grubersunterwegs

Reisezeit: März 2009 - Juni 2010  |  von Elisabeth und Rupert Gruber

Suedbrasilien, Regen, Deutsch und Schokolade

Unser Haken wird etwas größer, spontan und flexibel wie wir sind, machen wir erst noch eine Schleife durch Südbrasilien, bevor es nach Paraguay geht. Denn so nahe wie jetzt, kommen wir wahrscheinlich nicht wieder hierher. Noch einmal brasilianisches Lebensgefühl, Strände und Freundlichkeit erleben.
Der erste Tag führte uns durch flaches und weites Farmland und am zweiten Tag kamen wir in hügeligere Landschaft, doch genießen konnten wir es nicht. Haben wir am Vortag noch unter der Hitze von 40 Grad gestöhnt, war es jetzt kühl und regnerisch. So sind wir wieder einmal in einem Ort gelandet, der so nicht von uns eingeplant war. Lajeado, einerseits eine typische brasilianische Kleinstadt, anderseits sind wir hier schon auf die ersten deutschen Einflüsse gestoßen.

Wälder, Weite, wunderschön, nur leider hatten wir nicht immer einen so klaren Blick.

Wälder, Weite, wunderschön, nur leider hatten wir nicht immer einen so klaren Blick.

Dieser Teil Brasiliens erinnert uns nicht nur landschaftlich an Zuhause, sondern auch die Namen an Geschäften und Firmen sind meist Deutsch. Im 19ten Jahrhundert sind hierher sehr viele Immigranten aus Europa, hauptsächlich Deutsche und Italiener eingewandert. So das ganze Dörfer und Städte deutsch oder italienisch sind, auch heute noch. Deren Nachfahren ebenso noch deutsch sprechen und die deutsche Kultur pflegen. Es vergeht kein Tag, an dem wir keinen deutsch sprechenden Brasilianer begegnen.

Was sollen wir dazu sagen.

Was sollen wir dazu sagen.

Apotheke,....

Apotheke,....

Optiker und Schmuckgeschäft,.....

Optiker und Schmuckgeschäft,.....

..... die deutschen Vorfahren sind nicht zu übersehen.

..... die deutschen Vorfahren sind nicht zu übersehen.

Und einige Orte sind deswegen sogar richtig touristisch vermarktet.
Auf einer kleinen Nebenstraße, sind wir solchen Spuren gefolgt, und haben eine Schnapsbrennerei besichtigt. Der Großvater ist 1875 von Ulm hierher ausgewandert, der Name Bergwanger, das Fachwerkhaus und alles in Deutsch erklärt. Sind wir wirklich in Brasilien? So ähnlich ging es weiter über einen Schokoladenlade und Kakteenzüchter.

Das könnte doch auch bei uns irgendwo stehen.

Das könnte doch auch bei uns irgendwo stehen.

Schade das wir nicht probieren konnten in der Schnapsbrennerei.

Schade das wir nicht probieren konnten in der Schnapsbrennerei.

Das Haus ist noch Original, diese Bauweise wurde ebenso wie das Handwerk dazu mitgebracht.

Das Haus ist noch Original, diese Bauweise wurde ebenso wie das Handwerk dazu mitgebracht.

Sogar auf dem Campingplatz kam die ganze Familie, um mit uns in deutsch zu sprechen und Fotos zu machen. Soviel deutsche Touristen verirren sich dann doch nicht hierher. Erst jetzt in der 4 Generation geht die deutsch Sprache langsam verloren. Wir genießen es jedenfalls noch relativ einfach ohne portugiesisch hier reisen zu können.

In Novo Petropolis gibt es einen Park der Immigranten, mit Museumsdorf, deutschen Biergarten und Souvenirläden, schon irgendwie verrückt. Da werden sogar wir zu einer Attraktion mit deutschem Kennzeichen und deutschen/bayerischen Aufklebern.
Und so manche Speisekarte bringt uns zum Staunen und Schmunzeln.

Im Museumsdorf, ....

Im Museumsdorf, ....

alle alten Häuser original zusammengetragen, von Wirtshaus, Schule

alle alten Häuser original zusammengetragen, von Wirtshaus, Schule

.....bis zur Kirche.

.....bis zur Kirche.

Sieht nicht wirklich wie in Brasilien aus, oder ?

Sieht nicht wirklich wie in Brasilien aus, oder ?

Faßbier und eine deftige Mahlzeit, wir grüßen Bayern.

Faßbier und eine deftige Mahlzeit, wir grüßen Bayern.

ohne Worte

ohne Worte

In Gramado sind wir ein paar Tage geblieben, um uns die Umgebung anzuschauen. Gramado ist wohl eine Hochburg der Schokolade und der Feste, gerade war das Fest der Kolonien, wo sich verschiedene Nationalitäten mit Essen, Bier, Musik und Tanz präsentieren, das haben wir uns nicht entgehen lassen. Auf dem Bierplatz hat Rupert das Faßbier probiert und im Kaffeehaus haben wir den hausgemachten Kuchen getestet. Staunend und lachend haben wir uns öfter gefragt, kann das sein. Sowas glaubt man nicht, wenn man es nicht erlebt hat. Auch ihr zu Hause werdet nicht an sowas denken, wenn ihr glaubt wir sitzen in Südamerika oder in Brasilien.

Auch so kann Brasilien aussehen.

Auch so kann Brasilien aussehen.

Wir finden das eher bayrisch.......

Wir finden das eher bayrisch.......

.....oder wie in Österreich.

.....oder wie in Österreich.

Kuckucksuhren, ganze Geschäfte voll.

Kuckucksuhren, ganze Geschäfte voll.

So sieht hier eine Getränkekarte auf dem Fest aus.

So sieht hier eine Getränkekarte auf dem Fest aus.

Die Blaskappelle spielt und die Brasilianer tanzen etwas eigenwillig dazu.

Die Blaskappelle spielt und die Brasilianer tanzen etwas eigenwillig dazu.

Die Buffetkarte vom Restaurant,......

Die Buffetkarte vom Restaurant,......

Da staunt ihr !

Da staunt ihr !

Die Tanzgruppe "Immerlustig"

Die Tanzgruppe "Immerlustig"

Kaffeehaus,.....

Kaffeehaus,.....

....... sieht doch gemütlich aus.

....... sieht doch gemütlich aus.

In Canela, dem Nachbarort gibt es sogar noch eine Brauerei, ausgewandert 1753 aus dem Stuttgarter Raum, die nach dem bayerischen Reinheitsgebot Bier braut. Dort haben wir Brezen bekommen, unglaublich.

Bier ....

Bier ....

und Brezen.
Ganz bestehen sie den bayrischen Test wohl nicht.

und Brezen.
Ganz bestehen sie den bayrischen Test wohl nicht.

Und kaum war es ein paar Tage schön, hat der brasilianische Regen wieder eingesetzt, und das nicht zu knapp.

In Argentinien hatten wir brasilianische Motorradfahrer getroffen, und von daher noch eine Einladung in dieser Ecke, diese wollten wir gerne wahrnehmen um noch mehr über Land und Leute zu erfahren.

Wir sind wir verabredet losgefahren, doch schon nach 10 km hat es wieder zu regnen begonnen, so das wir bis zum nächsten Ort schon ganz naß waren. Unsere Gortexklamotten halten heftigen Regen nicht mehr aus, wir haben sie wohl schon zu stark strapaziert. Durch und durch naß sind wir in Dois Irmaos angekommen.
Als alles getrocknet war, und wir uns ausgiebig ausgetauscht hatten, gings wieder weiter. Nicht nur wir sind interessiert an brasilianischen Einzelheiten, auch die Brasilianer möchten mehr über Deutschland wissen. Und was so die Unterschiede sind. So haben wir erfahren, das abseits immer noch ganze Dörfer gibt, in denen nur Deutsch gesprochen wird.

Wir fühlen uns zur Zeit als wären wir in Europa unterwegs und Südamerika ist ganz weit weg.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Lentinger, 2 Motorräder, 1 Kontinent Nachdem wir Afrika einigemale bereist haben, machen wir uns jetzt auf den Weg Südamerika zu erkunden. Mit genügend Zeit im Gepäck und Lust auf Neues, erfüllen wir unseren Traum: Reisen ohne Zeitdruck und entfliehen damit dem allgegenwärtigen Alltagsstress. Gerne nehmen wir Euch dabei ein Stück weit mit und lassen Euch an unseren Erlebnissen teilhaben.
Details:
Aufbruch: März 2009
Dauer: 15 Monate
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Argentinien
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru
Der Autor