Durch die wilden Rockys

Reisezeit: August 2003  |  von Wilfried Virmond

Lone Pine - Lake Tahoe

Sonntag, 10.08.2003

Wie fast immer, Continental-Breakfast. Wir fahren auf einem ziemlich geraden Highway an der Sierra Nevada entlang. Schöne Berge, breite Straße, sonniges Wetter. Plötzlich, direkt vor Harald, platzt an einem Auto mit Anhänger ein Reifen. Wir haben Glück, es passiert uns nichts. Gut, dass wir alle nicht so schnell waren. Zum nahegelegenen Yosemity Nationalpark biegen wir nicht ab, keine Zeit. Dann halt beim nächsten Mal.

Irgendwann biegt Harald mal wieder ab. Diesen kurzen Schlenker kennt auch er noch nicht. Ein schöner See nach dem anderen. Tiefblaues Wasser, dazu der blaue Himmel, Sonne, viele Bäume und die schöne Landschaft. Leider sind auch hier wieder, wie auf unserer gesamten Reise, überall unglaublich viele tote Bäume, manchmal ganze Wälder, alles tot und abgestorben. Aber anscheinend regt sich hier niemand darüber auf und tut etwas. Zuhause lese ich, dass die amerikanischen Kraftwerke die seit Jahrzehnten geforderten Filter immer noch nicht eingebaut haben und ihren Schadstoff-Ausstoß sogar noch erhöhen wollen. Wir halten an einem See und essen gut und relativ preiswert.

Weiter geht's. Noch ein See. Dann sind wir wieder auf dem Highway. Rechts ein neuer großer See. Mono Lake. Ich habe schon einiges über diesen See im TV gesehen und bin gespannt, wie er in Wirklichkeit aussieht. Wie immer natürlich grandios! Kalkfelsen am Uferrand und im See, schöne Landschaft. Das Wasser soll salzig sein. Aber die Hitze treibt uns weiter!

Jetzt geht's wieder die Berge hoch. Schöne, glatte Straße, viele Kurven. Enrico, Uwe und ich überholen und fahren den andern voraus.

Schön hier.

Schön hier.

Endlich können wir mal etwas durch die Gegend sausen. Aber bald sind die Kurven zu Ende, wir halten, warten auf die andern und fahren gesittet wieder weiter. Es geht über den Monitor Pass, immerhin 2.700 m hoch. Die Straße ist bequem. Lake Tahoe kündigt sich an. Viel Verkehr, manchmal etwas zäh, aber bald erreichen wir unser Hotel. Die Torfnasen im Hotel haben unsere Buchung verschlampt. Gut, dass unsere Buchung schriftlich bestätigt ist und gut, dass Enrico sie dabei hat. Das Hotel ist groß und wir bekommen die bestellten Zimmer. Und dies ist das teuerste Hotel unserer Reise!

Wir essen geschlossen zu Abend, sehr teuer, (gell, Harald?!), aber ganz gut. Die Leiterin des Restaurants, Hannelore, kennt Harald noch von früheren Besuchen. Die Bedienung ist aus Litauen, Uwe und Axel unterhalten sich mit ihr auf russisch, und das in Amerika. Jetzt ahne ich, was ein Kosmopolit ist.

Leider ist die Bar schon geschlossen, obwohl noch früh am Abend. Schuld daran ist das kalifornische Rauchverbot: Trinker wollen rauchen. Wenn sie nicht rauchen dürfen, wollen sie auch nichts trinken. Also ist niemand mehr an der Bar. Daher wird sie so früh zugemacht. Wir kaufen im Supermarkt gegenüber etwas ein und machen uns vor Haralds und Richies Zimmer noch einen lustigen Abend.

© Wilfried Virmond, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf GoldWings durch die wilden Rockys von Denver nach L.A.
Details:
Aufbruch: 02.08.2003
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 17.08.2003
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Wilfried Virmond berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Wilfried sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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