OUT OF THE OFFICE - ON TOUR IN SOUTH AMERICA

Reisezeit: Oktober 2006 - April 2007  |  von Michael S.

PERU: Von Lima ueber Trujillo nach Huanchaco

Samstag, 21. Oktober 2006 Huanchaco-Time 14:36 / 21:36 CET

Peru - Nicole und ich haben die erste wirkliche Station unserer Reise erreicht. Vergangenen Mittwoch kamen wir nach 3 ½ Stunden Flugzeit bei Dämmerung in Lima an. Circa 15 Grad kälter als die Karibik und vor allem ziemlich neblig, präsentierte sich die Hauptstadt nicht ganz so freundlich wie unser Chauffeur Luis, den wir bereits mit unserem Hotel vorab gebucht hatten.

Der kleine Peruaner streckte eifrig ein Schild mit "Mr. Stiegler" in die Höhe, umzingelt von unzähligen Landsleuten, die für andere Touristen den gleichen Service boten und vor allem von äußerst geschäftstüchtigen Taxifahrern. Wir beide waren um den Abholdienst echt froh. Einfach nur ins Auto rein und ab zum Hotel. Dort kamen wir pünktlich zur Übertragung von Sporting Lissabon - FC Bayern München auf ESPN (südamerikanischer Sportkanal) in unserem Hotelzimmer an. Angenehmer konnte ich mir die Ankunft kaum vorstellen.

Lima entpuppte sich als ein ziemlicher Moloch. Abgesehen von den Stadteilen Miraflores und der Altstadt gibt es nur wenige schöne, gepflegte Ecken in dieser im Verkehr erstickenden "Ciuadad". Die öffentlichen Verkehrsmittel beschränken sich ausschließlich auf Busse. Keine U- oder S-Bahn, keine Straßenbahn. Nur ein Haufen Blechschüsseln aus Fernost. Eins weiß ich jetzt jedenfalls. Die Amerikaner verschiffen ihre Chevrolets aus der Vorzeit nach Venezuela, während die Japaner Toyota & Co nach Peru abschieben. Die Taxifahrer, die uns für ein Butterbrot ohne Ei hin- und herfahren, ist das jedoch eine der wenigen Möglichkeiten sich einen fahrbaren Untersatz für ihr Geschäft leisten zu können.

Obwohl, wie es scheint, die meisten Einwohner Limas an der Armutsgrenze leben, sind sie auf den ersten Eindruck hilfsbereite, redselige und angenehme Zeitgenossen. Gut, zugegebenermaßen versuchen sie natürlich mit den Touristen, neben dem Austausch von Nettigkeiten, noch ein kleines Geschäftchen zu machen, aber wer kann es ihnen verdenken?

Am Plaza de Armas

Am Plaza de Armas

Wie auch immer, zwei Nächte in Lima waren definitiv genug. Aufgeweckt von einem kleinen "Sismo" (Erdbeben), bei dem sich unser Zimmer im 8ten Stock so bewegt hat wie ich nach meinem letztem Besuch auf der Wies`n, ging es mit Cruz del Sur in einer holprigen Busfahrt nach Nord-Peru, in die Stadt Trujillo. 8 Stunden - 5 amerikanische Spielfilme mit spanischem Untertitel, ein kurzer Stopp im vom Fischgeruch überzogenem Chimbote, ansonsten 560km trockene und langweilige Wüstenlandschaft.

Trujillo, zweifelsohne schöner und milder als Lima. Jedoch leider genauso laut. Wirklich fragwürdig was die Taxifahrer mit ihrem ständigen Gehupe bezwecken wollen? Bei einem guten Cappuccino war uns das jedoch erst mal egal. Genauso wie die "ehrliche" Unterkunft, in der wir unsere neu erworbenen Mini-Traveller Schlafsäcke den modrigen Decken gerne vorzogen.

So richtig in Peru angekommen sind wir glaube ich erst heute. Hier in Huanchaco, 20 Minuten von Trujillo entfernt sitzen Nicole und ich gerade in unserer Suite des Hostals "Los Esteros" und blicken durch unsere riesige Fensterscheibe direkt auf den Pazifik und dessen gigantischen Wellen bei Sonnenschein und 25 Grad. Der Meerblick kostet zwar 50% mehr als die anderen Zimmer, aber angesichts von 10 Euro pro Person und Nacht ist das immer noch "una ocasión"!

Ich denke, hier werden wir es noch ein paar Tage aushalten. Nicole wird Ihr Spanisch weiter ausbauen und mir bei den täglichen Preisverhandlungen mit den örtlichen Geschäftemachern als Übersetzerin aushelfen, wenn ich sie wieder mal mit offenem Mund und großen Augen angucke... Ich selbst werde hingegen auf einem Surfbrett versuchen diese im Sonnenlicht so glänzend scheinenden Monsterwellen zu reiten. Okay - Monsterwellen ist vielleicht übertrieben, wenn ich hier gerade sehe wie spielend leicht sich einige Kids auf dem Board bewegen... Auf alle Fälle brauche ich mir morgen nichts zum Trinken kaufen. Werde mit Sicherheit genügend Salzwasser schlucken

Da bin ich morgen auch draussen

Da bin ich morgen auch draussen

© Michael S., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In weniger als 9 Stunden sitzen Nicole und ich im Flieger in Richtung Bonaire. Bonaire? Kannte ich bis August auch noch nicht. Aber KLM hält auf dem Flug nach Lima zufällig auf den Niederländischen Antillen... Eine Woche Erholung, bevor es nach Peru über Chile in Richtung Argentinien geht :-) Der Plan: 6 Monate Südamerika entdecken, Spanisch lernen und Freiheit erleben! Wie heißt es so schön - Zahme Voegel traeumen von Freiheit. Wilde Voegel fliegen...
Details:
Aufbruch: 11.10.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 08.04.2007
Reiseziele: Niederländische Antillen
Peru
Chile
Argentinien
Paraguay
Brasilien
Uruguay
Der Autor
 
Michael S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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