Rocky Mountains USA / Kanada

Reisezeit: August / September 2008  |  von Anke Schlingemann

Columbia Icefields - Jasper National Park

Montag, 08.09.2008 Columbia Icefields - Jasper National Park - Kamloops

Der erwartete blaue Himmel bleibt aus, stattdessen gibt es eine graue Wolkendecke. Wir fahren zu den Columbia Icefields. Zwischen dem Mount Columbia und dem Mount Athabaska liegt das größte Eisfeld der Rocky Mountains. Auf einem 325 qm großen Plateau gelegen, ist das Eisfeld teilweise bis zu 365 m dick und wird von 30 Gletschern gespeist. Es ist eine der größten Eisflächen südlich des nördlichen Polarkreises und ein Überbleibsel der letzten großen Vergletscherung vor ca. 20.000 Jahren. Aufgrund der Höhenlage von 1.900 bis 2.800m Höhe konnte dieses überdauern. Von der Haupteiskuppe erstrecken sich 6 Gletscher in drei große Täler. Vom Icefield Parkway kann man den Athabasca Glacier, der auch am einfachsten zugänglich ist, bereits sehen und sogar an die Gletscherzunge heranfahren. Der 6 km lange Gletscher hat 90 - 300 m dicke Eisschichten. An seinem Fuß liegt der Sunwapta Lake, die Quelle des Sunwapta River.

Athabasca Glacier

Athabasca Glacier

Um den Gletscher etwas näher zu erkunden, entscheiden wir uns für eine Ice Explorer Tour. Zunächst werden wir mit einem Bus näher an den Gletscher herangefahren. Dort warten bereits die Spezialfahrzeuge, die mit ihren Ballonreifen auch Gletscherspalten überwinden können.

Ice Explorer Tour

Ice Explorer Tour

Auf dem Gletscher wurde eine Fahrstrecke angelegt. Es geht zunächst ein kurzes Stück ein 18° steiles Gefälle hinab, danach nur noch bergauf. Rechts und links erstreckt sich der Gletscher, einige Spalten und Löcher sind zu erkennen. Nach etwa 15 Minuten erreichen wir ein Plateau. Hier dürfen wir 20 Minuten aussteigen. Immerhin haben wir etwas Glück und langsam zieht blauer Himmel auf. Ansonsten sind wir von der Tour, die 37 CAN$ kostet, eher enttäuscht. Das Gletschererlebnis kommt bei Weitem nicht an unsere Gletscherwanderung in Neuseeland oder auch anderen Gletschern in der Schweiz oder in Österreich heran. Man ist lediglich etwas näher dran, aber der Blick vom Besucherzentrum ist der Gleiche. Unsere Erwartung, dass man mit einer geführten Tour auf dem Gletscher herumläuft und auch in Spalten hineinsehen kann, wurde ziemlich enttäuscht.

Gletscher

Gletscher

Das Colombia Icefield verbindet den Banff und den Jasper National Park miteinander. Im Jasper National Park fahren wir den Icefield Parkway weiter und erreichen nach knapp 50 km die Sunwasta Falls. Der Fluss macht hier einen scharfen Knick und stürzt als Wasserfall in eine Schlucht. Dieser ist weniger wegen seiner Höhe, sondern vielmehr durch den Wechsel des ruhigen Flusses in den plötzlich tosenden Wasserfall interessant.

Sunwasta Falls

Sunwasta Falls

Noch ein weiterer Wasserfall wartet auf uns. Tosend stürzen die Athabasca Falls durch eine enge Schlucht in die Tiefe und bieten ein spektakuläres Naturschauspiel.

Wenig später erreichen wir Jasper. Die Kleinstadt ist nur halb so groß wie Banff und lange nicht so kommerzialisiert.

Es mag auch am trüben Wetter liegen, dass wir für heute keine Lust auf weitere Seen und wolkenverhangene Gipfel haben. So beschließen wir, den 50 km von Jasper entfernt liegenden Maligne Lake auszulassen und stattdessen einen Tag früher als geplant die Fahrt nach Vancouver zu beginnen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Foto-Reisebericht von Anke Schlingemann & Detlef Hälker Rundreise durch die amerikanischen und kanadischen Rocky Mountains. Colorado, Utah, Wyoming, Montana, Alberta, British Colombia
Details:
Aufbruch: 23.08.2008
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 12.09.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!