen ist im Umbau. Da 2010 die olympischen Spiele hier stattfinden, bringt man die Hallen auf Hochglanz. Alles harmoniert farblich, wunderschöne indianische Artifakten zeigen canadischen Kunstsinn. Vieles liegt noch hinter Sperrplatten und Abdecktüchern versteckt. Der Umbau ist noch lange nicht abgeschlossen.

Wir warten und warten ... immer weniger Gepäckstücke rollen an uns vorbei. So langsam kommen mir Zeitungsartikeln in den Sinn, dass die meisten Gepäckstücke in Europa in Frankfurt oder London verloren gehen. Doch endlich erblicke ich Jürgs schwarz-orange Tasche und schon bald erscheint auch mein Koffer und die dritte Tasche. Puh... ich atme auf! Hätte irgendwie zum Beginn gepasst...

Wir verlassen den Flughafen. Ein Taxi bringt uns durch den frühabendlichen Verkehr nach Vancouver Downtown zur West Hastings Street. Im Marriott Pinnackle Hotel haben wir eine Reservation. Das Hotel liegt ideal nahe beim Canada Place und all den schönen Sehenswürdigkeiten. Schnell erhalten wir unsere Zimmerschlüssel. Ein schönes, modernes Zimmer im 21. Stock erwartet uns, wo die Abendsonne herrlich hinein scheint.

Downtown Vancouver in der Nähe unseres Hotels

Downtown Vancouver in der Nähe unseres Hotels

Wir sind müde! Damit wir nicht einschlafen, räumen wir ein wenig unsere Sieben Sachen ein und machen uns parat für einen ersten Stadtbummel. Dieser führt uns natürlich als Erstes an den Canada Place, wo wir die moderne MS Amsterdam der Holland American Line entdecken. Da wir in drei Tagen selber auf ein Kreuzfahrtschiff einchecken, beobachten wir neugierig, was auf dem Schiff so alles geschieht.

Der Canada Place mit der MS Amsterdam von der Holland American Line

Der Canada Place mit der MS Amsterdam von der Holland American Line

Plötzlich ertönt drei Mal ein durchdringender und lauter Signalton. Das Schiff verlässt den Kai. Majestätisch gleitet es langsam in die Bucht, dreht sich um 90 Grad nordwärts und verlässt den Canada Place. So schön! Und schon bald werden wir dies auch tun! Es ist so aufregend!

Blick nach Nord Vancouver

Blick nach Nord Vancouver

Wir spazieren in die Gastown. Obwohl wir heute zwei Mal Frühstück, Mittag- und Abendessen bereits hatten, sind wir hungrig. In einer kleinen Nebenstrasse entdecken wir das "Black Frog", wo wir an einem gemütlichen Holztisch einen Ceasars Salad und ein Bier geniessen. Die freundliche Kellnerin will wissen woher wir kommen und wohin wir gehen.

Gastown mit der beühmten Dampfuhr

Gastown mit der beühmten Dampfuhr

In der untergehenden Abendsonne spazieren wir zurück zum Hotel. Es ist ziemlich kühl geworden. Überhaupt scheint der Frühling noch nicht sehr fortgeschritten zu sein, die Blätter spriessen erst im zarten Lindengrün. In der Railway Station kaufen wir uns noch Mineralwasser ein, dann geht's zurück ins Hotel.

Schon bald liegt Jürg in voller Kleidermontur auf dem Bett und schläft. Ich möchte mich noch ein wenig wach halten und wirble noch ein wenig im Zimmer herum, spreche meinen ersten Tagesbericht und studiere den "Weather Channel". Morgen soll's schön sein, am Samstag ein Mix zwischen Wolken, Sonne und Regen und am Sonntag regnen. Lassen wir uns überraschen...

Die Aussicht von unserem Hotelzimmer aus

Die Aussicht von unserem Hotelzimmer aus

© Franzi S., 2008
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 17.05.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.06.2007
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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