One Love

Reisezeit: November 2015 - September 2016  |  von Markus Knüsel

live fast – die last (addicted to travel)

lästige pflichten und interessante gedanken

tja, was soll ich sagen? ich bin wieder zu hause oder besser gesagt in der schweiz. zu hause bin ich wohl mehr in der welt da draussen… der tag der rückkehr wurde zur bitteren wahrheit. einen tag, den ich während dem jahr immer wieder gerne zu verdrängen versuchte. „ ja noch 6 monate, noch 4 wochen, noch 2 tage…“, wagte ich häufig zu sagen. ich probierte mir das ende selbst auszureden…
unweigerlich geht im leben immer etwas zu ende, ein lebens kapitel schliesst sich und ein neues fängt an. doch da gibt es ein schritt dazwischen, wenn auch nur vorübergehend, der führt uns ins ungewisse und kein weg scheint daran vorbei zu führen. fiel ich bisher in ein tiefes loch sind die vorzeichen dieses mal gar nicht so schlecht. ich bin in der glücklichen situation bereits einen job und eine wohnung bei meiner rückkehr zu besitzen. somit fallen diese beiden schweren psychischen brocken bei einer rückkehr weg. also alles im lot? denkste, weit gefehlt! denn das loch wird trotzdem tief werden…
das leben ist eine einladung dazu, sich zu verlieben, die menschliche reise mit freude und leidenschaft zu leben. wir werden beständig durch die schönheiten der natur betört. ich persönlich liebe das meer innig, manchmal mit einer intensität, die ich selber nicht verstehe. es öffnet mir weiterhin die augen und das herz und oft zittert mein körper vor vorfreude, wenn ich ins wasser gleite. ich denke die tiefe dieser liebe findet sich in allen von uns, und durch unsere leidenschaft finden wir sie in allem. reisen und das surfen kann zu einer positiven sucht werden, eine sucht, der alles andere untergeordnet wird – und genau da beginnt mein problem!

mein arsch in neopren, zerzauste haare, mein verbissener gesichtsausdruck, wenn das meer mich wieder ausspuckt, unberührte strände, tosende wasserfälle die ins meer rauschen – wo finde ich das in meinem neuen leben in der schweiz? freidenker, surfer und idealist zwischen arbeit, steuererklärung und weihnachtsstress. bitte versteht mich nicht falsch, ich habe bewusst diesen weg gewählt, als schweizer hat man viele möglichkeiten, die man sonst nicht hat. ich bin auch wirklich froh einen job und die wohnung bereits zu haben. aber wieder ein part des ganzen systems zu werden, nach dem man monate die freiheiten des lebens geniessen durfte, das ist knüppelhart und mental frustrierend! und doch ist es ein normaler part des reisens, man weiss es ja schon im voraus, dass dies eintreffen wird. speziell wenn man nicht zum ersten mal auf reisen geht!
ich war ein jahr weg unter dem motto „one love“ – hab so viele neue orte gesehen, noch mehr nette leute kennengelernt und einfach die beste zeit meines lebens gehabt. eine wirklich grosse liebe halt. und was ist in diesem jahr zu hause passiert? mit gewissen ausnahmen (geburt kind, krankheit oder hochzeit): nix! oder zumindest nicht viel. vielleicht gibt es ein paar neue liebschaften. vielleicht ein paar andere weniger. neuer job? wahnsinnig schöne sommerferien in mallorca gehabt? grundsätzlich hat sich nicht viel geändert. man spricht von gleichen dingen oder hat noch die gleichen problemchen (die wirklich grossen probleme bestehen sowieso fast nur in der dritten welt, auch hier mit gewissen ausnahmen). dem gegenüber stehe ich, das herz voller sonne, das meerrauschen noch in den ohren und ohne verpflichtungen. rummmmms – und dann treffen eben diese und meine welt aufeinander. logisch fällt man da in ein loch…
und wiederum, ich will hier niemanden zu nahe treten, schliesslich hatte ich mich für dieses nomaden leben entschieden und verliess die schweiz aus freiem willen. nicht jeder hat das privileg wieder zurück zu kommen und mit offenen armen empfangen zu werden. ich versteh das ja alles, aber die gradlinige schweiz macht es uns langzeit reisenden oft nicht einfach.
meine 5te weltreise ist geschichte und rückblickend muss ich gestehen; ICH WÜRDE WIEDER ALLES GENAU SO TUN! GENAU SO! geld motivierte mich bisher nur zum reisen, sonst zu gar nichts. doch es gab mir die freiheit, die ich bis heute ausüben konnte/durfte. lebe lieber ungemütlich, hau von zeit zu zeit ab und zieh leine um dich selbst zu finden. mag die ungewissheit an manchen tagen nagen, sehnsucht und neugier werden immer grösser sein. in diesem sinne…
…LIFE WANT WAIT FOR YOU. LIFE IS SO DAMN SHORT. FOR FUCK SAKE, JUST DO WHAT MAKES YOU HAPPY. IM SURE, SEE YOU OUT THERE SOON!

© Markus Knüsel, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
be travel, be knüsi - 12 monate pures reiseabenteuer
Details:
Aufbruch: 14.11.2015
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 13.09.2016
Reiseziele: Schweiz
Kenia
Tansania
Malawi
Sambia
Simbabwe
Mosambik
Südafrika
Neuseeland
Tonga
Vereinigte Staaten
Großbritannien
Irland
Belgien
Deutschland
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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