Frankreich - Vogesen 2016 - Teil V

Reisezeit: Oktober 2016  |  von Uschi Agboka

34. Tag - 6. Oktober 2016

Donnerstag, 6. Oktober 34. Tag

Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Col de Croix / Servance / Belonchamp / Melisey / Saint Germain / Lure
Vesoul: Place du Palais mit Justizpalast, Skulptur Anwalt und Fontaine Obelisk / Rue Gevrey / Hotel Baressols / Place de l’Eglise mit Eglise Saint Georges und Fontaine Rencontre / Rue d’Alsace Lorraine / Rue Paul Morel / Rathaus (Hotel de Ville ) - Brücke über Durgeon /
3 1/2 Stunden 85 Meilen 137 km

Heute Morgen ist es wieder sehr kalt, nur 8 Grad. Abfahrt daher erst 11.30 Uhr bei Sonnenschein.

D 486 über den Col de Croix, 678 m. Der Pass trennt die Region Grand Est von Bourgogne-Franche-Comte. Über das schöne Servance, Belonchamp, Melisey, Saint Germain bis Lure. Von weiter über N 19 bis Vesoul.

Wir machen hier Halt, um uns den schönen Ort anzusehen. Schnell ist ein guter Parkplatz gefunden am Place du Palais. Hier sticht uns sofort der Justizpalast ins Auge und die Skulptur eines Anwaltes, aus Bronze, geschaffen von Pascal Coupot, der sagt, er habe sich von Moliere inspirieren lassen.

Der Justizpalast wurde von 1765 bis 1771 erbaut, von dem Architekten Charles-Francois Longin, unter der Leitung von Charles Andre Lacore. Errichtet wurde das Gebäude auf dem Gelände der alten Markthallen. Monument historique seit 1976. Berühmte Richter haben hier Recht gesprochen, u. a. Charles Claude Gourdan Christophe und Claude-Antoine Bolot.

Christophe war Abgeordneter der Französischen Revolution, Gründer der Gesellschaft der Freunde der Verfassung, Jakobiner, Mitglied des Rates der 500. Er stimmte für den Tod von Louis XVI. Später entwickelte er sich als Gegner Robespierres und war nur noch als Richter tätig.

Bolot wurde 1792 in den National-Convent gewählt, 1795 in den Rat der Ältesten. Während des Prozesses gegen Louis XVI. sprach er sich für seinen Tod, aber dann auch für seine Begnadigung aus. 1797 verließ Bolot die Politik und widmete sich nur noch seiner Richtertätigkeit. Während der Reorga-nisation der Gerichte verlor er seine hohe Position und zog sich ins Privatleben zurück.

Schön ist auch der Brunnen-Obelisk auf dem Platz. Es gibt einfach immer etwas zu entdecken. Im Jahr 2003 wurde der Fontaine Obelisk auf den Platz vor das Gericht (Justizpalast) gestellt. Früher befand er sich auf dem Schlossplatz. Er stammt aus dem 18. Jh., neoklassischer Stil. Der alte Brunnen wurde mit Wasser aus der Navenne gespeist. Das Obeliks, der sich in der Mitte des Brunnens befindet, wird von einem Tannenzapfen gekrönt.

Im alten Stadtkern von Vesoul sind einige Gebäude aus dem 15. und 16. Jh. erhalten geblieben, deren Fassaden vom Einfluss der Gotik zeugen. Am stärksten vertreten ist die Architektur des 18. Jh. Die schönen Stadtpalais fallen durch ihre harmonischen Proportionen und ihre symmetrische Gestaltung auf.

Wir wandern durch die Rue Gevrey zum Place de l’Eglise. Mir gefällt der Brunnen dort sehr gut, also fotografieren.

Der Fontaine Rencontre (Treffpunkt) wurde von der belgischen Künstlerin, Aline Bienfait, im Jahr 1983 geschaffen. Die Basis ist mit Pflastersteinen bedeckt. 3 Frauenstatuen aus Spanien schmücken den Brunnen. Sie symbolisieren die drei Grazien: Schönheit, Fruchtbarkeit und Kunst. Der Brunnen erhielt den Namen Rencontre in Erinnerung an den alten Markt, der früher hier jede Woche stattfand.

In der Rue Gevrey nahe beim Kirchplatz befindet sich auch das schöne Hotel Baressols, welches wir sehr interessant finden. Also Bilder machen. Das prächtige Gebäude stammt aus dem 15./16. Jh. Es ist in Privatbesitz. Die Dächer und die Fassade sind seit 1970 Monument historique.

Die Eglise Saint Georges ist ein schönes Gebäude aus der Mitte des 18. Jh.s. Die Kirche ist offen und wir gehen hinein. Es findet jedoch gerade eine Messe in der schönen Kirche statt, so verschieben wir die Besichtigung auf später und spazieren über die Rue d’Alsace Lorraine, vorbei an schönen Gebäuden, die leider mal wieder durch hässliche Reklametafeln verschandelt sind.

Es gibt viele schöne kleine Geschäfte, deren Schaufenster ich ausführlich studiere. Aber so richtig g-fallen tut mir nichts. Zudem machen die meisten Läden gerade zu. Mittagszeit. Rolf ist froh darüber. Gespart ist gespart.

Rue Paul Morel - Wir kommen am Rathaus – Hotel de Ville - der Stadt vorbei. Hier findet gerade eine Kundgebung von jungen Schülern und Studenten statt, untermalt mit lauter Musik. Leider verstehen wir nicht, um was es da geht.

An der Brücke über den Durgeon sind die schönen Blumen mal wieder ein Hingucker. Der Durgeon ist ein Fluss, der im Departement Haut-Saone in der Region Bourgogne-Franche-Comte verläuft. Er entspringt im Gemeindegebiet von Genevrey und mündet nach 42 km bei Chemilly als linker Neben-fluss in die Saone.

Die Straßen leeren sich, alle sind beim Mittagessen. Wir laufen gemächlich zur Kirche Saint Georges zurück. Die Messe ist beendet und wir können uns alles in Ruhe anschauen.

Die Eglise Saint Georges ist ein schönes klassizistisches Gebäude aus der Mitte des 18. Jh.s. Saint Georges ist die älteste Kirche in Vesoul. Monument historique seit 1993.

2008/2009 fand eine größere Renovierung statt. Die gleich hohen Schiffe erinnern an die oberrheinische Gotik. Die wunderschöne allegorische Marmorfigur des Glaubens stammt von Canova (18. Jh.). In der Heiliggrabkapeplle – Chapelle du Saint Sépulcre – ist eine Grablegung aus dem 16. Jh. aufgestellt.

Nach 13.30 Uhr verlassen wir Vesoul.

Wir versuchen, hinauf auf zur La Motte zu fahren, aber das ist abenteuerlich, eng, steil. Ich gerate schon bald in Panik und kann vor lauter Angst nicht fotografieren. Dann kommen wir zu einem Parkplatz, ab hier ist der Weg gesperrt. Ich habe auch genug und so beschließen wir, wieder hinunter zu fahren.

D 13 Lure, Abenteuerstraße ohne Nummer bis St. Germain. D 486 Melisey bis Le Thillot. Ankunft 15.00 Uhr, nach 85 Meilen (137 km).

Abendessen Steak, Zucchini, Kartoffeln, Salat, Äpfel, Brot, Käse, Wein.

Die Enten sind mittlerweile sehr zutraulich geworden. Vorher hatten sie große Angst. Sie werden auch, wie wir beobachten konnten, von Kindern arg gequält.

Rolf geht zum Bezahlen und bedankt sich bei Sebastian mit einer Flasche unseres guten Fitou. Der freut sich sehr.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

Servance

Servance

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil V - 2. bis 8. Oktober 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 02.10.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 08.10.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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