USA Westcoast 29.09.2017 - 21.10.2017

Reisezeit: September / Oktober 2017  |  von Johanna Bley

Tag 2 - Zu Besuch im Tal des Todes

Ist das heiß...

Die Nacht war gar nicht so schlimm. Ich hatte schon befürchtet kaum zu schlafen und völlig verjetlagt in den Tag zu starten. Aber wir haben bis auf eine hellwache Pause um 1:30 Uhr echt gut geschlafen und sind beide recht ausgeruht, also wir uns um 7 Uhr auf zum Frühstück machen. Welches für amerkanische Verhältnisse echt gut ist. Immerhin gibt es Obst, Vollkorntoast und Omelette...neben dem ganzen Süßkram und Fertigzeugs Aber eine einfache Scheibe Käse vermisse ich schon...

Gut gestärkt steigen wir um 8 Uhr in den Shuttle zurück Richtung Flughafen. Jack hat uns schon gestern gefahren und ist ein echt netter Kerl. Er fährt uns sogar zum entfernt liegenden Car Pickup, weil der Flughafen Bus gerade losgefahren ist. Bisher klappt ja alles prima Das nimmt nicht ab als wir unseren SUV abholen wollen - mal wieder dafür gewappnet um einen vernünftigen Wagen zu kämpfen statt die letzte abgegammelte Nuckelpinne zu akzeptieren - und uns diesen aus allen Verfügbaren aussuchen dürfen. Ja dann Die Wahl fällt auf einen grauen Nissan Rogue, der uns nicht enttäuscht. Heute müssen wir gut 500km zurücklegen ohne dass uns der Hintern wehtut. Und nach dem fahrenden Schrotthaufen von Duster, den wir in Südafrika hatten, ist das ein Luxusschlitten.

Nachdem wir die nötigsten Lebensmittel gekauft haben geht es Richtung Death Valley. Etwas müde bin ich ja doch und fürchte schon dass die weite Strecke und die hohen Temperaturen heute ihren Tribut fordern werden. Aber es geht erstaunlich gut. Als Erstes genießen wir die Aussicht von Dante's View, die wirklich einen super Blick ins Tal mit den eingetrockneten Salzsee gewährt. Und auch die von Regen und Erdbeben geformten Gesteinsformationen am Zabriskie Point können sich sehen lassen. Im Gegensatz zu so manchen Sehenswürdigkeiten verläuft sich das Publikum in diesem riesigen Nationalpark und so sind wir heute nicht einmal genervt von den Leuten um uns herum.
Weiter geht's zum Devil's Golf Course, der von oben beschauten Talsohle, welche aus dem aufgebrochenen Boden des ehemaligen Sees aus Salz und Erde besteht. Hier unten ist es wirklich irre heiß und so weit das Auge reicht gibt es nur plattes, totes Land. Das Tal macht seinem Namen schon alle Ehre. Bis eine kleine Maus aus den Spalten gehuscht kommt und um meine Füße wuselt. Okay, ein bisschen Leben gibt es also auch hier

Ausblick ins Tal

Ausblick ins Tal

Zabriskie Point

Zabriskie Point

Devil's Golf Course

Devil's Golf Course

Wir fahren die Straße weiter und nehmen den Artist's Drive, eine Einbahnstraße, die sich durch die Felsformationen und Berge schlängelt und als kleines Highlight die Artist's Palette bereit hält. Hierbei handelt es sich um Gesteinsformationen die von verschiedenen Metallen so unterschiedlich eingefärbt sind, dass man meint eine Farbpalette vor sich zu sehen. So die Theorie, in der Praxis sieht man ein paar verschieden Braun-Grau-Blau-Töne Ich denke, bei Sonnenuntergang ist es eindrucksvoller. Dennoch ist der Drive wirklich cool und lohnt den kleinen Abstecher.

Der Artist's Drive

Der Artist's Drive

Weiter geht es ins Badwater Basin, den Grund des ausgetrockneten Salzsees der praktisch aus einer riesigen Salzfläche besteht, die man auch begehen kann. Auch hier gibt es nur brach liegendes Land, soweit das Auge reicht und bei 85,5m unter dem Meeresspiegel - und damit dem niedrigsten Punkt der USA - ist es nochmal ein Stück heißer und es geht kein Lüftchen. Dennoch laufen wir eine Weile und das Salz knirscht unter den Füßen. So seltsam es uns scheint gibt es hier alle naslang kleine Wasservorkommen, welcher der ganzen Einöde tatsächlich etwas Leben einhauchen.

Nee, gar nich heiß...

Nee, gar nich heiß...

Mittlerweile ist es fast 16 Uhr und wir sind überrascht wieviel Zeit die Reise durchs Death Valley doch schluckt und sind ganz froh, uns nicht noch mehr Stationen für heute vorgenommen zu haben. So halten wir nur nochmal kurz an den Sand Dunes (ja, erst nur Geröll, dann Salzboden, zwischendurch Kakteen und Palmen, dann wird's grün...ja und dann gibts da mittendrin ein paar feine Sanddünen?! Gut, hier gibt es eben einfach alles...) und fahren dann durch bis Big Pine, wo wir übernachten wollen, ehe es zum Mono Lake weitergeht.

Mesquite Flat Sand

Mesquite Flat Sand

Sunset über der Sierra Nevada

Sunset über der Sierra Nevada

Um kurz nach 19 Uhr checken wir um Bristlecone Motel ein (jepp, genau wie man sich ein Motel vorstellt) und fragen uns, ob man in so einem Minidörfchen überhaupt noch etwas bekommt. Es gibt tatsächlich die Auwahl zwischen zwei Bistros Wir gehen zu Rossi's Place, einem winzigen Pub direkt gegenüber. Hier ist es so skurill wie der Ort selbst es vermuten lässt. An der Theke sitzt der Stammtisch beim Rugby und guckt einen argwöhnisch an, die freundliche Bediehung lässt einen zwischen Pizza und Sandwich wählen, offeriert nebenbei aber 14 Sorten Bier Und die Gäste sind ein einziges Kino - inkl. pensioniertem Cowboy in Boots und Hut, der für sein allabendliches Bier vorbeischaut. Nicht zuvergessen die 18L Flasche mit Salzbrezeln oder der Frittenfett-Kanister, der die Tür zum Klo aufhält. Wir wollten mal wieder möglichst authentisch reisen und das haben wir eindeutig bekommen Aber sowohl das Death Valley Bier als auch unser Chicken Sandwich mit Fritten und Onion Rings schmecken sehr gut.
Da uns die Müdigkeit echt noch in den Knochen steckt verschwinden wir wieder um 21 Uhr im Bett und freuen uns auf den nächsten Tag.

Rossi's Place - einzigartig

Rossi's Place - einzigartig

© Johanna Bley, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Westküste war schon lange ein Traum von uns. Schon 2014 wollten wir hin aber haben es doch immer wieder verschoben. Im Herbst 2017 haben wir dann endlich die Staaten unsicher gemacht. 22 Tage, 4 Staaten und jede Menge zu sehen...
Details:
Aufbruch: 29.09.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.10.2017
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Johanna Bley berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.
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