2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas

Reisezeit: Mai 2013 - Mai 2015  |  von Anja & Wolfgang

Alberta (AB) - ab 10.07.2013: AB 2 (2T BC) – von 15.bis 19.07.2013 2560km

Ziel: Kreuz und quer durch die Nationalparks der Kanadischen Rocky Mountains
Wetter: Heiter bis sonnig, nachmittags aber auch mal kurze Gewitterschauern, meist > 25º

Heute Morgen erst einmal ein ´Grosseinkauf´ und dann auf Nebenstrassen zum Banff NP.
Der letzte Teil der Schleife beim Lake Minnewanka

ist wegen Muren teilweise gesperrt, also auf bekannter Strecke 25km zurück und runter ins Tal nach Banff, das sehr an einen Schweizer Wintersportort erinnert, obwohl der Ruhm von Banff von seinen heissen Quellen herrührt, die im 19. Jh. hier gefunden wurden und die auch der Anlass zur Gründung des ersten NP Kanadas waren. Die originale Quellhöhle und das erste Thermalbecken

können bestens erhalten als National Historic Site besichtigt werden, da aber im Becken eine vom aussterben bedrohte Wasserschneckenart lebt ist jeder Kontakt mit dem originalen Quellwasser strikt verboten.
Wir schauen noch schnell beim Wasserfall von Banff vorbei und besichtigen von aussen noch das Fairmont Banff Springs Hotel, ein türmchenbesetztes, Loireschlössern nachempfundenes Monstergebäude, bevor wir am Lake Vermilion vorbei

zum Kootenary NP in British Columbia (BC) fahren. Aber erst einmal versperrt uns eine Herde von Rocky Mountain Sheeps den Weg

und dann müssen wir auch noch die Uhr umstellen - jetzt auf PDT (Pacific Daylight Savings Time) bevor wir am Stanley Galcier vorbei

nach Radium Hot Springs in BC kommen, unserem Tagesziel.
16.7.
Heute lassen wir es uns gutgehen, die Sonne lacht und wir verbringen den Morgen erst einmal im 39° warmen Thermalwasser

bevor wir uns zum Glacier NP aufbrechen.

Von der Strasse aus sind leider nur einige wenige der Gletscher zu sehen, unter 10 Stunden Wanderung ist eigentlich keines der Gletschertore erreichbar. Dafür können im naheliegenden Revelstoke NP bei Sonnenschein im Regenwald auf einfachen Wegen riesige Giant Cedars (Rotholz-Zedern) besichtigt werden.

In der naheliegenden Stadt Revelstoke

ist Abendmusik angesagt

und danach lassen wir den Tag am Revelstoke Stausee (Tipp eines Parkwächters im Glacier NP) ausklingen.
17.7.
Heute Morgen befahren wir im Revelstoke NP den Summit Drive, eine 26km lange Bergstrasse die uns bis auf 1936m bringt. Dies ist übrigens die einzige Strasse in einem kanadischen NP die in die ´Gipfelregionen´ führt. Droben auf dem Berg wählen wir eine einfache 50 minütige Wanderung über blühende Bergwiesen, kommen noch an der Ice Box vorbei,

einem Schneefeld im Schatten von zwei Felswänden und kehren dann zurück nach Revelstroke. Nun geht es auf der selben Strasse wieder zurück, durch den Glacier NP, wo wir kurz vor dem östlichen Parkausgang eine kurze Wanderung zum Bear Creek Falls machen, bevor wir dann in Golden die mit 45,9 Meter Länge, angeblich längste gedeckte Fussgängerholzbrücke Nordamerikas bestaunen.

Unser Weg Richtung Osten führt uns weiter auf dem Trans-Canada Highway durch den Yoho NP wo wir erst einmal an einer Natural Bridge haltmachen.

Einst war hier ein Wasserfall, aber im Laufe der Zeit hat sich der Fluss ein Loch durch den Felsen gegraben und so ist diese ´natürliche Brücke´ entstanden, die nur noch bei extrem-Wasserstand überschwemmt wird. Einige km weiter stehen wir dann am Takakkaw Falls, mit 250m der zweithöchste Wasserfall Kanadas.

Vorbei am Eisenbahn-Spiraltunnel - hier wurde um 1904 folgende ursprünglich Schweizer Idee kopiert: Wenn aussen am Berg zu wenig Platz um eine Strecke mit weniger als 3% Gefälle anzulegen, baut man einfach innen im Berg einen oder wie hier gleich 2 Tunnel mit einer 270º Kurve. Wir erreichen wieder den Banff NP in Alberta (Uhren jetzt 1 Std vorwärts) und bleiben dann in der Coral Creek Picnic Area bei Lake Louise.
18.07.
Heute Morgen besuchen wir zuerst den von einem Gletscher gespeisten Moraine Lake,

der zu den schönsten Seen Kanadas zählt, beobachten dieses Streifenhörnchen beim Frühstück

und diese EisbärenInnen beim morgendlichen Bad im nahegelegenen Lake Louise,

ebenfalls ein Gletschersee, derzeit etwa 10º warm, im Winter meterdick gefroren.
Zurück im Banff NP fahren wir auf dem Icefield Parkway Richtung Norden.
Dieser Parkway entlang des Columbia Icefield welches 8 grosse Gletscher nährt, zählt zu den schönsten Strassen in Nordamerika.
Höhepunkte für uns waren der Bow Lake mit Bow Glacier

und im direkt anschliessenden Jasper NP eine kleine Wanderung auf den Athabsca Glacier.

Gehfaule können sich auf dem Gletscher auch mit Spezialbussen (Ballonreifen) spazierenfahren lassen.
Der Snowdome Glacier,

der Sunwapta Falls und der Athabasca Falls

waren für uns weitere Highlights. Erst kreuzte dann noch dieser Bär unseren Weg

bevor wir am Edith Cavell Gletscher

unsere letzte kleine Wanderung für heute machen.
Ein paar km weiter bei Jasper ist das Ende des Parkways erreicht, wir finden einen ruhigen Stellplatz, ...

Tipp für Nachfahrer:
Da das Columbia Icefield und damit alle Gletscher westlich des Parkways liegen, bietet es sich eigentlich an, die Strecke in Nord - Süd - Richtung (also von Jasper nach Banff) zu befahren.
Wanderfreunde sollten für diese Strecke mindestens 2, besser 3 Tage einplanen, es gibt hier etliche 4-5 stündige, relativ einfache Trails zu den Füssen der Gletscher, die man eigentlich unbedingt machen sollte.

19.07.
Heute verlassen wir den Jasper NP Richtung Osten und kommen dabei am Maligne Canyon vorbei.
Hier haben sich vor Urzeiten der Maligne Gletscher und der Athabaska Gletscher getroffen.
Da der Athabaska aber viel grösser und dicker war, hat er sein Bett auch 100m tiefer ausgegraben als der Maligne Gletscher und beim Rückzug der Gletscher ist hier erst einmal ein Wasserfall entstanden. Da der Untergrund hier aus Kalkstein besteht ist hat das Wasser hier in der Zwischenzeit diesen herrlichen Canyon geschaffen, der auf eine ca. 2 stündigen leichten Wanderung mit unter Überquerung von 6 Brücken begangen werden kann.

Folgt man nun dem Gletschertal Richtung Süden, so kommt man an den Medicine Lake

der aber nur im Sommer so viel Wasser führt, im Winter ist er dank unterirdischer Abflüsse im Karst nahezu trocken (ähnlich der Donauversickerung).
Kurz darauf werden wir von einer Herde Big Horn Sheeps begrüsst,

die uns erst nach gründlicher Inspektion von Auto, T-Shirt, ... weiterfahren lassen.
Am Ende des Tales erreichen wir den Maligne Lake. Hier kann man CAN$ 62,- für eine 90 minütige Bootsfahrt investieren,

zu (auch mehrtägigen) Hochgebirgstouren aufbrechen, angeln, baden, oder so wie wir einen kurzen Seebummel machen. Wir fahren das ganze Tal (28km) wieder zurück und auf der Hauptstrasse weiter Richtung Osten. Hier sehen wir unsere ersten Caribou Böcke,

die friedlich neben der 4-spurigen Strasse grasen und ein Fuchs schaut auch kurz nach wer heute wohl alles vorbei kommt. Da der Himmel mittlerweile bedeckt ist, lassen wir als Schönwetterbader den Besuch der naheliegenden (17km südlich) Miette Hotsprings ausfallen und verlassen den Park bei Hinton. Da wir vor der Fahrt nach Alaska noch neue Reifen montieren lassen wollen, hatten wir eigentlich vor bis Edmonton weiterzufahren und um dort unser Glück bei der Reifensuche zu probieren. Aber hier, am Ortseingang von Hinton (7500 Ew.) sehen wir eine relativ grosse Niederlassung von ´Canadian Tire´ = Reifenhandel-Autozubehör-Bau&Gartenmarkt. Fragen kostet nichts und zu unser grossen Überraschung hat man hier 4 Reifen mit genau unserer Grösse und Tragkraft!!! zu einem guten Preis auf Lager. 90 Minuten später schon rollen wir neubereift auf dem Highway 40 Richtung Norden. Es geht nun durch unendliche Kiefernwälder (next Gas Station in 180 km), vorbei an diesem Kohle-Bergwerk im offenen Tagebau

und noch mehr Kiefernwälder in denen sich Öl-und Gasförderanlagen verstecken. Kurz vor Grand Prairie dieser Bär am Strassenrand,

und in Grand Prairie dann das Street Performance Festival.

Hier treffen wir die selben Künstler wieder, mit denen wir uns schon vor 10 Tagen in Edmonton so gut unterhalten haben. Kleine Welt.

© Anja & Wolfgang, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach mehrmonatiger Reisepause geht es endlich wieder los. Diesmal von Kanada nach Alaska, von dort über Key West bis Feuerland und zurück nach Montevideo.
Details:
Aufbruch: Mai 2013
Dauer: 24 Monate
Heimkehr: 08.05.2015
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.