villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Reisezeit: November 2009 - April 2013  |  von Anke Betschinger Thomas Schetty

von zurück nach ecuador: von 4000 meter gletscher auf 0 meter wellen.

holà chicos

Otavalo endgültig im Rückspiegel türmten sich uns schon bald die ersten dunklen Wolken entgegen, trotz einsetzendem Regen und Sicht wie auf dem Gotthardpass im November folgten wir der Spur in den Nationalpark Cotopaxi, welcher schon eine beeindruckende Vorgeschichte hat. Damals vor 8 Jahren wollte Kletterschetty zusammen mit einem Mammut Kollegen den Berg bezwingen, aber dies scheiterte am Streik der Parkwächter, so dass wir auf die nachbarlichen Illinizas ausweichen mussten.

cotopaxi in seiner vollen pracht...

cotopaxi in seiner vollen pracht...

Es sei erwähnt, dass sich der noble Cotopaxi während den Tagen am Berg gegenüber nie aus seiner Wolke geschält hat. Zwischenzeitlich waren wir mehrmals und zu allen Jahreszeiten in Quito und somit in unmittelbarer Nähe des Riesen, aber ausser einem kleinen Blick zum Geburtstag unserer mitreisenden Iris im vergangen Juli hielt sich der Vulkankegel weiterhin seriös versteckt.

.... wir ziehen den hut vor dem park und....

.... wir ziehen den hut vor dem park und....

Natürlich waren unsere Hoffnungen bei einer Anfahrt im Regen bereits auf das Niveau einer Mikrobe gesunken, trotzdem lösten wir diszipliniert bei Jorge am Eingang das Eintrittsticket. Die letzten Touristen des Tage verliessen gleichzeitig mit langen Gesichtern den Park , auch Ihnen wurde eine visuelle Audienz verweigert, Jorge meint motivierend dazu, über die Semana Santa waren 4000 Gäste da und nicht einmal hat sich der Chefe des Nationalparks gezeigt.

.... dem vulkan...

.... dem vulkan...

Wir schmunzeln noch über die Vorstellung, dass 4000 Menschen durch die Natur schwirren, als plötzlich wie der Segen vom Himmel, die Wolken zusammenbrechen und da steht er frisch verschneit vor uns in seiner ganzen Pracht. So lassen wir das Eingangsportal hinter uns und kurven hoch zur Laguna Limpiopungo, wo wir am nächsten Tag einen Trek in Richtung des Valle Silencio und zu den Brüdern Ruminaui geplant haben.

.... bevor er sich wieder in seine nebelschale verhüllt.

.... bevor er sich wieder in seine nebelschale verhüllt.

vulkan ruminaui. ist noch ein langer weg bis da nach oben.

vulkan ruminaui. ist noch ein langer weg bis da nach oben.

Nach einer Kopfbrummenden Nacht auf knapp 4000 Meter, zeigt sich der Cotopaxi bei Sonnenaufgang ein weiteres Mal von der Besten Seite, so ziehen wir los der Laguna entlang in das herrlich ruhige und einsame Tal. Leider fügen sich im Laufe des Vormittags die aufmarschierenden Wolkenfetzen zusammen, so dass ein endgültiger Aufstieg zum Gipfel (4600m) für uns nicht in Frage kommt. Auf dem letzten Felsband knapp unter der Nebel verzehren wir hungrig unseren Vesper, bevor wir uns schnellen Schrittes knapp vor der an schleichenden Regenfront in der Villa Venus ins Trockene bringen.

aber der weg hinauf hat sich aber gelohnt. blick ins tal silencio noch ohne nebel.

aber der weg hinauf hat sich aber gelohnt. blick ins tal silencio noch ohne nebel.

laguna limpiopungo.

laguna limpiopungo.

Vom NP geht es langsam aber sicher von 4000 Meter ans Meer, durch Schluchten und an Hunderten von Wasserfällen vorbei lassen wir uns praktisch benzinfrei nach Canoa und auf Meereshöhe rollen. Dort finden wir den perfekten Stellplatz am Strand und freuen uns nach Aufstehen in Daunenjacke und langen Unterhosen an einem Sonnenuntergang mit gekühlten Cerveza und das alles in einem Tag.

extremer wechsel an einem tag - unser stellplatz in canoa beach - ja, das ist ecuador.

extremer wechsel an einem tag - unser stellplatz in canoa beach - ja, das ist ecuador.

kühles bier beim schönen sonnenuntergang, was will man mehr.

kühles bier beim schönen sonnenuntergang, was will man mehr.

Am nächsten Morgen entdecken wir die Surfbretter von Hotelhüter Peter, vor uns im Meer brechen die Wellen, na also auf was warten wir noch. Während Anke sich vorerst mit dem Bodyboard vergnügt, paddelt Schetty schon mit kräftigen Armschlägen mit dem Surfbrett gegen die Wellen. Gefangen in seinen Erinnerungen von anno Dazumal in Biarritz vor 20 Jahren erblickt er am Horizont schon die perfekte Welle und paddelt mit den Wassermassen wissend im Rücken voller Elan los - catch the wave, in the center, jump on - oder wie war das noch?

die breiten, langen, weissen und menschenleeren sandstrände von canoa.

die breiten, langen, weissen und menschenleeren sandstrände von canoa.

wir probieren uns beim bodyboarden u. surfen.

wir probieren uns beim bodyboarden u. surfen.

Eine Waschmaschine später und nach einem krachenden Zusammenstoss zwischen der Denkerstirn und dem unnachgiebigen Brett, plätschert auch Schetty Naish wieder in den braven Strandbreak zurück. Seither gönnen wir uns jeden Tag vor dem Frühstück zwei, drei Stunden Surfen in der an rauschenden Brandung vor unserer Haustüre.

ab in die wellen.

ab in die wellen.

nach kopfball mit dem surfboard vergnügt sich don schetty wieder mit dem bodyboard.

nach kopfball mit dem surfboard vergnügt sich don schetty wieder mit dem bodyboard.

unser neuer joggingpartner osa.

unser neuer joggingpartner osa.

Canoa selber ist wie man es sich so als Reisender wünscht, die wenigen Strassen sind noch aus Sand, die Mamas kochen in der Stube Desayunos, Almuerzos y Merendas, Hunde watscheln durch die Gassen, Kinder spielen überall und mittendrin und am Samstag Abend werden die Boxen aus dem Garten geholt und dann geht am Strand mit Salsa, Reaggeton und Rumba die Post ab. Nachdem man im hintersten Kiosco in der versteckten Ecke bei Dona Julia noch ein letztes Bier ergattert hat, macht man barfuss dem Strand entlang unter klarem Sternenhimmel auf den Rückweg, ein bisschen Paradies.

nachtleben in canoa und wir mitten drin.

nachtleben in canoa und wir mitten drin.

familie von victoria u. josh

familie von victoria u. josh

Doch gleichzeitig erreichen uns bewegende News, die beiden Canadier im VW Bus sind in Otavalo gestrandet, Wendi hat einen starken negativen Krankheitsschub bekommen und sie haben nun spontan entschieden, dass so weiter zu reisen keinen Sinn ergibt. Sie brechen Ihren Traum ab und fliegen/schiffen zurück nach Kanada. Wir wollen den Abschlusssatz von Steve hier für Alle einfach mal niederschreiben, jeder kann dazu selber seine Gedanken fassen : "if only we had started, when we were much younger"

Uns hat diese Geschichte sehr mitgenommen und wir sind uns bewusst, dass wir auf unserer Reise bis an hin sehr viel Glück und mitreisende Engel in Anspruch nehmen durften, in solchen Momenten wird uns auch deutlich bewusst, dass wir jede Minute geniessen, dass wir jeden Tag auskosten und vor allem das wir unseren Traum jetzt leben wollen und dürfen.

adios und bis zum nächsten mal.

adios und bis zum nächsten mal.

Hasta la proxima
a&t

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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir lassen uns zusammen mit unserem self-made campervan "villa venus" von wind und gedanken über unseren planeten lenken. erste station südamerika, buenos aires - from there it goes!
Details:
Aufbruch: 21.11.2009
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 15.04.2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien
Der Autor