London

Reisezeit: Juni 2009  |  von Konstanze G.

Das Seebad Brighton

Brighton
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Verlottertes Seebad, Haupstadt der Gayscene, eine Stadt der Künstler oder Kulturstadt ohnehin?

Der Besucher möge sich von dieser Stadt an der südlichen Küste Englands ein eigenes Bild machen. Meinungen gibt es viele und so ist auch Brighton eine kunterbunte Mischung an allem was ein Königreich an Schätzen zu bieten hat.

Ein Eiscremehäusschen, dass aussieht wie ein Kaugummihäusschen für Erwachsene, wo man sich sofort mit Eiscreme eindecken kann findet man sofort nach Ankunft in Brighton, nachdem man ganz aufgeregt erstmal zum Meer laufen musste. Eine süßere Begrüßung in dem nunmehr affluenten Seebad hätte ich mir nicht vorstellen können.

Sitzmöglichkeiten auf der berühmten Brighton Vergnügungspier, ein Relikt aus dem viktorianischen Zeitalter, gibt es viele, origineller lässt sich die frische Brise am Meer nicht genießen. Das Schöne in England, manchmal ändern sich die Dinge für einige von 100 Jahren nicht. Man kann sich vorstellen, wie die Victorians sich auf ihrer damals neu gebauten Vergnügungsbrücke amüsierten. Tradition ist alles in England und man vergnügt sich wie vor 100 Jahren fleißig weiter.

Ein touch of India - weit gefehlt, hier die große surprise. Der Pavillion, als königliches Lustschloss anstelle eines alten Bauernhauses von John Nash im Auftrag des zunächst Prinzregenten und späteren Königs George II, erbaut worden. Ein zuerst indisch anmutender Palast. Einfach spektakulär, von außen wie auch von Innen.

Das königliche Schloß, daß, wie Königin Victoria sich später beklagte, keinen Meerblick zu bieten hatte, wurde in einer Zeit gebaut, in der niemand weit reiste, wenn überhaupt an Reisen zu denken war. Der Pavillion ist schon deshalb vom Äußeren und ganz Besonders vom Innerem ein meisterliches Bauwerk.

Das königliche Schloß ist in einem atemberaubend extravaganten Stil der Chinoiserie des 18. Jhd. ausgestattet. Drachen, Bambusholzimitationen, mit Lotusblumen verzierte Kronleuchter usw. Hier kann man heute noch sehen in einem welch ausladenden Stil der damals junge Prinzregent seine Jugend mit diversen Mätressen und anderen Damen sowie seiner Gattin Karoline von Braunschweig, seine Jugend verbrachte. Seine angetraute Gattin Karoline von Braunschweig soll sich lediglich 2 Mal im Pavillion aufgehalten haben.

Das Schloß war mit 33 Toiletten ausgestattet, eine für das damalige Zeitalter und die relativ kleine Größe des Pavillions phänomenale Zahl. Der Prinzregent ließ sein Schloss auf dem damals besten Stand der Technik ausstatten und liebte besonders die moderne Küche, welche er seinen Gästen öfter vorgestellt habe. Die königlichen Gemächer, Schlafzimmer, Musikräume usw. sind absolut beeindruckend.

Diese Pier brannte irgendwann vor 5 Jahren einmal sehr dramatisch komplett ab. Bis jetzt hat noch niemand aufgeräumt und das Gerüst kann man noch als inspirierendes Fotomotiv gebrauchen.

Natürlich kauft man, als in der eigenen Touristentarnung keine Souvenirs und dergleichen ein, heutzutage photographiert man sie schnell ab.

© Konstanze G., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Sightseeing in London
Details:
Aufbruch: 10.06.2009
Dauer: 2 Tage
Heimkehr: 11.06.2009
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Konstanze G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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