Einmal um die Welt in 7 Monaten

Um halb 4 morgens wurden wir von einem Bus bei unserem Hostal abgeholt. Nach ca. 6 stündiger Fahrt erreichten wir den Cruz del Condor, wo man wenn man Glück hat Kondore beobachten kann.
Kondore werden bis zu 90 Jahre alt und haben eine Flügelspannweite von bis zu 3 m, bei einer Größe von ca. 1,20 m wenn es sich um ein ausgewachsenes Exemplar handelt, und sie sind tragisch-romantisch veranlagt, da sie ein Leben lang mit ihrem Partner zusammenbleiben, sollte einem der beiden etwas zustoßen begeht der andere Selbstmord.
Wir hatten Glück und konnten ein paar Baby-Kondore beobachten.

Mitten im Nirgendwo hieß es dann aussteigen aus dem Bus und wir wurden in Gruppen geteilt, die meisten machten eine 2-Tagestour. Wir, 2 Schweizer und 2 Holländerinnen ließen es gemütlicher angehen und ließen uns für die gleiche Tour 3 Tage Zeit. Da an diesem Tag Wahltag war konnte unser Guide nicht mit uns gehen und wir wanderten mit der anderen Gruppe mit (wählen ist für Peruaner verpflichtend und wird mit einer Geldstrafe geahndet, darüber hinaus kann die Wahlstimme nur im Heimatort abgegeben werden, unabhängig vom derzeitigen Wohnsitz).
3 Stunden gingen wir ganz hinunter in den Canyon bis wir in San Juan Mittagessen bekamen, die 2-Tages Wanderer gingen weiter und wir blieben die erste Nacht hier in recht ursprünglichen Hütten ohne Strom, aber mit Kerze und viel wichtiger mit warmen Wasser.
Der restliche Nachmittag verging recht schnell und nach dem Abendessen verzupfte sich jeder in sein Bett.
Blöderweise hatten wir unsere Schlafsäcke nicht mit, aber es wurde Gott sei Dank nicht so arg kalt in der Nacht.
Am nächsten Tag gings zum ersten Mal etwas hinauf, was bei der Höhe und vor allem der extremen Sonne eine ziemliche Herausforderung dargestellt hat.
Irgendwie war auch unser Guide noch immer nicht da, weil er zuviel getrunken hat am Wahltag und dann den Bus versäumt hat, wurde uns erklärt, also ging der Mann der Köchin mit uns weiter.
Nach einigen Metern ging bei Ellen, einer der beiden Holländerinnen, nichts mehr, trotz einiger naturheilkundiger Versuche unseres Guides und Koka-Blättern wurde es nicht besser .... Gott sei Dank kamen ein paar Einheimische mit Maultieren vorbei und waren so nett, Ellen mitzunehmen
Wir anderen wanderten noch einige Stunden bis wir in der Oase Sangale ankamen, wo uns überraschenderweise ein Pool erwartete.
Nächster Tag 4:40 den ganzen Canyon wieder hinauf natürlich mit unzähligen Stufen, die das Gehen so besonders toll und angenehm machen und ohne Guide, weil der angeblich im Rausch irgendwo heruntergefallen ist, naja dann halt einem anderen hintnach
Slowly, slowly im Schritttempo machten wir uns auf den Weg hinauf, wobei ich und Yvette, die 2. Holländerin schon das eine oder andere Mal gefragt haben warum wir uns das angetan haben.
Nach 2 1/2 Stunden hatten wir es geschafft und waren oben und so unendlich stolz auf uns!!!!

Nach dem wohlverdienten Frühstück, wie üblich Weißbrot, Butter und Marmelade, wollten alle eigentlich nur mehr unter die Dusche, aber leider mussten wir noch ein paar Inhaltspunkte der gebuchten Tour absolvieren und waren dann am späten Nachmittag endlich zurück in Arequipa.
Wir 6 ließen den Tag noch entspannt beim Abendessen ausklingen und fielen dann geschafft ins Bett.