Frankreich - Vogesen 2016 - Teil V

Reisezeit: Oktober 2016  |  von Uschi Agboka

35. Tag - 7. Oktober 2016

Freitag, 7. Oktober 35. Tag

Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Besichtigung Le Thillot – Rathausplatz – Gedenktafel General de Lattre de Tassigny - Rathaus – Kirche Saint-Jean-Baptiste

Heute ist unser letzter Tag hier in Le Thillot. Nach dem Frühstück machen wir uns auf, den kleinen Ort ein bisschen zu erkunden.

Halt am Rathausplatz. Dort steht eine Gedenktafel für General de Lattre de Tassigny, Maréchal de France, vom 28. November 2010. Das Rathaus selber ist ein schönes modernes Gebäude.

Durch eine schöne kleine Gasse steigen wir hinauf zur Kirche Saint-Jean-Baptiste. Da die Kirche geöffnet ist, können wir hinein und uns umschauen. Einige Kerzen anzünden für Menschen, an die wir denken. Neben der Kirche befindet sich ein großes Kriegerdenkmal, geschmückt mit vielen Blumen.

Le Thillot ist ein schöner kleiner Ort mit ca. 3.600 Einwohnern.

Das Gemeindegebiet von Le Thillot erstreckt sich vom Tal der Mosel, das hier ca. 1.000 Meter breit ist, bis zu den Kammlagen nordöstlich und südlich des Ortes. Im Nordosten wird mit 950 Metern die höchste Erhebung in der Gemeinde erreicht. Im Süden erfolgt mit dem Col de Croix auf 679 Metern Höhe der Übergang zu einem Hochplateau, das die Wasserscheide zum Einzugsgebiet der Saone bildet. Die Wälder, die knapp die Hälfte des 15,14 km² großen Gemeindegebietes ausmachen, gehören den Forstarealen Bois du Hinguenet und Forêt Domaniale du Géhand. Die Höhe von fast 500 Metern über dem Meer lässt im oberen Moseltal keinen wirtschaftlichen Ackerbau zu, so dass Viehweiden dominieren, die sich über die Hänge bis in die hohen Lagen hinziehen.

Bereits in der Römerzeit führte der Weg von Metz nach Basel über das obere Moseltal und somit durch Le Thillot. Vor der Französischen Revolution gehörte die verstreute Siedlungsstruktur um Le Thillot zum Besitz der Äbtissinnen des Chapitre de Remiremont. Die heutige Gemeinde Le Thillot entstand durch die Abspaltung aus dem Ban de Ramonchamp am 30. Juni 1860 per Ministerdekret. Der Name Thillot stammt vermutlich vom französischen Wort tilia (Linde) ab, die auch als zentrales Symbol des Wappens auftaucht.

Zwischen 1560 und 1760 wurden von den Lothringer Herzögen südlich von Le Thillot Kupferminen betrieben. An diese Periode erinnert noch der Name des Ortsteiles Les Mines. Einige der Stollen und Mundlöcher wurden in jüngster Zeit gesichert und Besuchern zugänglich gemacht (Schaubergwerk).

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebten die Einwohner von der Land- und Viehwirtschaft, daneben verdienten sich die Bauern als Holzfäller, Handwerker, Schreiner, Holzschuhmacher oder Gespannführer ihren Unterhalt. Nach 1870 erlebte die Textilindustrie eine neue, verstärkte Blüte durch die Ansiedlung von Betrieben elsässischer Besitzer, die vor den Deutschen geflohen waren. In den 1970er Jahren begann der Niedergang der Textilindustrie. Erst allmählich konnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden, unter anderem in der Kunststoff- und Metallverarbeitung sowie im Maschinenbau:

Der Stadtkern mit der Kirche Saint-Jean-Baptiste liegt am rechten Moselufer. Die Siedlungsachsen von Le Thillot und dem östlich anschließenden Fresse-sur-Moselle sind entlang der Mosel inzwischen zusammengewachsen. Eine weitere Achse, die quer zum Moseltal verläuft, bindet den Ortsteil Le Prey ein. Weitere Ortsteile sind Les Ves im Nordosten und Les Mines im Süden. Es handelt sich hierbei um Ansammlungen von Bergbauernhöfen. Nachbargemeinden von Le Thillot sind Le Menil im Norden, Fresse sur Moselle im Osten und Ramonchamp im Westen.

Langsam wandern wir zum Motorrad zurück und fahren ein letztes Mal zum Einkauf.

Kaninchen, Paté, Meringe – wir nehmen das mit nach Hause. Um 12.30 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz. Rolf fährt das Motorrad sofort auf den Hänger und verzurrt es. Später räumt er im Bus alles auf. Ich darf Zuschauen und lesen.

Zum Abendessen haben wir Merlan-Filets, Kartoffeln, Salat, Käse, Trauben, Brot, Wein. Später wird das Zelt abgebaut und alles verstaut. Rolf macht das großartig. Heute schauen wir nicht lange fern, denn Morgen wollen wir früh starten.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil V - 2. bis 8. Oktober 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 02.10.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 08.10.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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