ALM-AUSZEIT

Um 4.45 Uhr spült die erste Ladung Wäsche den Dreck von den in aller Herrgotts Früh in der Maschine steckenden Klamotten. Eine Stunde später folgt die 2.Ladung. Der Wetterfrosch kündigt für heute Sonne satt an. Bevor wir allerdings auf den Hahnenkamm steigen können, um uns das Radrennen anzugucken, hat Sven noch en Termin zum Rodeo-Reiten.
Einige Koim = Kuh vor ihrem ersten Kalb, haben eine Augeninfektion und brauchen Antibiotika. Leichter gesagt als getan. Tröpfel einem wie ein Kälbchen aussehenden aber doch schon 120 kg Kampfgewicht wiegendem Koim Tropfen in die Augen. Das findet das Koim nicht lustig. Sven und Hannes auch nicht, als einer nach dem anderen am Hals hängend von einem Kalb über die Weide gezerrt wird. Irgendwie haben sie´s dann doch geschafft. Gut gemacht Jungs. Puhh, was ne Aktion. Kurze Pause.
So, jetzt geht's rüber zum 25. Internationalen Mountainbike-Rennen auf den Hahnenkamm.
Am Start stehen um 11 Uhr ca. 300 sich gern quälende Menschen. 8 km Strecke nur Buckel auffi von Kitzbühel auf die Hahnenkamm-Bergstation. 35 Minuten später ist der erste oben. Herzlichen Glückwunsch !
Dieses Rennen lassen sich natürlich an so einem freien Tag wie Heute ( Christi Himmelfahrt ) die Besucher und Bewohner nicht entgehen. Erst recht nicht wenn die Talfahrt nix kostet. Also, wie ihr euch vorstellen könnt, wimmelt es von Bergbahnwanderern in Ausrüstungen für Hoch-Alpin-Touren, Kinderwägen und Bussi-Gesellschaften. Wir lassen alles auf uns wirken. Genug . Wir kehren beim Kurti auf ein Bierchen ein, machen uns dann langsam wieder an den Abstieg. Auf dem Weg runter liegt die Melkalm. Da waren wir auch noch nicht. Also, da nochmal kurz auf ein paar Pommes und ein Bierchen ( a Schnappserl gibt's a noch ) vorbeischau´n und jetzt schlafen. Meine Gedanken kreisen um die Berge, um Weiden um Kühe. Huch da sitzen wir ja schon wieder zwischen den Kuhdis und dem so sehr beruhigenden Geräusch der Melkmaschinen. Tsssschhhggg-tssschhhgg-tschhhhhhgg.

Ach ja, fast hätt ich´s vergessen. Heute hat auch noch die Murmeltierjagd begonnen, erzählt uns Hannes, der jetzt auch noch als Piercer sein Lebensunterhalt sichert. Eine seiner Lieblinge bevorzugt lieber Milch als Wasser und züzzelt ganz gern mal an den vollen Eutern ihrer Kolleginnen. Die haben natürlich nix dagegen. Wohl aber Hannes. Um dem ganzen ein Ende zu bereiten gibt es einen Ring aus Hartplastik mit spitzen Zacken dran für die Kuhnase. Allerdings wird der ausnahmsweise mal nicht gestochen, geschossen oder gebrannt, sondern einfach nur geklippst, wie ein Ohrring wenn man kein Loch hat. Mehr Schein als Sein sozusagen. Sieht aber extrem gefährlich aus und funktionieren soll es auch noch. Mal sehen.

Aufruf an Alle Murmels. Ab heute Mietfrei wohnen bei Herb&Jessi unterm Haus.