Fernweh!!!!! USA und Costa Rica....wir kommen!

Reisezeit: Januar - März 2018  |  von Katja und Thorsten Jäger und Wald

Back to the roots

Wir gucken Fussball
Kabel wirrrwarrrr..das Einbahnstraßen Schild könnte schon etwas mehr international sein?! Und ein gut sichtbarer Radler

Wir gucken Fussball
Kabel wirrrwarrrr..das Einbahnstraßen Schild könnte schon etwas mehr international sein?! Und ein gut sichtbarer Radler

Back to the roots

Unseren Leihwagen haben wir ohne jegliche Beanstandung wieder abgegeben. Das konnte ein deutsches Ehepaar neben uns leider nicht von sich behaupten.
Als wir auf dem Parkplatz der Autovermietung einparkten, fingen die beiden einen Urlaubsehestreit an.
Beide Mitte 50, Modell typisch deutscher Urlauber. Er flitze in blütenweißen, bis zur Wade hochgezogenen Tennissocken ums Auto. Sie -in hautfarbener, knielangen Bermuda,  Blümchen T-Shirt und Tropenhut- wild am Koffer zusammen quetschen.

Wir steigen bei dem Wortgefecht an der Stelle ein, wo er wild fluchend seinen 2. Schuh sucht und sie meint,  er (der Schuh) müsse ja wohl irgendwo sein.
Aus den weiteren, gebrummelten Wortfetzen von ihm entnehmen wir, dass es der letzte Urlaubstag ist, dass der andere Fahrer schuld am Unfall hatte und das im Polizeibericht wohl natürlich was anderes steht!
Weiteres zurück gekeife von ihr....unverständliche, leicht verzweifelte Wortfetzen, mehr verstehen wir nicht.
Als Katja die beide mit einem Lächeln und den Worten: "Jetzt bleiben sie erst mal ganz ruhig, sie sind  immerhin noch im Urlaub.....alles wird gut. Wenn es Probleme gibt, dann können wir eventuell helfen. Wir sprechen spanisch"      aus der sich weiter zuspitzenden Blitzkrieg riss.

Der Stein, der vom Herzen des Ehemannes fiel, war bis zur Thorstens Fahrerseite zu sehen und zu hören.
Als wir schliesslich alle gemeinsam ins Büro eintraten ( er jetzt mit Schuhen, sie ohne alberne Tropenkappe) wurden wir von dem Mitarbeiter, der uns vor 2 Wochen das Auto übergab, mit einem deutschen " Guten Morgen, wie geht es ihnen!" begrüsst.

Es war bereits halb 3, aber wir wollten mal nicht kleinlich sein, so erwiderten wir den Gruss und freuten uns über den netten Empfang!

Nach der Begrüssungszeremonie erledigten wir unseren Kram, natürlich mit einem Ohr bei unseren Landsmännern.....sie wuchs mit ihrer Aufgabe als englisch sprechende Krisenmanagement-Beauftragte, er meckerte zu uns rüber, weil er überhaupt nix verstehen würde!

Da die beiden das Auto ohne Selbstbeteiligung versichert hatten, so haben wir jetzt ihm nochmals versichert, kann es ihnen eh egal sein, was passiert.
Unsere gute Tat für diesen Tag war erledigt. Ehestreit geschlichtet, der letzte Urlaubstag gerettet, Schuh irgendwo gefunden, Koffer zu.
Wir waren entlassen und durften nach 536272 Danksagungen endlich was essen gehen.

Und somit fängt dann auch das letzte Kapitel unseres Urlaubs an.
Wir fahren wieder Bus.....Back to the roots.
Unsere erste Strecke, vom Flughafen nach San Jose haben wir sowas von souverän gemeistert,  zum Gänsehaut bekommen!!!
Es gibt in San Jose ca. 15  verschiedene Busterminals. Alle schön verteilt, in sicheren Gegenden, naja und in der Gegend, wo alle Reiseführer vor warnen. Das sind die im ziemlich grossen  Rotlichtvietel.

Es stehen zwar wirklich ein paar leichte Mädchen darum, die bedienen aber eher das Klientel, was leider schon lange auf der Strasse lebt und kein Dach mehr über dem Kopf hat, geschweigedenn eine Zahnbürste braucht.
Und das soll absolut nicht respektlos sein. Wir sind überrascht und erschrocken, wie viele Menschen auf der Strasse leben. Der Coca Cola Busbahnhof (hört sich schön an, ist es aber nicht) wurde vor ein paar Jahren wegen dem Sicherheitsaspekt geschlossen und ein paar Strassen weiter oben als neues und modernes super Terminal eröffnet.

Vor 2 Jahren war das 3 stöckige Gebäude komplett mit kleinen, modernen Cafes, Restaurants und Geschäften belegt. Es standen nur ein paar Taxis vor dem Gebäude.
 Jetzt sind 50 Prozent der Ladenlokale leer und es stehen  mindestens 200 Prozent  mehr Taxis vor der Tür, damit der ankommende Touri mit einem Sicherheitsgefühl an sein Ziel kommt.

Obwohl echt erschreckend viele, sehr schlimm aussehende Menschen  an jeder Ecke liegen und sitzen, es aus dem hygienischen Gesichtspunkt mehr als Grenzwertig ist und wir in Begur lebenden so etwas überhaupt nicht kennen, haben wir uns hier noch nie unsicher gefühlt.

 Wenn grössere Gruppen der Obdachlosen auf unserer Straßenseite stehen, wechseln wir vorsichtshalber die Seite ( ob es notwendig wäre, bleibt dahin gegstellt). Aber
es hat uns noch nie jemand angesprochen, angemacht, angebettelt oder sonstiges.

Anstatt immer mehr in den Tourismus zu investieren, sollte mal ganz dringend an dieser grossen und immer grösser werdenden Baustelle investiert werden. Und nicht in dem Sinne, das ein Busbahnhof 3 Stöckig und im schönen Orange einpaar Blocks weiter oben gebaut wird.
"Unser" Costa Rica verändert sich immer mehr, wir stellen es immer wieder fest.
Es gibt immer mehr krasse Gegensätze. Gestern stehen wir auf einer Schnellstrasse im Stau, links neben uns steht ein UBER-EAT Roller und rechts eine Bäuerin  mit 2 Pferden am Seil!
Wenn ihr nicht wisst, was UBER-EAT ist, dann müsst ihr es Googeln. Im Gegensatz uns weiss Frau Google nämlich alles. Wir wussten nicht was es ist, sie schon!!!!
Lustig ist auch, das auch Sprachschulen wie Pilze aus der Erde sprießen. Manche sehen echt seriös aus. Andere unterrichten die Sprache  englisch und europäisch.

Fahrt noch der Werbeslogan: wir sprechen Deutschland!!!

Mittlerweile sitzen wir einundhalb Stunden im Bus und sind irgendwie noch nicht sooooo weit gekommen.  In  drei und halb Stunden sollen wir angeblich in Samará ankommen. Glauben wir nicht dran, ebenso wenig, wie es dort 34 Grad sein sollen. Im Bus sind es Moment gefühlte minus 34 Grad. Die Klimaanlage kann nur vom Busfahrer reguliert werden, dessen Ziel es aber scheint, menschliche Eiswürfel zu machen.

Der Regler über unserem Kopf war vor 30 Jahren  mal intakt und die kaputten Düsen wurden von unseren Vorsitzern bereits mit reichlich Papier ausgestopft.
Leider gibt es heute keine Busanimation in Form von fliegenden Händlern mit Obst in Tüten, geistlichen Blinden die eine Lobeslied mit der Gitarre spielen oder  Menschen die beide Arme bei Unfällen mit Macheten verloren haben und an die Busreisenden das Selbstgebastelte verkaufen möchten.
Klingt auch wieder lustig (also irgendwie), erlebt man aber wirklich im Bus.

Heute sitzen alle gelangweilt rum, lesen, datteln oder gucken Fotos im Handy. Oder wie die nette und ziemlich neugierige Tica schräg hinter mir,  sie stiert belustigt auf mein geschriebenes. Ob sie es lesen kann, werde ich gleich erfahren.....HALLO  FRAU HINTER MIR!

 Wohl kann sie es nicht lesen. Ich dachte schon, sie war eventuell in der Sprachschule 

Unser bereits seit der Abfahrt überfüllter Bus hält mal wieder an und läd noch einpaar Ticos vom Strassenrand ein. Alles gut für die Schwarzgeldkasse des Busfahrers. Vielleicht fressen deren Körper ein bisschen unsere arktische Klimaanlagenkälte auf......

In der Zeitung haben wir gelesen, dass im letzten Winter die Unwetter, die als Hurrikan in den USA grosse Schäden verursacht haben, hier auch grossen Schade angerichtet haben.
Gerade eben sind wir an einer der 120 Strassen vorbei gefahren die vom Regen weggerissen worden sind. Mit dem Auto haben wir auch einige dieser Stelle  passiert, wo es neben der abgebrochenen, asphaltierten Strasse einige (hundert) Meter in die Tiefe geht. Mit dem Bus sieht diese Nummer noch mal ganz anders aus.
Die Wiederherstellung der Strasse gestaltet sich sehr schwierig....dass kann dauern.

Mittlerweile sind wir am letzten Berg vor Samara angekommen. Fühlt sich toll an, endlich wieder hier zu sein )))))))

Bis bald
Die Jetztnurnochstrandurlauber

Du bist hier : Startseite Amerika USA Back to the roots
Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir ein Jahr (freiwillig) ausgesetzt haben, gehen wir 2018 wieder auf Reisen. 9 Wochen weg. Endlich wieder weg. Nach einem harten Jahr mit viel Staub, neuen Aufgaben und Erlebnissen sind wir wieder infiziert, quasi Rückfällig geworden. Das Fieber ist wieder ausgebrochen. Im Januar geht es nach USA, knapp 4 Wochen. Danach nochmal knapp 4 Wochen Costa Rica. Einiges haben wir vorab geplant, hauptsächlich in den USA, vieles wird spontan entschieden...was Costa Rica betrifft!
Details:
Aufbruch: 08.01.2018
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 13.03.2018
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor