Süd-England - Für mehr hat´s nicht gereicht :-)

Reisezeit: Juni 2015  |  von Arno Ammann

Uffington & White Horse Hill (fast)

Heute geht es endlich los!! Nachdem Arno sich zu Hause die drei Teile der Serie Mondschimmel anschauen musste, werden wir uns heute die Gegend in Natura vor Ort anschauen.
Nachdem ich mich relativ „zeitig“ aus dem Bett geschält hatte, haben wir unsere sieben Sachen (oder auch mehr) zusammen gepackt. Arno klemmt sich hinters Lenkrad, zieht sein „Fahrercappy“ auf und dreht den Zündschlüssel. Aber leider hatte unser Womo keinen Bock auf die Weiterfahrt und versagte den Dienst. Nach anfänglichem „Juckeln“ gab es bald keinen Ton mehr von sich. Als Laie haben wir direkt die Batterie in Verdacht gehabt, aber laut der Batterieanzeige im Womo waren beide Batterien im grünen Bereich. Netterweise haben unsere Nachbarn (und zwar alle rings herum) direkt Ihre Hilfe angeboten. Nach mehreren vergeblichen Überbrückungsversuchen, kam der Gedanke auf, dass wir ohne den europäischen Pannendienst wohl nicht weiter kommen. Dummerweise hat man auf dem Campingplatz, der sonst sehr schön ist, nur schlechten Handyempfang. Nach mehreren Versuchen und einigen „Spaziergängen“ über den Platz (zur Netzsuche) hatten wir endlich lange genug Empfang um dem Pannendienst unsere Situation und unseren Standort mitzuteilen. Wir bekamen die Informationen, dass in ca. 45 Min Hilfe vor Ort sein wird. Da es mittlerweile fast Mittag war und wir eigentlich unseren Platz räumen müssten, wollten wir die Campingplatzbetreiber über unser Problem informieren. Als wir an der Rezeption ankamen, wussten die Betreiber schon bestens Bescheid (der Buschfunk klappt wohl auch in England)... Sie haben sich sehr nett um uns gekümmert, direkt gefragt, ob wir noch weitere Hilfe (Telefonanrufe um die weiteren Reservierungen zu stornieren etc.) benötigen. Zeitgleich bekamen wir das Angebot einen Tag länger zu bleiben, falls uns das eine Hilfe sei. Wir waren für das Angebot sehr dankbar, wollten aber erst mal abwarten, was der Pannendienst sagt. Nach geschlagenen zwei Stunden warten, haben wir erneut beim Pannendienst angerufen und uns nach dem Sachstand erkundigt. Deren Aussage nach, wurden alle Infos nach England weiter gegeben und Hilfe sei unterwegs. Da Erfahrungsgemäß „der Bus kommt, wenn die Zigarette brennt“, haben wir unsere Stühle aus der „Garage“ gefummelt und uns in die Sonne gesetzt (wenigstens hatten wir gutes Wetter). Weitere 2,5 Stunden und einen schönen Sonnenbrand später kam endlich Hilfe.
Der Mann von der Pannenhilfe begrüßt uns freundlich und holt als erstes ein Starthilfeset aus seinem Landrover. Wir dachten uns gleich, dass das nicht funktionieren wird und beobachteten das Geschehen. Er schließt das Starthilfeset an unsere Batterie, bittet uns das Womo zu starten und siehe da, der Motor springt an! Kaum zu glauben, aber anscheinend hätten wir uns die ewige Warterei und den Sonnenbrand (der übrigens total bescheuert aussieht und brennt) sparen können.

Und das ist nur ein Teil vom Sonnenbrand...

Und das ist nur ein Teil vom Sonnenbrand...

Als wir ihm von unserem morgendlichen Überbrückungsversuch erzählen, meinte er, dass auf der Pkw-Batterie nicht genug Spannung sei. Für genügend Spannung hätte der Pkw mindestens 20 Min laufen müssen. Wir bedankten uns bei allen Beteiligten, packten nun wieder die Stühle ein und setzten unsere Reise fort.

Nach ca. 2 Stunden problemloser Fahrt zwang uns akuter Spritmangel einen Stopp zum Tanken einzulegen. Und siehe da, unser liebes Leih-Womo versagte erneut den Dienst! Arno begannen schon vor Ärger die Haare auszufallen... Auf freundliches Bitten halfen zwei sehr nette Typen mit ihrem Transporter unserem Wohnmobil auf die Sprünge. Endlich (ohne weitere Stopps) auf unserem nächsten Campingplatz angekommen, beschlossen wir bei Check-In den Motor einfach laufen zu lassen (never stop a running System). Wir suchten uns einen Platz nahe an der Einfahrt, da wir mit einem weiteren Anruf bei der Pannenhilfe rechneten. Kaum geparkt, stellten wir den Motor ab und wie zu erwarten sprang er auch nicht wieder an.

Somit begann das Spiel von vorne:
Wir rufen in Deutschland an, die vom deutschen Mobilitätsservice rufen in England an und der englische Pannendienst wiederum ruft auf unserem deutschen Handy an um nach England weitergeleitet zu werden... (Bürokratie im Urlaub ist was tolles und die Telefonanbieter verdienen sich eine goldene Nase..) Kurzgefasst: Der Pannendienst kam gegen halb neun abends, stellte fest, dass die Batterie einem „alten Mann gleicht, der morgens nicht aus dem Bett kommt“... Da er keine Batterie dabei hatte, sollen wir morgen versuchen den Motor zu starten. Wenn das nicht klapp, freuen sich die Telefonanbieter, denn wir müssen die Deutschland, die in England und die Engländer uns anrufen.. Somit haben wir heute zwar nicht viel vom Land gesehen, aber dafür jede Menge netter Engländer kennen gelernt.

Mal schauen was der morgige Tag so bringt.

Sollte jemand von euch gedacht haben, mit dem Wohnmobil nach England zu fahren sei langweilig und nur was für Rentner, der sollte mal mit uns unterwegs sein. Wir machen aus jedem voraussichtlich langweiligen Urlaub ein Adventure-Erlebnis...

Und wie es weiter geht, erfahrt ihr in der nächsten Folge...

© Arno Ammann, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr fahren wir mit einem Wohnmobil für 1,5 Wochen in den Süden Englands. Von Dover immer an der Südküste entlang und über Stonehenge und White Horse Hill zurück nach Dover.
Details:
Aufbruch: 06.06.2015
Dauer: 12 Tage
Heimkehr: 17.06.2015
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Arno Ammann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.