Marc und Marten um die Welt

Reisezeit: August 2013 - August 2014  |  von Marten Seifert

Guayaquil und Montanita

Busfahrt durch den "El Cajas Nationalpark"

Busfahrt durch den "El Cajas Nationalpark"

Sonntag 20. Oktober 2013
Heute geht es mit dem Bus um 9:20 Uhr weiter nach Guayaquil, die größte Stadt Ecuadors. Vorher wird in der Panderia, zu Deutsch: Bäckerei, neben dem Hostel Frühstück gekauft, ein Stück Torte und ein paar Zwiebelbrötchen.
Nachdem wir die Stadt Cuenca schon für europäisch gehalten haben, ist es mit der Landschaft kaum anders. Saftig grüne Almwiesen säumen die Berghänge des schmalen Tals, durch welches sich unsere Straße immer weiter in die Höhe windet. Auf über 3000 Metern wird dann die Vegetation immer lichter, bis schließlich nur noch Büsche und Gräser das Hochland mit seinen vielen kleinen Seen und Tümpeln zieren.

Nach über einer Stunde haben wir auf ca. 4000 Metern den höchsten Punkt erreicht und von nun an geht es bis ins fast auf Meeresniveau liegende Guayaquil nur noch bergab. Wenig verheißungsvoll ist die dicke Wolkendecke, die unter uns den gesamten Himmel bis zum Horizont bedeckt. Und tatsächlich tauchen wir einige Minuten später mitten hinein in den trüben Nebeldunst, wo die Sicht weniger als 30 Meter beträgt und feiner Sprühniesel alles in triefende Nässe hüllt.
Immerhin ist die Landschaft weiterhin schön grün, richtig tropisch. Bananen- und Kakaoplantagen prägen den Blick aus dem regennassen Busfenster und kleine Bauerndörfer ziehen an uns vorbei. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir dann Guayaquil. Es hat aufgehört zu regnen und bei schwülwarmen 30°C zeigt sich sogar ab und zu die Sonne zwischen den Wolken.

Leider haben wir mal wieder die Entfernung zu unserem Hotel unterschätzt und so geht es mit vollem Gepäck über anderthalb Stunden zu Fuß vom Busbahnhof, am Flughafen vorbei, auf einer achtspurigen Einbahnstraße in Richtung Stadtzentrum. Immerhin die Infrastruktur scheint in Guayaquil gut ausgebaut zu sein und die Autos stauen sich nicht hupend durch die gesamte Stadt. Aber ansonsten ist der erste Eindruck laut, stickig, dreckig und arm und in welcher Straße genau sich das Hotel nun befindet, wissen wir zwar, ist auf dem Karten-screenshot, den wir in Cuenca auf dem Laptop gespeichert haben, leider auch nicht zu finden. Also gibt es erstmal ein Mittagsmenü für 1,80$ p.P. Und wie es der Zufall will, kann uns die Kellnerin sogar sagen, wo sich unser Hotel befindet. Was für ein Glück, weil wir nämlich schon zwei Blocks zu weit gelaufen sind, wer weiß wo wir ansonsten angekommen wären...
Internet gibt es leider auch hier nur in der Lobby und nicht auf den Zimmern, scheint in Ecuador so üblich zu sein, was ein bisschen unsere Abendplanung zerstört, die eigentlich entspanntes Kinofilmegucken auf dem Laptop vorgesehen hat.

Plaza del Centenario mit Blick auf die Straße des 9. Oktobers

Plaza del Centenario mit Blick auf die Straße des 9. Oktobers

So geht es zu Fuß los, die Gegend erkunden. Die unfreundliche Dame an der Rezeption erklärt uns sogar widererwartend, wo sich der nächste Supermarkt befindet. Es gibt einen ganz netten grünen Platz, dem Plaza del Centenario, gleich in der Nähe, von dem wir dann über die Straße des 9. Oktobers, sozusagen dem Kudamm Guayaquils, bis zur Uferpromenade kommen. Der dreckige, unschöne Eindruck, den wir zuerst hatten, wandelt sich hier in ein nettes, geschäftiges Großstadtfeeling um. Hübsche Kolonialbauten stehen zwischen unzähligen Wohnhochhäusern, in deren Erdgeschossen sich Klamottengeschäfte, Krimskrams- (auch hier hält die Weihnachtsstimmung bereits Einzug) und Fastfoodläden und Kinos und Banken angesiedelt haben. Sogar das 25 US-Cent billige Limettenwassereis, dem wir schon in Cuenca verfallen sind, gibt es hier. Die Promenade wollen wir uns aber für morgen aufheben und so geht es nach einem kurzen Stopp in einem Burgerrestaurant in den besagten Supermarkt. Sehr schön, dass die Geschäfte hier auch sonntags aufhaben, weniger schön, dass sonntags hier kein Alkohol verkauft werden darf, was unsere Abendplanung schon wieder durcheinander bringt. Doch der Besuch in einem kleinen Privatladen, dessen Besitzerin genauso wenig von dem Gesetz zu halten scheint wie wir, kann auch dieses Problem aus der Welt schaffen.

Straße des 9. Oktobers

Straße des 9. Oktobers

Montag 21. Oktober 2013
Heute steht also mal wieder Stadtsightseeing auf dem Plan, da es morgen auch schon weiter an die Küste geht, endlich an den Strand. Vorher wechseln wir aber noch das Hotel, weil ein größeres Doppelzimmer mit größerem Bad im Hotel gleich gegenüber mehr als 10$ billiger ist. Riecht zwar ziemlich nach Chlor, aber das zeugt ja nicht nur von dem Bemühen nach Keimfreiheit, man gewöhnt sich auch recht schnell an den Geruch.
Der Stadtbummel beginnt mit einer ausgiebigen Leguanfotosession. Dutzende von den mit Schwanz ganz locker über einen halben Meter großen Tieren laufen hier in einem kleinen Park frei herum. Im Hintergrund des Parks, auf der anderen Straßenseite, prunkt die Silhouette einer gelben Kathedrale.

Parque Semenario mit Kathedrale im Hintergrund

Parque Semenario mit Kathedrale im Hintergrund

Auf der Promenade geht es am Ufer des riesigen Rio Guayas dann nach Santa Ana. Das Viertel erstreckt sich auf einem kleinen Hügel am Ende der Promenade und fällt schon von weitem durch die vielen bunten Häuschen auf, über denen auf der Hügelspitze ein kleiner Leuchtturm thront. Genau 444 Stufen sind es, bis man die Aussichtsplattform auf dem Gipfel des Hügels erreicht hat. Erst von hier oben wird die wahre Größe der Stadt sichtbar und man sieht, wie zentral Flughafen und Busbahnhof eigentlich gelegen sind. Auf den Leuchtturm darf man auch kostenlos hoch und kann den Fernblick von hier sogar noch besser genießen.

die obersten der 444 Stufen

die obersten der 444 Stufen

Blick vom Leuchtturm

Blick vom Leuchtturm

Der Metrobus, für den hier zum Teil ganze Straßenzüge und nicht nur vereinzelne Spuren reserviert sind, fährt uns dann die letzten Kilometer zum Busbahnhof. Zwar gibt es nur ein paar wenige Hauptlinien, die der Metrobus fährt, aber die sind zumindest für unsere Bedürfnisse mehr als ausreichend. Viel wichtiger aber ist, dass man das ganze System auch versteht und anders als zum Beispiel in Lima auf Liniennetzen einsehen kann. Die ganzen kleineren Busse, für die es auch hier keinen Plan gibt, müssen wir zum Glück nicht benutzen.
Am Busbahnhof angekommen erfahren wir dann, dass unser Bus für morgen angeblich im Fünfminutentakt fährt, was Vorbuchen vollkommen überflüssig macht. Also weiter, die Stadt anschauen. Laut der Internetseite Tripadvisor gibt es noch ein anderes sehenswertes Viertel in Guayaquil, das wir dann nach einer kurzen Metrobusfahrt zu Fuß zu erreichen versuchen. Doch nach einer knappen Stunde herumlaufen sehen wir schließlich ein, dass wir entweder ziemlich mies von Tripadvisor veräppelt wurden, oder einfach zu doof sind, das Sehenswerte zu sehen. Fakt ist, dass wir inmitten eines vollkommen unspektakulären Wohnviertels von Guayaquil stehen.

Promenade mit Santa Ana im Hintergrund

Promenade mit Santa Ana im Hintergrund

Gott sei dank ist der nächste Metrobus zu uns nach Hause nicht weit und so zahlen wir gerne den Standardpreis von nur 25ct pro Person, um keine 20 Minuten später wieder in gewohnter Umgebung ein Abendrestaurant zu suchen. Viele Sitzplätze sind leider nicht mehr frei und so nehmen wir unser Menü mit der Klotür im Rücken und einem schielenden Obdachlosen direkt vor uns ein. Dazu gibt es noch ein großes Glas voll schlammigem Wasser mit Stückchen drin, bei dem es sich vermutlich um irgendein Sojamilchgemisch handelt. Marc schmeckt's nicht und so gibt es für mich gleich zwei Krüge von dem Gesöff. Wenn es schief geht, haben wir ja noch einen Rest Kohletabletten...

Blick in Richtung Zentrum von Santa Ana

Blick in Richtung Zentrum von Santa Ana

Dienstag 22. Oktober 2013
Die ersten beiden überfüllten Metrobusse müssen wir wegen unserem Gepäck leider ziehen lassen. Der nächste ist dann ein Expressbus, der nicht so oft hält und deshalb auch nicht so voll ist. Da aber fast alle Linien am Busbahnhof enden, ist er für uns genau der richtige.
Vom Metroterminal geht es dann die restlichen Meter zu Fuß zum unfassbar riesigen Busbahnhof. Es gibt allein über hundert verschiedene Ticketschalter, von den unzähligen Fastfoodläden und anderen Shops brauch ich erst gar nicht anfangen. Tatsächlich bekommen wir dann ein Ticket für den Bus nach La Libertad, der schon in fünf Minuten von Etage zwei des Bahnhofes abfährt. Wir wetzen also hoch, schmeißen unsere Rucksäcke in das Gepäckfach und nehmen Platz.
Gute zwei Stunden dauert die Busfahrt. Das Wetter wird immer schlechter und als wir in La Libertad aussteigen, fällt feinster Sprühregen auf uns nieder. Der Ort ist auf den ersten Blick auch nicht gerade einladend, vielleicht sind wir aber auch nur im falschen Viertel. Auf jeden Fall beschließen wir, doch gleich nach Montanita weiterzufahren, ein für seinen schönen Strand bekannter und vor allem bei Surfern beliebter Ort, in dem wir die nächsten Tage unseren ersten Strandurlaub genießen wollen. Es gibt ein schnelles Mittagsmenü und dann erreichen wir zu Fuß auch schon unseren Busbahnhof (jeder Zielort scheint hier seine eigene Abfahrts- bzw. Ankunftsstelle zu haben).
Schon beim Betreten des Geländes springt uns ein Ecuadorianer entgegen und ruft aufgeregt "Montanita?", bevor nach einem kurzen Nicken unsererseits plötzlich alles ganz schnell geht und wir keine drei Minuten später auch schon losfahren. In jedem kleinen Kaff werden dann weitere Leute eingesammelt oder abgesetzt und irgendwann ist dann Montanita an der Reihe. Das Wetter ist auch auf dieser Busfahrt im schlechter geworden und der Ort empfängt uns mit grauem Dauerregen. So haben wir uns den Strandurlaub eigentlich nicht vorgestellt. Auch die Temperaturen erreichen nur etwas mehr als 20°C und wir sehnen uns ein bisschen nach Guayaquil zurück.

Ein hauptsächlich zu Berufszwecken freundlicher Mann empfängt uns mit schlechtem Englisch und labert uns über verschiedene Hotels voll. 16$ für ein Doppelzimmer mit Frühstück und eigenem Bad klingt aber tatsächlich nicht schlecht und so folgen wir ihm durch den Touristenort, der zu dieser Jahreszeit aber eher ausgestorben ist, ans Ende der Hauptstraße. Das Zimmer ist auch ganz akzeptabel, zwar das erste Mal ohne Fernseher, aber den haben wir eh nie benutzt und so buchen erstmal zwei Nächte.

unser Zimmer

unser Zimmer

Für Mittagsmenüs ist es inzwischen leider schon zu spät, aber über einen Hamburger mit Spiegelei für 1,5$ kann man auch nicht klagen. Der feine Sandstrand ist auch nicht weit vom Hotel entfernt, alles also echt super, wenn nur dieser permanente Nieselregen nicht wäre...
Der restliche Ort ist schnell erlaufen und wirklich viel zu sehen gibt es außer dem Touristenteil eh nicht, also gibt es noch mal einen Burger für jeden und in einer Bar gegenüber bestellen wir uns zur Happy Hour zwei Caipis, bekommen aber nur Limettensaft mit Eis und Zucker serviert, zumindest kommt es uns so vor. Der wiederum schmeckt aber sehr schön frisch und aromatisch. Morgen geht es dann aber wohl trotzdem in eine andere Bar.

Wo es feucht ist, gibt es auch viele Mücken. Heute ist also die erste Nacht, in der wir unsere eigenen Moskitonetze verwenden. Unsere Fenster sind zwar mit Mückennetzen geschützt, aber leider klafft in unserem Bad ein 50x50cm großes Loch als Abzug in der Wand, wo kein Netz vorgespannt ist. Ein genauso großes Loch gibt es dann auch noch mal in der Wand vom Bad ins Schlafzimmer. Mit anderen Worten, wir haben zig Mücken in der Bude.
Immerhin gibt es einen Nagel im Deckenbalken über meinem Doppelbett. Etwas zu hoch, aber dank der mitgenommen Wäscheleine kriege ich das Netz doch noch gespannt. Mehr oder weniger zumindest, denn es hängt am Kopf- und Fußende schon etwas schlapp herunter. Marcs Idee, die Wäscheleine etwas kürzer und damit das ganze Netz etwas straffer zu ziehen, endet damit, dass die ganze Konstruktion wieder abfällt und ich die nächsten 15 Minuten damit beschäftigt bin, das Scheißding wieder zum Hängen zu kriegen. Genialer Einfall.

Mittwoch 23. Oktober 2013
Immerhin wachen wir tatsächlich ohne einen einzigen Mückenstich auf. Aber Marc hatte ja in der unteren Etage seines Doppelstockbettes (unser Zimmer ist eigentlich ein 4-Personen-Zimmer) sowieso keine Probleme mit dem Moskitonetzspannen.
Viel größere Probleme hatten wir dafür mit dem Schlafen, weil irgendwelche Aussteigertouristen, die inzwischen hier leben, es toll fanden, bis um 4:30 Uhr morgens auf irgendwelche Bongotrommeln einzuschlagen. Dass andere Leute gerne etwas Ruhe zum Schlafen haben, hat sie genauso wenig interessiert wie die Müllabfuhr. Die fährt hier nämlich morgens gegen 8:30Uhr durch die Straßen und trötet mit der Lautstärke einer Feuerwehrsirene ein Lied auf Spanisch in der Dauerschleife, in dem es in etwa darum geht "Yippie, wir sind die Müllabfuhr und sammeln euren Müll ein".
Das Wetter ist auch nicht besser geworden und es nieselt immer noch ohne Unterlass. Immerhin reicht unsere Sonnencreme, wenn das so weiter geht, auch noch für den nächsten Sommer zurück in Deutschland. Man muss das ja immer auch alles von der positiven Seite sehen.

Blick von unserem Balkon Richtung Strand

Blick von unserem Balkon Richtung Strand

Regen hin oder her, nach dem Frühstück, Rührei mit Toast und lecker Ananassaft, geht es baden. Der Pazifik ist wärmer als erwartet, wenn nicht sogar wärmer als die Umgebungstemperatur und so wird einem auch ohne Sonne nicht wirklich kalt im Wasser. Und die Wellen, die am Strand noch so klein aussahen, sind plötzlich gar nicht mehr so klein, wenn sie direkt vor einem brechen und man meterweit Richtung Strand mitgeschleudert wird, sich mehrfach überschlägt und keine Ahnung mehr hat, wo oben und unten ist.
Wir lassen uns vom Wetter also nicht die Laune verderben, beantworten Mails, gehen essen, wieder baden, wieder essen, noch mal baden und schon wieder essen. So lässt es sich doch leben. In einer anderen Cocktailbar gibt es dann zwei "Sex on the beach". Naja, wir haben ja noch ein paar andere Bars zur Auswahl.
Irgendwann abends gegen 21:00 setzen dann schon wieder die Trommeln ein, aber diese Nacht schlafen wir mit Ohropax und lassen uns nicht mal vom Gegröle irgendwelcher Besoffenen vor unserem Hotel stören...

Donnerstag 24. Oktober 2013
In zwei Monaten ist Weihnachten und als verfrühtes Geschenk gibt es vom Wettergott heute einen komplett regenfreien Tag. Marc ist zwar der Meinung, gestern war es wärmer, aber das halte ich für ziemlich subjektiv, denn der Pazifik kommt ihm heute auch kälter vor. Auf jeden Fall brechen die Wellen heute sehr schön und man schafft es sogar ohne Surfbrett, sich zehn, zwanzig Meter mittragen zu lassen, bevor man in der tosenden Brandung untergeht.
Ansonsten ist der Tag dem gestrigen ziemlich ähnlich. Es gibt wieder zwei Mittagsmenüs, eine paar Hamburger und zwischendrin schmeißt man sich in den wilden Pazifik oder hält ein bisschen Mittagsschlaf. Lediglich die Kommunikation zwischen Marc und mir klappt heute nicht ganz so gut und wir verstehen irgendwie nie das, was der andere gesagt hat. Liegt vermutlich einfach daran, dass wir nach jedem Mal baden gehen ein bisschen mehr Wasser im Ohr haben. Aber so sehr man danach den Kopf auch schüttelt und dabei auf einem Bein springt, es kommt grundsätzlich weniger Wasser wieder raus, als von den Wellen reingespült wurde.

irgendwo in der Ferne sieht es fast nach Sonne aus

irgendwo in der Ferne sieht es fast nach Sonne aus

Dafür haben hier genug andere Leute das Bedürfnis, mit uns zu kommunizieren. Ob es nun irgendwelche Typen sind, die uns ein Tattoo stechen wollen, oder was zu Essen oder zu Trinken anbieten, die künstliche "Hey, wie geht's? Wo kommt ihr her? Ich bin nur nett zu euch, weil ich euer Geld will"-Freundlichkeit geht einem mit der Zeit irgendwie auf den Keks.
Vielleicht geht es aber auch nur mir so, dass ich nicht darauf stehe, mit wildfremden Leuten während eines zweiminütigen Gesprächs siebenmal einzuschlagen und dabei auf der Schulter getätschelt zu werden.

Freitag 25. Oktober 2013
Heute ist also schon Freitag und man könnte annehmen, abends ist hier etwas mehr los als die letzten Tage. Also beschließen wir, noch eine weitere Nacht zu verlängern und erst morgen Richtung Norden aufzubrechen. Wie erwartet verbringen wir auch heute wieder die meiste Zeit des Tages mit essen, baden und schlafen, bevor es dann nachmittags mit dem Fotoapparat bewaffnet noch mal zu Fuß durch den Ort geht. Eigentlich wollten wir auf Sonnenschein warten, damit die Fotos freundlicher wirken, aber da kann man hier vermutlich warten, bis der Arzt kommt. Viel zu fotografieren gibt es in dem kleinen Örtchen auch gar nicht, weil sich die zwei, drei Touristenstraßenzüge mit den ganzen Hotels, Bars, Restaurants und Burgerständen kaum unterscheiden und man die anderen Straßen gar nicht auf einem Foto verewigen will.

irgendwie schräg...passiert eben, wenn man sich nur auf die Welle konzentriert

irgendwie schräg...passiert eben, wenn man sich nur auf die Welle konzentriert

Naja, und die großen Wellen erkennt man auf Fotos natürlich auch nicht, wenn man keine Vergleichsmöglichkeit hat, aber deshalb extra noch mal baden gehen, ist dann auch zu viel verlangt. Dafür entdecken wir etwas viel Interessanteres am Strand und wenn man sich die große Menschentraube Einheimischer so ansieht, scheint es auch hier nichts Alltägliches zu sein. Zwei riesige Meeresschildkrötenkadaver liegen im Sand, umringt von neugierigen Beobachtern.
Schon irgendwie traurig, diese riesigen, alten Schildkröten so tot herumliegen zu sehen, wie sie immer wieder von den auslaufenden Wellen angestubst und ein Stück weiter an Land getragen werden.
Die Trauer im Alkohol ertränkend geht es dann in eine neue Bar, in der es einen unerwartet akzeptabel schmeckenden Mojito für jeden gibt...

© Marten Seifert, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein ganzes Jahr haben wir uns Zeit genommen, um von Berlin aus über NY, Südamerika, Australien und Ozeanien und Südostasien um die Welt zu fliegen, bevor es wieder in die Heimat zurückgeht.
Details:
Aufbruch: 27.08.2013
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 26.08.2014
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Peru
Bolivien
Chile
Ecuador
Kolumbien
Panama
Costa Rica
Französisch Polynesien
Neuseeland
Australien
Singapur
Indonesien
Malaysia
Thailand
Myanmar
Kambodscha
Deutschland
Der Autor
 
Marten Seifert berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.