In 74 Tagen um die Welt

Reisezeit: März - Mai 2012  |  von Mario Hueber

BOLIVIEN: Cochabamba

31.03.2012 - Spektakulärer Start nach Cochabamba

Diesen Samstag hatten wir noch gemütlich bis 16 Uhr Zeit, durch La Paz zu bummeln, denn für die Weiterreise hatten wir uns ein paar Tage zuvor einen Flug nach Cochabamba gebucht. Ansonsten hätten wir den ganzen Tag im Bus verbracht, das Busterminal ist außerdem für Diebstähle bekannt und bei einem Ticketpreis von 40 Euro haben wir auch nicht lange überlegt. Dass der Flug jeden Cent wert war, wurde uns beim Abflug klar: Der Blick von oben auf das flache und riesige El Alto sowie auf das steile Talbecken von La Paz war phänomenal! Wir flogen außerdem zunächst so nahe an den z. T. schneebedeckten Gipfeln vorbei, dass man glauben konnte, sie mit ausgestreckter Hand berühren zu können. So trudelten wir bei Einbruch der Dunkelheit in unserer nächsten Unterkunft ein, machten uns um die Ecke noch auf die Suche nach einem Restaurant und kamen zu einem kleinen Jahrmarkt, wo wir bolivianische Käsefladen probierten.

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On Saturday we still had time until 4 pm to walk through La Paz as we had booked a flight to Cochabamba a few days before. Otherwise we would have spent the whole day on the bus, moreover the bus terminal is known for thefts and with the ticket price being only 40 euros, it didn't take long to convince us. When we took off, we were sure that this flight was worth every single cent: The view on the huge flat city of El Alto and the steep basin of La Paz was phenomenal! Then we flew so close past the partly snow covered summits that they seemed within touching distance. So we arrived at our next accommodation at night, went to find a restaurant for dinner in our neighbourhood and eventually came to little fair where we had the chance to try Bolivian pita bread with cheese.

Millionenstadt El Alto

Millionenstadt El Alto

Der steile Abbruch nach La Paz

Der steile Abbruch nach La Paz

Mmmmh, lecker, Käsefladen!

Mmmmh, lecker, Käsefladen!

01.04.2012 - Fußgängertag in Cochabamba

Bei Sonnenschein machten wir uns auf, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Es war ungewöhnlich ruhig in der Stadt. Zunächst dachten wir, dass es daran lag, dass Sonntag war. Bald jedoch fiel auf, dass nur Fußgänger und Fahrradfahrer in der Stadt unterwegs waren. Wie wir später erfuhren, war es einer der drei "Días peatonales" in Cochabamba, d. h. bis 17 Uhr kein Verkehr, nur Menschenstimmen, darunter viele Kinder - eine tolle Stimmung.
Zuerst besichtigten wir den "Palacio de los Portales", eine herrschaftliche Villa, die 1915-1922 von einem der damals reichsten Männern der Welt erbaut wurde. Danach machten wir uns zur zweitgrößten Christusstatue der Welt auf, die Anfang der 1990er erbaut wurde. Sie hat eine beeindruckende Höhe von 40,44 m und liegt auf einem Berg im Stadtgebiet, der zu Fuß oder per Seilbahn zu erklimmen ist. Angesichts der heißen Mittagstemperatur hätten wir gern den Seilbahnbetreiber unterstützt, jedoch fuhr genau an diesem Sonntag die Bahn nicht und so ließen sich die Tiroler Waden nicht lumpen und nahmen den steilen Weg hinauf in Angriff. Danach machten wir am Weg zurück in die Stadt bei einem kleinen Restaurant Halt. Genau genommen gab es nur einen Tisch und ein paar Kleinigkeiten in der Vitrine zur Auswahl, die jedoch hausgemacht waren und ausgezeichnet schmeckten.
Das Kloster, das wir anschließend besuchen wollten, war geschlossen. So trugen uns unsere müden Beine nur noch zu der großen Plaza, wo wir dem Treiben auf der Straße zusahen, und anschließend zurück ins Hotel.

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The next day was sunny and we went off to get to know the sights of Cochabamba. It was strangely quiet everywhere. We wondered if it was because it was Sunday. But soon we realized that only pedestrians and cyclists were in the streets. It was one of the three "pedestrian days" of the city: until 5 pm no traffic, only people's voices, many children - a great atmosphere.
First we went to visit the "Palacio de los Portales", a lordly villa, which was built from 1915 to 1922 by one of the richest men in the world. Then we went to the second biggest Christ statue of the world, which was constructed at the beginning of the 1990s. It has an impressive height of 40,44 m and is situated on a mountain in the city area which can be climbed either by foot or taking the cable car. In view of the hot sun at midday, we would've loved to support the cable car operator however it wasn't working and so we showed our "Tyrolean persistence" and walked up the steep path. Then on the way back into the city, we stopped at a small restaurant. To be precise, there was only one table and a few snacks to choose from. However they were home-made and tasted most delicious.
The monastery which was next on our plan was closed. So we went to the main square where we watched the people in the street before we went back to our hotel.

Prunkvilla von Simón I. Patiño

Prunkvilla von Simón I. Patiño

Bis 2010 die größte Christusstatue der Welt

Bis 2010 die größte Christusstatue der Welt

Typisches bolivianisches Straßenrestaurant

Typisches bolivianisches Straßenrestaurant

02.04.2012 - Live im Bolivianischen Fernsehen

Nun, die Anreise per Flugzeug war also wirklich ein Gewinn, jedoch sollte sich der morgige Weiterflug schwieriger gestalten, denn heute erfuhren wir, dass die bis dato größte Fluglinie Boliviens gerade in Konkurs geschlittert war. Die internationalen Flüge waren schon gestern eingestellt worden, die nationalen Flüge waren nicht sicher. Glücklicherweise konnten wir bei der Konkurrenz-Fluglinie ein Ticket ergattern und gaben das erste Ticket zurück. Nachdem wir nicht viel Programm geplant hatten, störte es uns auch nicht, uns in die Schlange der Betroffenen einzureihen. Es wurden Getränke gereicht, das Fernsehen war da. Ob wir den versprochenen Anteil am Ticket zurückbekommen werden, ist zwar fraglich, aber es war auf alle Fälle interessant, das alles zu beobachten.
Danach besuchten wir noch das Kloster Santa Teresa und bekamen danach bei einem hübschen Lokal argentinische Spezialitäten. Der Inhaber ließ es sich vor lauter Liebe zu seiner Heimat auch nicht nehmen, uns ein paar Tourismusbroschüren über Argentinien mitzugeben. Leider nicht auf unserer Route, aber sicher eine Reise wert.

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The flight to Cochabamba had proven to be a real gain, however all of sudden it became difficult with the next flight for tomorrow as we got to know today that the airline, until then the largest one in Bolivia, had gone bankrupt. The international flights had already been cancelled yesterday; the national ones were not sure. Luckily we got a ticket with the other airline and gave the first one back. As we didn't have a lot of plans, we didn't bother to queue there. They served drinks and TV stations were broadcasting live from there. It's doubtful if we'll get the promised part of the money back, however it was interesting to watch all that.
Then we went to the Santa Teresa monastery and later enjoyed some specialties in a lovely Argentinean restaurant. The owner, being really proud of his country, gave us some brochures of his home country. It's unfortunately not on our route now but definitely worth a trip.

Das Fernsehen berichtet live vor der Geschäftsstelle von Aerosur

Das Fernsehen berichtet live vor der Geschäftsstelle von Aerosur

Heute leben nur noch neun Nonnen im Kloster Santa Teresa

Heute leben nur noch neun Nonnen im Kloster Santa Teresa

Klosterapotheke

Klosterapotheke

© Mario Hueber, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Südamerika - Südsee - Neuseeland - Australien - Singapur
Details:
Aufbruch: 12.03.2012
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 24.05.2012
Reiseziele: Peru
Österreich
Bolivien
Chile
Französisch Polynesien
Frankreich
Neuseeland
Australien
Singapur
Der Autor
 
Mario Hueber berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.