Meine Reise durch Südamerika

Reisezeit: Februar - April 2009  |  von Norman H.

Copacabana und Isla del Sol

Von der Grenze waren es dann nur ein paar Minuten bis nach Copacabana. Ich hatte an der Grenze meine letzten paar Soles in Bolivianos getauscht und dachte, in Copacabana wird es schon eine Bank mit Geldautomat geben, wo ich Geld holen kann. Das sollte aber nicht so sein und die einzige Bank hatte natuerlich am Montag geschlossen. Also blieb mir nix uebrig, als ein paar Dollars von meiner Notreserve zu tauschen. In Kolumbien hatte sogar ein 6000 Einwohner-Dorf 2 ATMs und in Bolivien gibts bei 20000 Einwohnern keinen einzigen?!

Besonders gefallen hat mir Copacabana jedenfalls nicht: Alles voll mit touristischen Restaurants, viele haessliche Haeuser und nicht asphaltierte Strassen. Den Nachmittag verbrachte mich dem Aufstieg auf den Calvarienberg, der eine schoene Sicht auf den Ort und den Titicaca zu bieten hatte. Der Sonnenuntergang war auch ganz nett anzusehen. Auf dem Weg traf ich einen Argentinier, mit dem ich mich eine ganze Weile unterhielt. Dabei hatte ich aber Probleme ihn zu verstehen, da z. B. "ll" wie "sch" ausgesprochen wurde und "plata" gleich "dinero" war

Am naechsten Morgen gings dann mit dem ersten Boot zur Isla del Sol. Das Boot war vollgestopft mit Touris, die fast alle Englisch sprachen und schlich in ueber 2h die 20km uebers Wasser. Nach der Ankuft hiess es erstmal 5Bs (ca 50ct) Eintritt zahlen und unzaehlige Stufen hinaufklettern. Ich beobachtete von oben die Touris, die ihre kompletten Trekkingrucksaecke mitgenommen hatten und schwer ins Schnaufen kamen
Gluecklicherweise entschied ich mich nicht fuer den Hoehenweg in den Norden und lief stattdessen an der Ostseite der Insel einen kleinen Weg entlang. Zwischenzeitlich kletterte ich durch Terassenfelder und schreckte ein paar fette Schweine aus ihrem Schlaf. Auf diesem Weg traf ich den ganzen Tag keinen einzigen Touri und kam durch kleine verschlafene Doerfer. Gegen Mittag kam ich an einen sehr schoenen einsamen Strand in 3800m Hoehe, wo ich mich sonnte und teilweise baden ging. Da das Wasser sehr sehr kalt war, ein kurzes Vergnuegen. Danach plagte mich der Hunger und ich hoffte in einem der Oertchen ein Restaurant zu finden. Das gab es aber nicht und so liess ich mir dann von einer Mamacita am Strand einen Fisch braten (was anderes gab es nicht), der ueberaschenderweise, obwohl ich sonst nie Fisch esse, sehr gut war. Frisch gestaerkt ging es dann die restlichen Kilometer bis nach Challapampa wo ich fuer 2Euro ein Zimmer fand. Dann lief ich noch zum Nordende der Insel um den Sonnenuntergang zu sehen. Auf dem Weg musste ich erneut 10Bs Eintritt zahlen fuer die Ruinen im noerdlichen Teil der Insel. Mit dem nachlassen der Sonne und zunehmendem Wind wurde es dann echt kalt. Zum Glueck hatte ich meine Alpakamuetze.

Am naechsten Morgen gings dann erstmal wieder nach Norden und dann auf den Hoehenweg Richtung Sueden. Zwei Mamacitas wollten mir erstmal erklaeren, mein Ticket sei ja von gestern und muesste erneut bezahlen. Aber nicht mit mir! Ich liess sie einfach quatschen....
Dann ging es steil bergauf bis auf 4027m, dem hoechsten Punkt der Insel. Trotz Akklimatisierung und Coca kam ich ganz schoen ausser Atem. Aber der Rundumblick entschaedigte fuer alles.
Auf dem Hoehenweg waren dann eine ganze Menge Touris unterwegs und nach dem halbe Weg musste ich das dritte Ticket (5Bs) kaufen. Die wissen schon, wie sie es mit den Touris machen auf ihrer Insel.
Die Nordhaelfte der Insel ist sehr unterschiedlich zur Suedseite: Waerend im Sueden alles gruen und volle Felder ist, ist der Norden sehr felsig und karg.
Nach einigen Stunden gemaechlichen Wanderns war ich dann wieder im Hauptort im Sueden angekommen und goennte mir ein Mittagessen. Der Ort ist voll mit Restaurants und Hotels und je naeher ich dem Bootsanleger kam, destso mehr Touristen waren unterwegs. Die Rueckfahrt um 15:30 kostete dann auch gleich noch das doppelte von der Hinfahrt. Unterwegs wurde noch an einigen Schilfinseln haltgemacht, die so aehnlich wie die Uro Inseln aussahen. Gegen 17:30 legte das Boot dann wieder in Copacabana an und ich suchte mir eine etwas billigere Unterkunft, die dann aber ohne Fruehstueck, ohne Handtuch und ohne Klopapier nicht wirklich preiswert war.

Am naechsten Morgen sollte es nach La Paz weitergehen. Der Titicacasee hat mir jedenfalls sehr gut gefallen und ist eins der Highlights der Reise.

© Norman H., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich reise 10 Wochen lang durch Südamerika. Von Venezuela über Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien nach Chile.
Details:
Aufbruch: 07.02.2009
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 20.04.2009
Reiseziele: Venezuela
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Der Autor
 
Norman H. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.