Mari e Monti: Eine Frau, ein Motorrad...

Reisezeit: Juni - Oktober 2007  |  von Susanne R.

On the road again

oder WARUM?????

- muss am Samstag noch eine verregnete Tour ins Bergische gestartet werden, wenn der Trip am Montag starten soll und noch nichts erledigt - geschweige gepackt ist?

- stellt sich erst in der Nacht vor der Abreise heraus, dass die neue 4GB Karte fuer die Knipskiste Muell ist und dringend umgetauscht werden muss, wo doch bereits vor mehr als 2 Wochen gekauft?

- muss der handgedengelte "wunderliche" Kettenschutz noch in Sinzig umgetauscht werden, wo der neue doch schon seit Tagen montiert ist?

- muss dem Globetrotter zur Vervollstaendigung der Campingausruestung noch am Montag morgen ein Besuch abgestattet werden, wo doch seit Mitte der letzten Woche feststeht, dass der Trip mit Vera und Ralf an der Cotes d'Azur campenderweise starten wird?

- muss eine wichtige Bescheinigung noch am Montag morgen von der KK abgeholt werden, wo doch eigentlich klar sein muss, dass diese nie im Leben ausgestellt sein wird?

und last but not least:
- wer zum Teufel hat mich bequatscht, am Montag nachmittag noch einen Termin in FfM anzunehmen, wo der Zug Richtung Sueden am Montag abend in Kornwestheim starten wird?

Fragen ueber Fragen, die mir bei stuermischem und nassem Wetter auf den Autobahnen Richtung Stuttgart durch den Kopf gehen. Der Beginn des zweiten Tourteils ist damit planmaessig in Chaos und Stress versunken.....
Mangelndes Organisationsvermoegen oder eher Spass an Stress und Hektik??? Wohl eher letzteres - mangels anderweitiger Herausforderungen in der Heimat muss nun versucht werden, die Moeglichkeiten des Machbaren neu auszuloten. - Rede ich mir zumindest erfolgreich ein...

Babouska-Prinzip: Das Zelt im Flur in der Wohnung im Haus... Kleines Chaos kurz vor Abfahrt

Babouska-Prinzip: Das Zelt im Flur in der Wohnung im Haus... Kleines Chaos kurz vor Abfahrt

Das stramme Programm fuer den Abreisetag WAERE auch prima zu bewaeltigen gewesen - ja, WENN nicht die KK wiedereinmal geschlampert HAETTE und die dringend benoetigte Bescheinigung natuerlich nicht mal eben zu erstellen ist... So laeuft die sorgfaeltige Planung des Tages trotz optimierten Projektmanagements komplett aus dem Ruder und die Devise heisst ab nun: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit oder Krisenmanagement vor Tourbeginn...

Fazit des Abreisetages: Bescheiningung besorgt, Campingausruestung vervollstaendigt (Moeppi wird degradiert zum Lastenesel mit nunmehr 2 Speedbags, 2 Koffern und dem TR), Termin in FfM puenktlich eingehalten, Kettenschutz von FfM per DHL verschickt, ueberpuenktlich in Kornwestheim eingesurft und bei Dauerregen Moeppi verladen. Gar keine soooo schlechte Ausbeute fuer den vermurksten Start.

Nur die SD Karte kann nicht mehr reklamiert werden, da ich die einzig sichtbare Metro an der Piste in Darmstadt wegen zu hohen Tempos verpasse und in KOrnwestheim niemand weiss, wo sich im Stuttgarter Raum eine Metro befinden koennte.

Oed und leer und vor allem verregnet - Verladestation in Kornwestheim

Oed und leer und vor allem verregnet - Verladestation in Kornwestheim

Jetzt faengt der Urlaub an - das Mopped hat sein Abteil bereits gefunden...

Jetzt faengt der Urlaub an - das Mopped hat sein Abteil bereits gefunden...

Nach Dauerregen in D erwartet uns in Frankreich wie bestellt bestes Spaetsommerwetter und waehrend wir an den klassischen suedfranzoesischen Staedten wie Orange, Avignon, Nimes und Montpellier vorbeifahren, stellt sich spontan beste Urlaubslaune ein.
Nach zahllosen Italienurlauben nun also der erste Frankreichtrip - und kurz vor Ankunft in Narbonne kann ich gar nicht verstehen, warum ich mich nicht schon viel frueher auch mal in den westlichen Bereich des Mittelmeeres vorgewagt habe.....Ich schiebe es mal auf die mangelnden Sprachkenntnisse - 2 Jahre Schulfranzoesisch vor mehr als einem Vierteljahrhundert reichen nun gerade zum Ueberleben in Frankreich aus - an einen Werkstattaufenthalt mit Moeppi moechte ich gar nicht denken....


Moegliche Horrorszenarien schiebe ich jedoch mit Aussicht auf einen Cafe au Lait in einem der sonnenbeschienenen Strassencafes in Narbonne beiseite, und geniesse ab dato das Reisen in einem fuer mich unbekannten Land.

Auf dem Weg Richtung Nordosten mache ich mich mit den franzoesischen Fahrgewohnheiten vertraut - spontaner Eindruck: kein Vergleich zu Italien... Hier laeuft alles sehr gemaessigt und ohne Stress - wahrscheinlich bin ich an diesem Tag die schnellste Fahrerin zwischen Narbonne und St Tropez, denn die Strecke zieht sich und ich moechte endlich ankommen....

Leider mache ich auch mit dem bestaendig wehenden Mistral Bekanntschaft, der das Fortkommen nicht gerade beguenstigt und beim Durchfahren der Camargue dafuer sorgt, dass wir auf gerader Strecke mit ordentlicher Schraeglage unterwegs sind. Egal: Ankommen heisst die Devise und so wechseln wir irgendwann die beschauliche Kuestenstrasse gegen die Autobahn ein, wundern uns ob der zahlreichen Mautstellen und kommen irgendwie auch nicht so recht vom Fleck - das Treffen mit Vera und Ralf scheint fuer diesen Tag unerreichbar zu sein....


Beide hatte ich ein paar Tage zuvor erfolgreich ueberredet, dem deprimierenden Urlaubswetter in D die rote Karte zu zeigen und mit mir in den Sueden zu kommen. Von daher nicht nur fuer "die Zwei" eine spontane Urlaubsaenderung, sondern auch fuer mich, die ursprunglich auf direktem Weg nach Spanien wollte... Ausgemachter Treffpunkt: Der Campingplatz Du Domainezwischen Toulon und St Tropez am Cap Benat gelegen.
Nach einem Kenia-Hard-Core-Zelturlaub in der Vergangenheit nun der zweite Anlauf in Sachen Urlaub in freier Natur. Damit das Eingewoehnen nicht so schwer faellt, einigen wir uns auf einen Platz mit allen Schikanen und ganzen vier Sternen....

Nach Check der Strassenkarte in D kommen wir ueberein, dass der Weg von Narbonne aus in gut 3 Stunden zu schaffen sein muss, so dass mit die Zwei zu bester Kaffeezeit auf dem Platz erwarten. Aber irgendwie hat sich wohl bei der Massstabsumrechnung ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen - erst nach fast 6 Stunden Dauerfahrt falle ich erschoepft vom Moeppi und Vera und Ralf in die Arme - aus dem gemeinsamen Kaffeetrinken ist dann doch eher ein gemeinsames Abendessen geworden....

Vor dem Dunkelwerden wird noch schnell gemeinsam meine "Dackelhuette" aufgestellt und wir fragen uns, welche 2 Personen in diesem Zelt wohl Platz haben sollen - Pygmaenen ohne Gepaeck????

Egal, die Huette steht und wird fuer die naechsten Tage (Wochen??) meine neue Heimat sein.

Stilvoll lassen wir den ersten gemeinsamen Urlaubsabend auf den Tourenkoffern sitzend und im Schein der Moppedparkbeleuchtungen diverse oertliche Rote verkostend ausklingen...

Endlich angekommen- Unser neues Zuhause auf Zeit...

Endlich angekommen- Unser neues Zuhause auf Zeit...

© Susanne R., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...ein Monat Fahrpraxis und eine geplante Tour über Italien, Südfrankreich und Nordspanien bis zum Cabo Finisterre.
Details:
Aufbruch: 03.06.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: Oktober 2007
Reiseziele: Italien
Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Susanne R. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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