Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Lago Desierto - El Chaltén

9.3.12, El Chaltén

Da wir heute unter keinem Zeitdruck standen, schliefen wir so lange, bis wir von alleine aufwachten. Daher liefen wir erst um 11.20 Uhr los. Obwohl wir genügend Schlaf getankt hatten, fühlte ich mich überhaupt nicht fit um weiter mit dem schweren Rucksack zu marschieren. Ich kämpfte mich durch die Wege, schleppte meine Beine über eine Wurzel zur anderen und zog mich mit meinem Stock die Hügel hinauf. Irgendwann kamen wir wieder einmal an einen Fluss, welcher jedoch ohne Schuheausziehen zu überwinden schien. Ich nahm die Gelegenheit beim Schopfe und kniete mich herab um die Wasserflasche aufzufüllen. Da passierte das Unglück: durch das Gewicht auf dem Rücken konnte ich das Gleichgewicht nicht mehr halten und fiel nach hinten ab. Ich fiel prompt auf einen aufragenden Ast, welcher mich ziemlich heftig pickste. Kevin war sofort an meiner Seite, half mir aus dem nass und fragte ob ich mir wehgetan hätte. Nebst dem, das ich ziemlich nass war und in Tränen ausbrach, war zum Glück nicht viel passiert. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, liefen wir weiter. Nach zwei Stunden kamen wir endlich beim Camping an. Wir setzten uns erstmal hin und kauften uns einen Hamburger.
Laut dem Campingbesitzer könne man mit einem einstündigen Marsch zum Gletscher "Huemul" hinauf laufen. Der Aufstieg sei einfach und der Ausblick sei es durchaus wert. Ich war immer noch müde und erschöpft und daher nicht sonderlich motiviert. Als uns angeboten wurde die grossen Rucksäcke im Camping zu deponieren, wollte ich dann doch nichts verpassen und lief mit Kevin hinauf. Es war ganz komisch plötzlich nur mit dem kleinen Rucksack zu laufen. Obwohl ich mit dem Wasser knappe 2 kg trug, fühlte es sich nach nichts an. Der Weg war wahrhaftig nicht schwierig. Es ging stetig aber nicht zu steil aufwärts. Nach 40 Minuten waren wir bereits oben und durften den wunderschönen türkisfarbigen See mit dem Gletscher bestaunen. Ausserdem hatten wir auch von hier aus wieder einen wunderbaren Ausblick auf den Fitz Roy.

Wieder unten fragten wir ein Pärchen, ob wir mit ihnen zurück nach El Chaltén fahren dürften. Sie wollten noch gemütlich ihren Mate zu Ende trinken und würden uns danach mitfahren lassen. So entspannten auch wir etwas am See und warteten bis es weiter ging.

Nach 37 km Schotterpiste, kamen wir in El Chaltén an. Wir stellten unser Zelt beim Camping "El Relincho" auf. Der Camping hat eine grosse Rasenfläche und ist sauber. Es hat ein gewärmtes Haus wo man sich aufhalten und die Elektrogeräte aufladen kann. Die Küche darf aber leider nur zum wärmen von Wasser benutzt werden. Wir fanden den Preis von 35 Pesos zu teuer, für dass was uns geboten wurde. Trotzdem blieben wir dort und suchten uns bald darauf ein Restaurant zum Abendessen. Das Dorf selber ist klein und extrem touristisch. An jeder Ecke kann man Trekkingausrüstung kaufen und ausleihen. Prompt trafen wir auf Jason und Sonja und später noch auf Alexis. Wir wechselten ein paar Worte miteinander bevor wir uns eine Pizza gönnten.

Fazit zu unserem Grenzübergang zwischen Villa O'Higgins und El Chaltén:

Auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Die Wanderung bis zum Lago Desierto ist einfach und nicht besonders anstrengend. Der Blick zum Fitz Roy lässt zudem alle Strapazen vergessen.
Die Umwanderung des See's bis hin zum Camping ist ziemlich anstrengend aber machbar. Man sollte sich jedoch genügend Zeit nehmen und die Kräfte einteilen. Ich für meinen Part habe mir am zweiten Tag sicherlich zu viel zugemutet und musste am letzten Tag büsen.

Gletscher Huemul

Gletscher Huemul

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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