Suedamerika

Reisezeit: Juni - November 2007  |  von Tanja Nussbaumer

Ecuador

Abends um ca. 18h landete ich in Quito. Nervoes wartend vor dem Gepaeckeband, damit ich endlich zum Ausgang gehen konnte, wartete und wartete ich auf meinen Backpacker. Tja, mein Backpacker kam und kam nicht...schlussendlich entdeckte ich ihn auf dem Nachbarband.... Endlich durch die Gepaeckkontrolle, kam ich zum Ausgang, wo ich nach kurzem Suchen auch schon den Dani entdeckte. Judihui!

In Quito verbrachten wir einige Tage mit organisieren, besichtigten die Altstadt und gingen noch schoen Einkaufen auf dem Billigmarkt in Otavalo.

das rohe Ei auf der Aequator-Linie...

das rohe Ei auf der Aequator-Linie...

Die Aequator-Linie, die durch Ecuador fuehrt, liessen wir uns natuerlich nicht entgehen und fuhren zum Ort Mitad del Mundo. Dort angekommen probierten wir natuerlich sofort das obligate rohe Ei auf die Linie zu stellen! Und dies mit Erfolg...! Uebrigens, dass das Wasser im Norden nach links und im Sueden nach rechts ablaeuft, hat vermutlich schon mancher davon gehoert, aber wusstet ihr auch, dass man auf der Aequator-Linie das Gleichgewicht nicht halten kann?

Nun standen wir vor der Entscheidung: sollten wir eine 3taegige Dschungeltour buchen oder probieren den Cotopaxi auf 5800 m.u.M. zu besteigen? Tja, von Gruenem und kleinen Tierchen hatten wir genueg, stellten wir uns doch dieses Mal einer groesseren Herausforderung: Die Besteigung des Cotopaxis!

der Cotopaxi

der Cotopaxi

Am Samstag, 02. Juni 07 erhielten wir unser Equipment und fuhren los Richtung Nationalpark Cotopaxi. Nach einer ziemlich holprigen Fahrt, begannen wir um die Mittagszeit die 7stuendige-Wanderung zur Aklimatisierung! Hui, das war streng - hinauf, hinunter - und immer wieder versprach uns der Guide, die Unterkunft laege hinter dem naechsten Huegel...doch leider befand sich hinter dem Huegel wiederum eine horrend lange Landschaft und immer wieder weitere Huegel, die zu ueberzwingen waren...! Endlich bei der Unterkunft Tombopaxi angekommen, warteten wir mit hungrigen Maegen auf das gutriechende und auch koestliche Essen. Trotz warmem Tee waren unsere Koerper immer noch halb verfrohren. Doch in dieser einsam liegenden Gegend verfuegten sie sogar ueber heisses Wasser! HEISSES WASSER ... Luxus pur! Noch immer erstaunt, genossen wir umso laenger eine heisse Dusche und waren anschliessend bereit fuer die kalte Nacht im Zelt!

der Weg zum Refugio auf 4800 m.ue.M.

der Weg zum Refugio auf 4800 m.ue.M.

Am Sonntag wurden wir gegen Mittag abgeholt und zum naechsten Punkt gefahren, wo wir dann inkl. Gepaeck zwar nur laecherliche 300 Hoehenmeter jedoch in einem sehr steilen Winkel (ca. 30º) besteigen mussten. Doch auch das schafften wir und erlangten nach ca. 1 Stunde das Refugio auf 4800 m.u.M. Ohne Gepaeck fuehrte uns die Wanderung dann auf den Gletscher auf ca. 5000 m.u.M., wo wir mit Steigeisen und Bickel die unterschiedlichen Fortbewegungsarten fuer die bevorstehende Besteigung des Cotopaxis trainierten.

Nach einem staerkenden Abendessen und wohltuenden waermenden Tee legten wir uns fruehabends schlafen. Es war eiskalt! Der Backpacker war bereits leer und alle vorhanden Kleider an unserem Koerper, doch noch immer froren wir in unseren Schlafsaecken. Als wir dann gegen Mitternacht von unserem Guide aufgeweckt wurden und wir uns die Wetterlage (riesiger Sturm und eiskalt) zu Gemuehte gefuehrt haben, entschieden wir uns, zu unserer Sicherheit, die Besteigung abzusagen. Denn, eigentlich sollten wir fuer diese eisigen Temperaturen Kaelteschuetzende-Spezialkleider von der Agentur erhalten, doch aus irgendeinem Grund waren diese nun nicht bis auf den Berg gekommen! Sollten wir also bei eisigem Wind mit Faserpelz und Windjacke auf beinahe 6000 m.ue.M. steigen und blau anlaufen vor Kaelte? Da probieren wir es doch lieber ein anderes Mal!

Am naechsten Tag gingen wir weiter nach Latacunga. Ein Dorf mit seltsamen Menschen. Menschen, bei denen man hinter jeder Person einen Verbrecher vermutet und man automatisch die eigenen Sachen nochmals besser im Auge behielt. Von hier aus starteten wir eine Busfahrt in die Berge oder man koennte auch sagen ins Entlebuch...denn es sah genau gleich aus - aber schoen! Nach ca. 2h Fahrt kamen wir im kleinen Doerfchen Zumbahua an. Beim Verlassen des Busses war ich doch wieder einmal zu ungeschickt, habe die Treppe falsch eingeschaetzt und doch prompt den Fuss umgeknickt...! Zur Sicherheit gingen wir schnell in den Spital. Und oh staune, der Spital war super eingerichtet und man konnte mir sogar den Fuss roentgen. Der Arzt diagnostizierte dann jedoch nur eine Entzuendung und so humple ich nun ein bisschen mit Socke und Plastiksack am Fuss herum und ziehe nun die Aufmerksamkeit der Einheimischen noch mehr auf mich!

Doch noch nicht genug! Am Abend gingen wir, wie immer eigentlich, ein einheimisches Znacht essen (Suppe mit Poulet und Gemuese und Poulet mit Reis, Salat und Pommes). Es war sehr fein! Doch am naechsten Morgen machte sich ein mir bis dahin unbekanntes Kraut im Magen auf sich aufmerksam und verursachte komische Blaehung, das sich dann nur mit komisch riechenden Goerbsen und Fuerzen verdauen liess. Tja, da musste nicht nur der Dani leiden, sondern die ganze Umgebung! Das war ja ziemlich peinlich!
Weiter ging es dann zur Besichtigung des Quiltoa Vulkans, wo man bis zum Rande des Kraters laufen konnte. Mit dem Bus fuhren wir bei dem Zirkel weiter nach Chichulan, wo wir leider vor lauter Nebel nicht weiter als bis zum Ausgang des Hostels sahen. Doch nichts desto trotz, wir hatten warmes Wasser und einen gut funktionierenden Ofen, der eine gemuetliche Atmosphaere schaffte.

Hilfeee, es stinkt erbaermlich...

Hilfeee, es stinkt erbaermlich...

beim Quiltoa-Krater

beim Quiltoa-Krater

Dann ging es ab nach Banos; ein Dorf, eingekreist von saftig gruenen Bergen, ziemlich touristisch zwar, jedoch einfach wunderschoen. Tja, leider war ich ja durch meinen Hinkefuss immernoch ein bisschen handicapiert und so entschlossen wir uns anstelle einer Wanderung, anhand einer sogenannten Senioren-Busfahrt die Wasserfaelle zu besichtigen. Natuerlich brauchte nachher der zablige Dani noch ein bisschen Action und so mieteten wir einen Quads und rasten durch die Gegend! Das machte doch auch mir Spass!

Nach einer Uebernachtung in Riobamba gings dann nach Alausi auf die abenteuerliche Zugfahrt durch Berglandschaften bis zur Nariz del Diabolo. Kurz vor Ende, entgleiste ein vor uns fahrender Zug, was natuerlich eine lange Wartezeit bedeutete. Doch wir nutzten die Zeit und genossen die seltenen Sonnenstrahlen!

In Cuenca fingen unsere Augen an zu glitzern...! Die Stadt war natuerlich auch schoen, doch der Grund fuer das Leuchten waren die Festivitaeten. Zwar war der Hintergrund eher kirchlich, doch hatte es dutzende von Staenden mit einer riesen Auswahl an Leckereien, Gluecksspiele (wo wir so Glueck hatten, dass der Inhaber nach einer gewissen Zeit uns beschiss, damit er uns nicht mehr auszahlen musste), diverser und lauter Musik, natuerlich vielen Ecuadorianer und das Beste: leckeren Zuckerwatten! Njam!

Njam, Zuckerwatte!

Njam, Zuckerwatte!

Auch Dani konnte den Leckereien nicht wiederstehen

Auch Dani konnte den Leckereien nicht wiederstehen

Nun, endlich ging es an den Strand. An der Westkueste angekommen, konnten wir endlich unsere Wollkappen und Faserpelze im Backpacker verstauen und nach langem wieder einmal die Strandsachen hervorkramen. In Puerto Lopez gingen wir noch auf die Suche nach den Walen und siehe da, wir haben sie gefunden - teilweise sogar mit nur etwa 5 Meter Abstand zum Boot.

zwei Wale beim Synchronschwimmen

zwei Wale beim Synchronschwimmen

In Montañita erinnerten wir uns doch wieder einmal an unsere Jugendzeit...das Gran Canaria in Ecuador! Strand, Party, Cocktails - Judihui!

Nach einem kurzen Abstecher nach Guayaquil fliegen wir nun am 20. Juni 2007 auf die Galapagos Inseln und erkunden die scheinbar farbenpraechtige und unglaublich interessante Unterwassertierwelt!

Judihui, endlich wieder einmal am Strand...

Judihui, endlich wieder einmal am Strand...

...und wieder einmal ein bisschen braun werden!

...und wieder einmal ein bisschen braun werden!

© Tanja Nussbaumer, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach Mittelamerika taste ich mich langsam in den Sueden hinunter. Nach dem Segelturn erreiche ich Kolumbien und gehe weiter nach Ecuador inkl. Galapagos Inseln anschliessend nach Peru, Bolivien, kurzer Abstecher in die Atacama Wueste in Chile, weiter in den Norden von Argentinien, Iguazu Wasserfaelle, bei Gelegenheit evtl. noch nach Rio de Janeiro und dann von Buenos Aires zuerueck nach Hause in die Schweiz!
Details:
Aufbruch: 01.06.2007
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 28.11.2007
Reiseziele: Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Tanja Nussbaumer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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