searching for a better summer

Reisezeit: September 2014 - September 2015  |  von Alexander K

Brasilien

Corumba

Als wir am nächsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang aufwachten, waren wir auch schon in Quijarro, nahe der Grenze, und verschlafen packten wir unsere Habseligkeiten zusammen, um uns in der noch morgendlichen Kälte erstmal ein Taxi zum Grenzübergang zu organisieren. Wie überall wo Taxis recht billige Transportmittel sind, standen auch hier schon einige warternd rum und 15 Minuten später, standen wir auch schon in einer längeren Schlange und warteten mit überwiegend Brasilianern auf die Grenzöffnung, während zwielichtige Gestalten hier schon Werbung für ihr Hostel in Corumba machten. Auch hier war der Übergang dann recht schnell und easy und nochmal ne halbe Stunde später sassen wir schon in nem Jeep, der uns in irgen ne Travelagencie in Curumba bringen sollte. Das war der Deal mit ner Touristeninformation an der Grenze, die uns die Fahrt kostenlos anbot, wenn wir uns im Anschluss unverbindllich über Touren ins Pantanal beraten ließen. Unverbindlich klingt immer gut und man kann nicht allzu viel falsch machen. Vorher hieß es aber erstmal wieder ne Unterkunft für die Nacht zu finden. Mittlerweile waren wir zu viert, weil sich uns noch ne Holländerin angeschloßen hat, die die gleichen Pläne hatte wie wir und damit bestand immerhin schon mal die Möglichkeit, den Preis etwas drücken zu können. Leider gestaltete sich die Suche jedoch als nicht ganz so einfach, weil alle Hotels entweder geschlossen hatten oder viel zu teuer waren. Ich bin dann nochmal alleine zurück zur Travelagencie, um dort nochmal nach ner billigen Untekunft zu fragen, weil die Mädels mittlerweile schon Beinschmerzen hatten.
Die Dame hatte auch gleich was parat und lotste mich ins Hotel Corumba am Busterminal, von dem sie meinte, wir sollen dort aber aufpassen. Leider hab ich nicht verstanden warum. Im schlimmsten Fall sind wir in nem Puff gelandet, aber es gibt schlimmeres. Die Buden waren ziemlich runtergekommen, aber im Gegenzug haben wir so auch nur 40 Reales für ein Doppelzimmer bezahlt, was beim derzeitigen Kurs von 3,5 Reales – 1 € in etwa 12 € entspricht und für Brasilien unglaublich billig ist.
Abends haben wir noch einmal bei einer anderen Touragencie verglichen, weil die angebotenen Touren erfahrungsgemäß eh immer relativ ähnlich sind und dort haben wir das dann auch für den nächsten Tag klar gemacht.

auf dem weg ins pantanal

auf dem weg ins pantanal

Pantanal

Am nächsten Morgen gings dann schon gegen 10:00 uhr morgen los zu der dreistündig entfernten Fazenda "Arara Azul". Glücklicherweise haben wir uns hierfür entschieden und sind nicht wie die meisten der Pantanalbesucher zu der bekannteren Unterkunft "Santa Clara". Dort laufe wohl alles ein bisschen strenger ab, mehr Regeln, alles durchgeplanter usw., worauf wir nicht so wirklich Bock hatten.
Schon auf dem Weg ins Pantanal hielten wir immer wieder an, um Bilder von der Umgebung oder den unzählig vielen unterschiedlichen Vögeln und sonstigen Tieren zu machen. Schon alleine auf dem Weg haben wir so viel knallbunte Vögel, Alligatoren und Wasserschweine gesehen, dass wir gedacht haben, alles schon auf der Fahrt gesehen zu haben. Irgendwann dann kamen wir auf dem großen, von zwei Seen umgegebenem und ebenfalls mit Kaimanen versehenen Anwesen an und haben erstma die Zimmer bezogen. Leider mussten wir unser Zimmer mit der jungen Holländerin teilen, die uns noch immer an den Fersen klebte und aufgrund ihrer schüchternen Art etwas nervig war. Ansonsten waren noch sieben andere Touris da, von denen zwei ein Pärchen aus Israel waren, daneben noch zwei Israeligirls und ein Pärchen aus der Schweiz. Alle soweit ganz witzig und so hatten wir dort ne ziemlich geile und entspannte Zeit.
Nach dem Abendessen am ersten Tag, gings noch einmal per Jeep zur Nachtsafari, wo wir aber weiter nichts gesehen haben. Anschließend gabs noch, wie die Abende drauf, ein gemütliches Lagerfeuer bei mitgebrachtem Bier und irgendwann gings ins Bett, da`s am nächsten Morgen schon wieder um sieben Uhr zum Piranhafischen ging. Dort sind wir mit nem kleinen Boot und etwa sechs Mann rausgefahren und die Teile haben echt im Sekundentakt angebissen. Leider sollte das Glück eher bei Simone sein und während sie einen Piranha nach dem anderen rausgolt hat, hatte ich am Ende null. Irgendwann dann gesellte sich noch n Kaiman neben unser Boot, um uns nebenbei die Beute noch im Wasser streitig zu machen. Das war zunächst noch ganz witzig, bis der Alligator dann mit einem Mal versuchte in unserer Boot zu springen, jedoch nicht hoch genug kam. Danach hab ich aufgehört, dem Teil mit meiner Goprostange samt Kamera vor dem Gesicht rumzufummeln. Hat aber zum Glück keiner mitgekriegt, was den Kleinen zum Sprung animiert hat.

Gegen Mittag gings dann zurück und nach einem reichhaltigen Mittagessen konnte man mit einem der Guides ne Tour durch den Dschungel machen. Das ganze war recht witzig, bis auf die brusthohe Flussüberquerung, wo leider auch wieder zwei Alligatoren im Weg herum schwammen. Der Typ meinte zwar, dass sie Menschen gegenüber eher scheu seien, aber nach dem Sprungversuch heute morgen, bin ich mir nun nicht mehr so sicher. Im Anschluss war ich mal wieder seit langem Joggen, während über mir die Tukane und Papageien ihre Runden gedreht und die Kaimane stoisch jeden meiner Schritte verfolgt haben. Abends gabs zur Freude aller, jedoch zu meinem Leid als Nichtfischesser die gefangenen Piranhas, die überraschenderweise gar nicht nach Fisch geschmeckt haben und sogar ziemlich lecker waren.
Am dritten Tag stand noch ein letzter Spaziergang durch den dortigen Dschungel an, um noch einmal nach Jaguaren oder Ozelots Ausschau zu halten, aber das Einzige was wir zu sehen bekamen, war ein Reh und natürlich wieder massenweise Wasserschweine, Kaimane usw.
Als es dann nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen für den Großteil der Gruppe zurück in Richtung Zivilisation bzw. zu einer dreistündig entfernten Kreuzung ging, von wo aus Verbindungsbusse zu den nächstgrößeren Orten fahren, waren wir schon etwas traurig gestimmt, dieses paradiesisch anmutete Pantanal schon wieder verlassen zu müssen.
Immerhin konnten wir auf der Fahrt aber nochma zwei der begehrten Plätze auf der Ladefläche des Pick-ups ergattern und so wenigstens ein letztes Mal die schönen Szenerien bei angenehmen Fahrtwind auf uns einwirken lassen. Dort angekommen, wartete auch schon direkt ein Kleinbus nach Bonito auf uns und die Weiterfahrt.

im hintergrund das riesige pantanal

im hintergrund das riesige pantanal

hier noch auf der strasse durchs pantanal und überall schon kaimane

hier noch auf der strasse durchs pantanal und überall schon kaimane

all die schönen bunten vögel konnte man vom anwesen aus sehen

all die schönen bunten vögel konnte man vom anwesen aus sehen

mittagessen

mittagessen

simone coming close

simone coming close

fishing

fishing

hier auch schon fleissig am springen

hier auch schon fleissig am springen

simone auf beutefang

simone auf beutefang

woody woodpecker am arbeiten

woody woodpecker am arbeiten

noch mal relaxen vor der abfahrt zurück in die zivilisation

noch mal relaxen vor der abfahrt zurück in die zivilisation

© Alexander K, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vier Jahre nachdem wir nun von unserer ersten einjährigen Weltreise zurück sind, konnten wir dem Fernweh nicht mehr Stand halten und haben uns noch einmal dazu entschieden, für 12 Monate loszugehen. Dieses Mal steht folgende Route an: Istanbul - Kuala Lumpur - Sumatra - Nepal - Indien - Kuba - Ecuador - Peru - Bolivien - Argentinien - Urucuay - Brasilien
Details:
Aufbruch: 01.09.2014
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 10.09.2015
Reiseziele: Türkei
Indonesien
Nepal
Indien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien
Der Autor
 
Alexander K berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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