Antje in Südamerika November 2014 - September 2015

Reisezeit: November 2014 - September 2015  |  von Antje Rüllenrath

Argentinien / Chile: Bariloche

Bariloche

San Carlos de Bariloche ist eine argentinische Stadt in der Provinz Río Negro. Sie ist die Hauptstadt des Departamento Bariloche und liegt am Fuße der Anden. Sie ist mit ca. 126.023 Einwohnern die größte Stadt der Provinz. Der Name Bariloche kommt vom Mapuche-Wort Vuriloche und bedeutet ‚Menschen, hinter dem Berg‘ (furi ‚hinter‘, che ‚Menschen‘). Der Vuriloche-Pass wurde von den Mapuche benutzt, um die Anden zu überqueren und wurde gegenüber den Europäern lange Zeit geheim gehalten.
Aufgrund der wenigen Stunden schlaf, in den letzten Tagen, schlafe ich trotz semi-cama hervorragend im Bus. Auf der Fahrt lerne ich Nacho kennen, der netterweise bei der Kommunikation beim Kampf ums Essen hilft.
In Bariloche angekommen, bekomme ich von einem anderen Reisenden die Busfahrkarte geschenkt und komme so ungehindert im Zentrum an. Leider kenne ich die Straße von meinem Hostel nicht, da mein kleines Büchlein im Bus aufgrund eines Unfalls mit meiner Wasserflasche unbrauchbar geworden ist. Aber wie üblich, wird dieses Problem mit Händen und Füssen gelöst und ich lande gut in meiner Unterkunft.
Ich fühle mich schon ein wenig wie in der Schweiz. Schöner See, hohe Berge super viele Touristen.
Ich bin zwar ein wenig kaputt von der Busfahrerei, aber da es früher Nachmittag ist, entschließe ich mich noch ein wenig die Stadt zu erkunden. Bariloche liegt direkt am See und ich muss sagen, schon der erste Eindruck hat mich auch im Nachhinein nicht getäuscht. Es wimmelt von Touristen. Dutzende Souvenirläden, Schokoladenläden und Eisdielen reihen sich aneinander. Dementsprechend sind die Preise. Unter 18 USD bekommt man nichts Vernünftiges zu essen und meist liegt der Preis für ein Hauptgericht eher bei 25 USD. Leider kommt hinzu, dass was man bei den anderen Gästen auf dem Teller liegen sieht, nicht gerade appetitlich aussieht. Und da dem so ist, beschließe ich zum ersten Mal nach Reiseantritt zu kochen.

Ich kaufe ein gutes Stück Fleisch, ein bisschen Salat und ein Fläschchen Weißwein. Zurück im Hostel koch ich gemütlich und muss sagen, es schmeckt 
Am nächsten morgen mache ich mich zuerst auf den Weg zur Busstation. Leider gestaltet sich das öffentliche Bussystem so kompliziert, dass ich mich nach einer Weile für ein Taxi entscheide. Ich kaufe das Ticket nach El Chantel (150 USD) und fahre danach mit dem Bus zurück ins Zentrum.
Heute fahre ich zum Colonia Suiza. Im Nachhinein denke ich, hätte ich mich im Voraus wohl ein wenig besser informieren sollen. Nach einer knapp 1 Std. Busfahrt kommen wir im Dorf an. Aber was sage ich Dorf. Ja, es ist ein Dorf, aber ich bezweifle ob dort wirklich Menschen leben. Es besteht nämlich aus 101 Souvenirshops und das war es dann auch schon. Was ich allerdings noch besser finde ist, dass die Souvenirs so gar nichts mit der Schweiz zu tun haben. Der meiste Kram ist aus China importiert oder von ein paar übrig gebliebenen Hippies hergestellt.
Nach drei Minuten habe ich von dem Zirkus schon genug. Da es leider keine gescheiten Wanderwege gibt, entscheide ich mich dafür die Strasse zurück in Richtung Bariloche zu laufen und unterwegs die traumhafte Aussicht auf die Seengegend zu genießen.
In der Nacht zuvor hat mich wieder mal etwas gebissen. Mein linker Arm ist auf fast doppelte Größe angeschwollen und tut richtig weh. Ich frage nach Eis, kühle und wundere mich über die komische Quaddelbildung.
Genau dieses Problem lässt mich in der Nacht kaum schlafen und sorgt dafür, dass ich am nächsten Morgen im Spital sitze. Der Arm sieht echt übel aus. Ich habe Schmerzen, es juckt wie ab und die Antibiotikacreme, welche ich am Vortag geholt habe, hilft nichts.
Der Ablauf beim Arzt ist einfach und schnell. Nach 20 Minuten bin ich aus dem Spital mit einer Spritze Antihistamin, einem Rezept und 30 USD ärmer. Aber leider weiß ich immer noch nicht, was mich da gebissen hat. Laut Google muss es sich um Bettwanzen handeln. Ich weiß nicht, die hatte ich schon einmal und dass war bei weitem nicht so schlimm. Na ja, vielleicht gibt es ja regionale Unterschiede.
Das Antihistamin setzt mich leider so außer Gefecht, dass ich anstatt am Mittag schön wandern zu gehen, im Hostel 4 Stunden auf dem Sofa schlafe.
Nachdem ich gegen 6 Uhr erwache, mache ich mich aber noch auf den Weg zum Cerro Campanario, ein kleiner Berg, welchen man zu Fuss oder mit der Gondel erklimmen kann. Da es halt doch schon etwas später ist als ich dort ankomme, muss ich wohl oder übel laufen, da die Gondel schon nicht mehr in Betrieb ist. Aber so ein wenig Bewegung schadet ja bekanntlich nicht. Und ich muss sagen es lohnt sich. Die Aussicht ist super.
Zurück im Hostel noch schnell was essen und diesen Bericht hier tippen. Morgen geht es nämlich weiter. In 24 Stunden nach El Chalten – Patagonia 

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im November diesen Jahres Reise ich für unbestimmte Zeit nach Südamerika. Starten werde ich in Ecuador. Danach? Mal sehen....ohne Plan, aber mit ungebrochener Freude an fremden Ländern, Landschaften, Menschen und Kulturen, freue ich mich euch über meine Eindrücke und Begegnungen auf dem laufenden zu halten.
Details:
Aufbruch: 20.11.2014
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.09.2015
Reiseziele: Ecuador
Argentinien
Chile
Bolivien
Brasilien
Peru
Kolumbien
Der Autor
 
Antje Rüllenrath berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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