grubersunterwegs

Reisezeit: März 2009 - Juni 2010  |  von Elisabeth und Rupert Gruber

Die letzten Kilometer in Argentinien

Ituzaingo, 16.03.2011

Von Aimogasta aus lenkten wir unsere Maschinen nach Norden, und wieder einmal ließ uns die Vielfältigkeit Argentiniens staunen. Ist die Gegend zuerst noch karg, durchquerten wir innerhalb von nur ca. 80 km von der trockenen Ebene über eine kleine kurvige Strecke Regenwald und erreichten in einer Höhe von 2.000 m eine kleinen Ort, Tafi del Valle, der wegen seines kühlen Klimas beliebtes Urlaubsgebiet ist. Die Landschaft erinnerte uns eher an Südtirol, grün und sanfte Kurven. Haben wir die Tage vorher noch geschwitzt und erst bei Einbruch der Dunkelheit die Orte erkundet oder einen Spaziergang gemacht, waren wir hier wieder einmal froh um unsere warmen Schlafsäcke.

Von da unten sind wir rauf gekommen, grüner gehts nicht.

Von da unten sind wir rauf gekommen, grüner gehts nicht.

Tafi del Valle, hier geht's noch gemütlich zu.

Tafi del Valle, hier geht's noch gemütlich zu.

Mal schnell über einen kleinen Paß (nur gute 3000 m) durch scheinbar endlose Kakteenfelder, kamen wir wieder ins Tal.

Kanderlaberkakteen, die sind ganz schön hoch.

Kanderlaberkakteen, die sind ganz schön hoch.

Und viele.

Und viele.

Der Regen der letzten Wochen war viel heftiger als normal und im ganzen Norden des Landes sind die Flüsse voller, kleine Rinnsale werden zu richtigen Flußdurchfahrten. Und so manche Piste in den Bergen ist nicht befahrbar oder nur teilweise, Erdrutsche blockieren Abschnitte.
Auf der Hauptroute Richtung Salta kamen wir gut durch, doch auch da waren ein paar interessante Passagen dabei.

Straße, Piste, egal eine von vielen überschwemmten Stellen.

Straße, Piste, egal eine von vielen überschwemmten Stellen.

Herrlich führte uns diese Strecke durch das fruchtbare Tal nach Cafayate, ein berühmtes Weingebiet Argentiniens. Die Straße ist gesäumt von Bodegas und Weingärten.
Cafayate ist ein netter kleiner Ort, mit angenehmen Klima. Unsere Wahl des Hostels hätte nicht besser fallen können, der Hinterhof wird von Weinreben beschattet und wir sind gerade zur rechten Zeit hier, die Trauben sind reif!

Traumhafte Weingüter, Bodegas.

Traumhafte Weingüter, Bodegas.

Mmmh, so läßt es sich leben.

Mmmh, so läßt es sich leben.

Es ist Karneval, hier im Norden des Landes wir das laut und mit viel Musik gefeiert, dazu werden die Leute mit Wasser, Mehl und ab und zu mit Farbe bespritzt / beworfen, so das es eine riesen Sauerei gibt. Nur im Westen an der Grenze zu Brasilien und Uruguay werden Kostüme wie in Rio getragen, dazu waren wir leider zu spät dran, schade, aber man nicht alles haben.

Wir haben uns da lieber fern gehalten.

Wir haben uns da lieber fern gehalten.

Die nächsten 200 km schlängeln sich einen Fluß entlang, durch eine Schlucht mit Felsformationen und tollen Ausblicken. Die Quebrada von Cafayate, auch für die Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel.

Entlang der Quebrada, manchmal wie Marslandschaft, dann wieder sanfter,...

Entlang der Quebrada, manchmal wie Marslandschaft, dann wieder sanfter,...

....oder einfach nur schön.

....oder einfach nur schön.

In Salta haben wir wieder einmal Großstadtflair genoßen, auch wenn das Wetter eher durchwachsen war, ist Salta ein riesige Stadt ( ca. 800.000 Einwohner) mit einem netten, alten Stadtkern, der liebevoll restauriert ist.
Immer wieder treffen wir auf interessante Menschen, so auch hier auf andere Reisende mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen, Erlebnissen und Lebensgeschichten. So sind die Abende kurzweilig.

An der Plaza von Salta, leider hatten wir Regen.

An der Plaza von Salta, leider hatten wir Regen.

Obwohl die Gegend nördlich von Salta mit toller Landschaft lockte, schreckte uns das regnerische Wetter ebenso ab. Also ließen wir diesen Teil aus und machten uns auf den Weg nach Westen, der letzte größere Haken, den wir schlagen, bevor es endgültig in den Norden des Kontinents geht. Aber in Peru und Bolivien regnet es noch, so können wir uns Zeit lassen.

Je weiter wir uns von den Bergen entfernen, desto heißer wird es und durch Nordargentinien führen 2 Straßen kerzengerade Richtung Paraguay und Brasilien. Flach und ohne Kurven, 1.300 km, durch staubige Orte, an riesigen Estancias vorbei und schließlich sind wir am Rio Parana angekommen, der Grenzfluß zu Paraguay.
Die Hitze machte uns ganz schön zu schaffen, hier verstehen wir die Siesta. Denn Siesta heißt hier, das alle Läden und Büros spätestens um 13 Uhr schließen und nicht vor 18 Uhr wieder öffnen, das ist ein ganz anderer Rythmus, für uns immer noch gewöhnungsbedürftig.
Nicht nur das Klima ist etwas anders, auch die Vegetation, große Felder, Viehwirtschaft, dazwischen Feuchtgebiete mit vielen Vögel und Palmen, es fühlt sich tropisch an.

Endlose gerade Ashaltstraßen, nur nicht zu viel Abwechslung, aber auch das ist ein Gesicht Argentiniens.

Endlose gerade Ashaltstraßen, nur nicht zu viel Abwechslung, aber auch das ist ein Gesicht Argentiniens.

Ohne Worte

Ohne Worte

Unsere Zeit in Argentinien neigt sich dem Ende zu, wir haben dieses Land in all seinen Facetten kennen gelernt. Und je länger wir jetzt hier unterwegs waren, desto mehr wird uns bewußt, wie riesig dieses Land ist und wieviel es noch zu sehen gäbe.
Wir denken gerne an die Weite Patagoniens, trotz Kälte und Wind, die wunderschöne Seenlandschaft am Fuße der Anden, endlose Pampaebenen, unbeschreibliche Andenpäße, die Atlantikküste mit all seinen Tieren und natürlich die Argentinier selbst. Freundliche und offene Menschen, die uns viele schöne Begegnungen und Erlebnisse bescherten.
Eine Reise hierher lohnt sich immer, es bietet so vieles und dabei war es für uns angenehm zu reisen. Hübsche Hostels, schöne Campingplätze, gutes Essen, Straßen und Pisten für jeden Geschmack und Eindrücke, die uns noch lange begleiten werden. Wir hatten eine schöne Zeit und verstehen den Stolz der Argentinier auf ihr Land.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Lentinger, 2 Motorräder, 1 Kontinent Nachdem wir Afrika einigemale bereist haben, machen wir uns jetzt auf den Weg Südamerika zu erkunden. Mit genügend Zeit im Gepäck und Lust auf Neues, erfüllen wir unseren Traum: Reisen ohne Zeitdruck und entfliehen damit dem allgegenwärtigen Alltagsstress. Gerne nehmen wir Euch dabei ein Stück weit mit und lassen Euch an unseren Erlebnissen teilhaben.
Details:
Aufbruch: März 2009
Dauer: 15 Monate
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Argentinien
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru
Der Autor