2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas

Reisezeit: Mai 2013 - Mai 2015  |  von Anja & Wolfgang

Peru ab 25.09.2014 6380km: Peru 2 – ab 04.10.2014 1190 km

Ziel: Ein paar Wochen lang kreuz und quer durch Peru, dabei u.a. Besuch von Lima, Cusco, Machu Picchu, den Nazca Linien und dann am Titicaca See vorbei weiter nach Bolivien -
In diesem Kapitel: zu den weissen und den schwarzen Kordilleren und dann weiter bis Lima
Wetter: Heiter, am Meer < 25º; in den Bergen < 30º.
Wir durchqueren Santa und finden auch ohne Garmin, denn der kennt die ganze Gegend hier überhaupt noch nicht, sehr schnell diese Staubstrasse,

die uns immer die Schlucht entlang führt, die der Rio Santa sich hier gegraben hat,

die uns immer höher in die Berge bringt.

Dank unserer sehr verhaltenen Fahrweise brauchen wir 4½ Stunden für die 66km bis wir nach Einbruch der Dämmerung Huallanca, ein kleines Bergdorf erreichen. Wir fragen die Polizei nach einem sicheren Park/Stellplatz und dürfen gleich bei denen vor der Tür stehen bleiben und praktischerweise deren Toilette auch noch benutzen - das ist doch angewandte Gastfreundschaft.
War die Schlucht bisher schon schön, so kann sie ab hier als dramatisch bezeichnet werden. Sie bekommt einen eigenen Namen = Canon del Pato,

aus der Staubstrasse wird eine meist einspurige, geteerte Piste

und die ganze Gegend ist einfach nur schön.

Wir sind beinahe traurig, als nach etwa 10km die Landschaft wieder weiter, offener, normaler wird.
Beim Bummel durch Caraz

entdecken wir doch prompt den Sonntagsmarkt

und nahe Yungay sehen wir zum ersten Mal so richtig, woher der Name 'weisse Kordilleren' kommt.

Wir wollten dann eigentlich von dort die 31km lange Staubstrasse zur Laguna LLanganuco hochfahren, aber die Strasse, die wir auch noch hätten wieder zurückfahren müssen wird zur 'Allrad Piste'. Wir drehen nach 5km wieder um und fahren weiter bis Carhuaz. Hier finden wir die neue geteerte Strecke die zum NP Huascaran führt, der vom gleichnamigen Mt. Huascaran, mit 6768m höchster Berg Perus, überragt wird.

Die Strasse führt uns immer höher, fast bis zur Region der Gletscher,

bis zum Olimpica Pass droben auf 4736m,

wo uns ein Tunnel auf die Rückseite dieser Bergkette bringt,

und auch hier Lagunen die von Gletschern gespeist werden.

Die gute Teerstrasse endet in Chacas, die nächsten 6 Stunden = 70km fahren wir wieder auf Schotter, Staub und Steinen. Wir durchqueren San Luis, wegen des Wahlsonntags schon ein Abenteuer für sich,

Wahlsonntag, hier müssen wir quer durch

Wahlsonntag, hier müssen wir quer durch

wenden uns Richtung Süden, fahren hoch zur Laguna Huachacocha auf 4310m,

dem gleichnamigen Pass auf 4370m

und dann weiter auf malerischer Staubpiste der Dämmerung entgegen abwärts bis wir endlich Huari erreichen. Wir fragen wieder bei der Polizei, dürfen vor der Tür parken, WC benutzen, man könnte sich daran ja fast gewöhnen .
Auf recht ordentlicher Strasse geht es weiter nach Chavin de Huantar (3150m),

wo wir uns eigentlich ein paar alte Steinköpfe und Tunnel anschauen wollten, aber die 'UNESCO' Ausgrabungsstätte ist nur Mi - So geöffnet (E=PEN 10). Uns bleibt nur ein sehnsüchtiger Blick durchs Hoftor

und ein Archivbild,

bevor wir uns die nächsten 2 Stunden gut 35km weit den Berg hochquälen, Stellenweise ist sogar noch erkennbar, dass diese Strasse einst geteert war,

aber die meiste Zeit fährt man heute auf Staub und Schotter.

Droben auf 4480m ein kurzer Tunnel und man befindet sich in einer anderen Welt. Eine bestens ausgebaute Teerstrasse führt bergab,

an der Laguna Querococha auf 4030m vorbei,

bis runter ins Tal zum Oberlauf des Rio Santa. Hier fahren wir noch gut 30km flussabwärts bis Huaraz, bewundern die Steinköpfe in der Hauptstrasse,

den Park

das Parkleben

und die Einkaufsstrassen,

bevor wir im Real Huascaran Hotel unseren SP beziehen (PEN 30). Zeit für einen ruhigen Abend, eine Runde Internet, die Berichte müssen ins Netz,...
Die Nachrichten, die wir aus Deutschland betreffend unseres Provisoriums bekommen sind relativ beunruhigend, wir lassen den Besuch des Pastreruri Gletscher

und der nahe bei wachsenden Riesenbromelien Puya Raymondi mit ihren bis zu 12m hohen Blütenständen ausfallen, denn das wären nochmals über 60km Staubstrasse gewesen und machen uns auf den mehr oder weniger direkten Weg nach Lima. Unterwegs in Cocococha tanzt diese farbenprächtige Gruppe vor einem Lokal am Strassenrand,

nebenan der Lago Conococha,

der zugleich der Beginn, der Quelltopf des Rio Santa ist,

der uns auf unserer Reise durch die Berge so weit begleitet hat. Von nun an geht es stetig bergab,

von 4150m bis runter auf Meereshöhe. Unterwegs beim Bergdorf Ichoca treffen wir auf diesen Obstbauern mit seiner nahezu genialen Idee.

Was tun, wenn hier oben meine potentielle Kundschaft vorbeifährt, meine Pfirsiche aber etwa 600 Hohenmeter tiefer wachsen? Er baut sich eine Materialseilbahn, nimmt dieses ausgediente? Fahrzeug als Antrieb und schafft so seine Früchte Kistenweise nach oben.

Er ist so von oben kommend der erste in einer langen Reihe von Obstverkäufern - und sein Geschäft blüht. Drunten am Meer treffen wir wieder auf die Panamerica, fahren an Huacho vorbei und übernachten in der Reserva Natural Lachay (Eintritt + CP Gebühr = PEN 20pP, gültig für 3 Tage).
Wir fahren weiter nach Lima um dort zu erfahren, dass heute hier der Seeschlacht von Angamos gedacht wird, ein Feiertag ist. Also bleibt uns nichts anderes übrig als im Hitchhikers Hostel unseren SP zu beziehen und dann die Stadt anzusehen. Mit dem Bus 301 fahren wir in die Innenstadt, fast bis zum Dom,

zum Plaza Mayor,

bummeln durch das alte China Town

und durch die neueren Fußgängerpassagen,

schmunzeln wie so viele vor uns am Plaza San Martin

über das Lama auf dem Kopf der Siegesgöttin,

denn bei der Bestellung in Spanien wurde Dank einer Doppeldeutigkeit aus einer Flamme=LLama ein Lama=LLama.
Den Großteil des nächsten Tages verbringen wir wieder einmal beim Peugeot Service, aber alles Suchen, Forschen hilft nichts, wir müssen uns wieder einmal Teile aus Deutschland nachsenden lassen. Jetzt hilft nur zu hoffen, dass die Lieferung mit DHL zügig von statten geht, denn so schön vor allem auch das moderne Lima ist,

auf ewig' festsitzen wollen wir hier auch nicht. In der Zwischenzeit verbessert Anja ihr Spanisch und ich werde meinen Kleinkrieg mit unserem Garmin und seiner Supportsoftware fortsetzen, vielleicht verstehe auch ich irgendwann, wie das Ganze zusammenspielt / funktionieren sollte. Da es die nächsten Tage nichts zum Berichten geben wird, schliessen wir dieses Kapitel hier ab und melden uns wieder, sobald es Neuigkeiten von DHL gibt, die Teile in Sicht sind.

© Anja & Wolfgang, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach mehrmonatiger Reisepause geht es endlich wieder los. Diesmal von Kanada nach Alaska, von dort über Key West bis Feuerland und zurück nach Montevideo.
Details:
Aufbruch: Mai 2013
Dauer: 24 Monate
Heimkehr: 08.05.2015
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.