Al Sur

Reisezeit: Oktober 2009 - Oktober 2010  |  von Dirk Weisenstein

Unterwegs in Chile: PN Nahuel Buta

Auf einer Schotterpiste schraibte ich mich an den Hängen der Küstenberge hinauf. Es war eine richtig schöne Strecke, später führte sie über offene Wiesen, und wieder durch dichten Wald. Sehr abwechslungsreich. Zum Glück war die Stecke trocken, denn bei Nässe hat sie so einige schmierige Stellen, die nicht so einfach bzu fahren sind, wie ich später feststellen sollte. Von dem höchsten Punkt war der Blick genial. Zu meinen Füßen die Stadt, und an Horizont die hohen Berge und Vulkane, wo ich heute morgen losgefahren bin. Aber die wolken wurden immer dichter. Am Eingang waren die Ranger ganz erstaunt als ich nach einen Campingplatz fragte. "Das Wetter soll aber nicht so gut werden!" "Ja, das weiß ich." "Hast du denn ein gutes Zelt und noch eine Extra Plane?" "Mein Zelt ist dicht!" "Wirklich?" "Wirklich!" "Sicher?" Sicher!" Soviel also wieder dazu. Ich fuhr also eine Schotterpiste durch den dichten Wald hoch zum Campingplatz. Doch kaum hatte ich mein Zelt aufgebaut fing es auch schon an zu nieseln. Und es hörte nicht auf. Den ganzen Tag nicht, und auch den nächsten Tag nicht. Egal. Ich fuhr ein wenig im Park herum, und wanderte an nächsten Tag zum Piedra del Aguillar. Den Adlerfelsen. Von hier soll man einen schönen Blick auf die Küste haben. Das mag sein, aber ich stand dort oben nur im Nebel. Dafür war der weg dorthin schön, und durch den Nebel, der die Bäume umwabberte magisch. Die Bäume waren dicht mit Flechten bewachsen. Über und über hing das Zeug von den Ästen. Ein Märchenwald. Fehlen bloß noch die Elfen. Die gab es nicht. Aber dafür grasende Kühe im Nebel. Ich weiß nicht, wer sich mehr erschrak, ich oder die Kühe, aber wer rechnet denn auch mit so etwas. Nach steil bergauf, ging der weg jetzt steil bergab. Zurück am Zeltplatz schaute dann erst einmal ein Parkranger vorbei, wie es mir denn ginge. Ob mein Zelt auch wirklich dicht wäre! Ja, war es immer noch. Aber das ist auch das Problem des Zeltes. es ist so dicht, und hat nur einen Lüfter (Hilleberg Nallo 2GT) das sich Kondenzwasser bildet, und sich am Außenzelt niederschlägt. Es dauert Ewigkeiten bis das wegtrocknet. Wenn überhaupt. Aber dafür bleibt es bei Regen trocken, und ich habe ein großes Vorzelt wo ich die nassen Sachen verstauen kann, damit das Innenzelt trocken bleibt.

Jedenfalls hatte ich in der Nacht besuch von einer Maus gehabt, die alle Esssachen angeknabbert hatte. Blödes Biest. Die nächste Nacht war ich schlauer, und nahm alles mit ins Innenzelt. Das wußte die Maus aber nicht, so rannte sie die ganze Nacht unter meinen Außenzelt hin und her, und machte mich wahnsinnig. Viel Schlaf bekam ich so nicht. wenn ich doch nur meine Schrotflinte hätte. Das Zelt wäre dann zwar nicht mehr dicht, aber die Maus wäre tot. Und meine Nachtruhe gesichert.
Aber irgendwann wurde es etwas heller, und der Morgen graute. Mir gvraute als ich aus dem Zelt schaute, und die dichten grauen Wolken sah. Das Wetter wurde nicht besser. Also beschloß ich an einen trockeneren Ort zu fahren. Also alle Sachen nass einpacken. Super. Im Zelt packen ist okay, doch dann das nasse Zelt. Brrr. Alles irgendwie auf dem Moped verstaut, und los. Aus der geplanten Küstenrundfahrt wurde nichts, denn von dort kamen die Wolken. Also ins Inland und zwar dahin, wo die Sonne scheint. Und tatsächlich schlängelte ich mich durch zwei wolkenfronten links und rechts von mir zum Tolhuaca NP. Nachdem ich den nassen rutschigen und an einigen Stellen verschlammten Weg zurück zur Asphaltstraße gefahren war.

© Dirk Weisenstein, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Jahr Südamerika. Mein Moped und ich!
Details:
Aufbruch: 08.10.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 07.10.2010
Reiseziele: Chile
Argentinien
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Großbritannien
Brasilien
Der Autor
 
Dirk Weisenstein berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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