2 Boote, 2 Pärchen und 8 Pfoten auf einem Wochendausflug nach Cochem

Reisezeit: Juli 2009  |  von Michael Kaufmann

Wie ein silberner Pfeil mit einem roten Strich schießt der ICE an dem Fenster unseres Besprechungsraumes vorbei. Draußen sind es hochsommerliche 30 Grad im Schatten, ein traumhaft wolkenloser Himmel – kurzum ein Wetter zum Helden zeugen.
Der Blick auf meine Uhr sagt mir, dass ich die Konferenz in Würzburg nur um knapp eine Stunde überzogen habe.

1. Tag Koblenz nach Winningen

Das Hardtop im Kofferraum eingefahren, die beiden Seitenscheiben unten, eine Tachonadel die auf 220 km/h steht und ein ohrenbetäubendes Geräusch umgibt mich, als ich gerade mal 25 Minuten später mit dem Cabrio meiner Frau auf der A3 Richtung Frankfurt brause.

Meine Frau, Isa und mein Namensvetter Michael warten bereits auf mich an unserem Liegeplatz in der Rheinlache, als ich das Stauende bei Wertheim erreiche. Auch das sündhaft teure Navigationsgerät einer Nobelmarke mit dem Stern kann sich nicht entschließen ob es besser ist den Stau zu umfahren oder sich weiter auf der A3 zu schlängeln.

Umringt von Gleichgesinnten, nur mit dem Vorteil offen fahren zu können, geht es stop and go weiter auf der A3. Einige Autos vor mir macht auf der linken Spur ein Auto wegen der mörderischen Hitze schlapp. Der Fahrer stellt das Warndreieck auf die linke Spur und schön im Reißverschlussverfahren geht es weiter. Bis ich an der Reihe bin den Fahrstreifen zu wechseln, hat ein Holländer neben mir aufgeschlossen und will mich partout nicht den Fahrstreifen wechseln lassen.

Die daraus resultierende Diskussion beende ich mit dem Hinweis, dass er doch derjenige mit dem gelben Nummernschild sei! (Anmerkung: Unter eingeweihten Autofahren heißt es, dass alle Fahrer die mehr als 3 mal durch die praktische Führerscheinprüfung gefallen sind, ein gelbes Nummernschild an Ihrem Auto haben müssen!)

Als ich mit einiger Verspätung an unserem Steg in der Rheinlache ankomme, sitzen die 3 schön am Steg und trinken Kaffee. Ich geselle mich dazu und merke ganz schnell wie die Anstrengungen der letzten Stunden meinen Körper verlassen. Ganz ruhig und gelassen tuckern wir gegen 18.30 Uhr mit unseren Booten Elektra und Julia aus unserem Hafen der Rheinlache und fahren rheinabwärts bis zur Moselmündung.

Da mein Namensvetter Michael uns bereits vorher über Funk zum Schleusen angemeldet hat, können wir die erste Moselschleuse ohne Aufenthalt mit einem Berufsschiffer nehmen. Langsam und ganz vorschriftsmäßig mit nur 8 km/h fahren wir nach der Schleuse bis zur Gülser Brücke, um dann die restlichen 5 Kilometer in Gleitfahrt bis nach Winningen zurück zu legen.

Der Hunger machte sich in unseren Mägen breit als wir so um 20.00 Uhr an dem Steiger vom RM Bootsservice festmachen um danach in Winningen beim Pfeifenhannes draußen unter einem riesigen Schirm unser Essen ein zu nehmen. In trauter Geselligkeit haben wir noch zusammen gesessen um dann gegen 23.00 Uhr in unseren Booten zu übernachten. Die Klampen und Fender waren fest belegt und so ist uns die nicht ganz schwellfreie Nacht sehr gut bekommen.

© Michael Kaufmann, 2010
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 03.07.2009
Dauer: 3 Tage
Heimkehr: 05.07.2009
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Michael Kaufmann berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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