ein Stück 'englisches' Frankreich

Reisezeit: August / September 2017  |  von Herbert S.

Sark

Abfahrt ist wie immer um 9.00 Uhr – am Hafen warten wir dann auf Frank eine halbe Stunde bevor er uns ein Hinfahrkarte für das Schiff austeilt. Um 10.00 Uhr beginnt die knapp einstündige Überfahrt nach Sark.

Bei Harm müssen wir durch die Enge zwischen den Inseln und sehen sehr bald die Insel Sark mit einer vorgelagerten Privatinsel mit Palast – Hafen liegt auf der anderen Inselseite, so dass die Fahrt gefühlt länger dauert.

Es herrscht Ebbe und daher ist bei der Anlandung eine recht hohe Treppe zu bewältigen. Hinter einem Tunnel warten wir dann auf zwei Traktoren, die uns auf den Berg hochfahren auf das Hochplateau.

Leider stehen wir da wieder längere Zeit, bevor wir wissen, ob wir nun in eine Kutsche steigen sollen. Dies ist aber nicht der Fall.

Daher verabschieden wir uns von der Gruppe und laufen zu dem Sark Henge – einem Steinkreis, den wir unbedingt sehen wollen. Erstaunlicherweise dauert der Weg nur ca. 20 Minuten. Der Blick ist wirklich fantastisch, bei unserer Ankunft sitzt ein Pärchen im Kreis mit zwei Gläsern Sekt – Erklärung: der Mann hat Geburtstag – aber wir kriegen nichts ab. Genau passend für das Foto verschwindet die Sonne hinter ein paar Wolken. Da wir aber auch die anderen Punkte der Insel ablaufen wollen, können wir nicht auf Wiedererscheinen warten.

Der Rückweg und Weg zum Treffpunkt an der Seigneurerie verläuft schneller als gedacht

Das 'Ortszentrum' besteht nur aus wenigen Häusern.

Wir stoppen lediglich an der Kirche und der Schule.

In der Kirche sind mehrere Wandteppiche ausgestellt, die Motive aus der Geschichte der Insel darstellen.

Insel-Schule

Insel-Schule

Da die Abfahrt der Kutschen für 14.30 Uhr von der Seigneurerie vorgesehen ist, haben wir trotz unserer Sonderunternehmung noch genügend Zeit , um den wirklich schönen Park der Seigneurerie zu besichtigen.

Dafür fällt allerdings der Tee/ Snack aus. Mit einem alten Kaltblutackergaul vor der Kutsche geht es dann quer durch die Insel zur ‚La Coupé‘, einem Bergeinschnitt zwischen den Inselteilen, der von deutschen Kriegsgefangenen errichtet wurde.

Wein wird auch inzwischen angebaut

Wein wird auch inzwischen angebaut

Sark besteht aus zwei hohen Felseninseln, Great und Little Sark, die nur durch einen kurzen, bis zu 100 m hohen Grat, La Coupée, miteinander verbunden sind. La Coupée besitzt erst seit 1900 ein Geländer und wurde 1945 von deutschen Kriegsgefangenen zu einer betonierten Straße ausgebaut.

Die Schokoladenfabrikation ist mal wieder so ein touristischer Stop. Diesmal gehen wir dann einen schönen Fußweg zum Hafen hinab, wo wir wieder auf die letzte Gruppe warten müssen, da unser Frank keine eindeutigen Hinweise gegeben hat. Um 16.00 Uhr geht es dann mit der Fähre zurück.

Der Hafen kann nur bei Flut genutzt werden - daher ist die Anlegestelle außerhalb - allerdings durch einen alten Tunnel verbunden

Nach kurzer Ruhepause gibt es zum Abendessen Waldorf-Salat/chicken süß-sauer; Madras-Hähnchen/ grätenreiche Makrele mit Sauce bearnaise; Eis/Schokoladenkuchen. In üblicher Runde bekomme ich dann mein letztes Pint of Guinness auf dieser Reise.

© Herbert S., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Ein Stück Frankreich, das ins Meer gefallen ist und von England aufgesammelt wurde" so hat Victor Hugo die Inseln im Kanal zwischen den beiden Ländern bezeichnet, als er dort im 19.Jh. im Exil wohnte. Die ortansässigen Verkehrsbetriebe priesen mit diesen Worten eine Reise auf die vom Golfstrom 'verwöhnten' Inseln an. Da es schon lange angeplant war, haben wir - obwohl organisiert - zugeschlagen.
Details:
Aufbruch: 26.08.2017
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 02.09.2017
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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