Irland im Herbst (Teil I)

Reisezeit: September / Oktober 2015  |  von Thomas B.

Im Gaeltacht

bei Dungloe oder An Clochán Liath (Crohy Head)

bei Dungloe oder An Clochán Liath (Crohy Head)

Dunkle Wolken über Crohy Head

Dunkle Wolken über Crohy Head

Dungloe heißt auch An Clochán Liath

Dann geht es weiter Richtung Dungloe, wir sind wieder in einem „Gaeltacht“, wo noch gälisch gesprochen wird und plötzlich sind alle Straßenschilder nur noch auf gälisch und wir sind etwas verwirrt, bis wir merken, dass Dungloe nun „An Clochán Liath“ heißt, wo wir laut Beschreibung bei der „Bank of Ireland“ abbiegen müssen, die aber in großen Lettern „Banc na hÉireann“ heißt, nur am Bankautomat steht klein „Bank of Ireland“, Wir finden jedoch den Weg Richtung „Bá An Mhachaire“, die Maghery Bay.

Nach nur einmal zu weit fahren, finden wir den steilen Abzweig kurz nach der „Scol Roisin“, der Schule, und das dritte Haus links fast oben am Hügel: „Ard Aoibhinn“.

Wir hatten schon in Renvyle mit Anna telefoniert und unseren ungefähren Ankunftstermin bekannt gegeben. Anna spricht breitestes Donegal-Englisch-Irisch fast unter völligem Verzicht der von uns mühsam erlernten englischen Ausspracheregeln (auf ein klassisches „th“ kann man in Irland wie ja schon in Neuseeland sowieso verzichten), Anna spricht alles fast so aus, wie es geschrieben wird.

Wir hatten schon längst gemerkt, dass man mit einem schulmäßigen „th“ hier eher unangenehm auffällt, der Holz- / Torf- und Kohlenhändler in Cliften letzte Woche hatte Urlaub in Spain gemacht, bei „Törti to degree“.....

Aber zurück zu Anna. „The key is under the flowerpot on the right side“ und dann lässt sie ein glockenhelles Lachen los „We have only one flower pot“.

Also wir finden den Schlüssel unter dem flowerpot mit völlig verkümmerter flower und wir sind wieder in einem gemütlichen Haus und haben wieder einen sensationellen Ausblick auf die Dungloe – Bucht, zwei Seen, hügeliges Land, die sogenannten „Rosses“ und ganz im Norden höhere Berge, überragt vom Mount Erigal im Castleveigh – Nationalpark. Allerdings werden wir diesen schroffen ,spitzen Berg in den nächsten Tagen nur selten sehen, denn das Wetter empfängt uns schon bald recht trüb und wechselt hier noch wesentlich schneller als in Renvyle.

Ein schnelles Gericht (Fleischbällchen von LIDL), denn wir sind nach der langen Fahrt einschließlich Wanderung hungrig. Nach dem gröbsten Auspacken und Einräumen sind wir erst einmal k.o.

Ich aber rufe Anna noch einmal an, wann wir uns denn beim Haus treffen könnten.
Das gehe nicht, sie wohne 6 km entfernt und habe gerade kein Auto (wenn ich alles richtig verstanden habe), ob denn alles klar sei und ob wir uns „well“ fühlen würden?
Das bejahe ich und dann erklärt Anna, sie würde morgen nach „Spain“ (wie geschrieben) fliegen und erst am Sonntag nächste Woche zurück sein. Aber Anna würde am Donnrstag kommen (Anna?, nein, wie sich herausstellte hieß sie „Anwa“) und die Zählerstände notieren und dann sollten wir das Geld auf den Tisch legen, falls wir noch welches haben – und wieder lacht sie glockenhell. Schade, dass wir sie nicht persönlich getroffen haben....

Spain, klar, wir hatten unterwegs immer wieder Plakate mit Billigfliegen gesehen, „Spain 59 €“, nicht umsonst ist Ryanair eine irische Fluglinie. Und da es nördlich von Dungloe einen Flughafen gibt und darüber hinaus bei Limmerick der Shannon – Airport unausgelastet ist, seit die Transatlantic-Flüge hier nicht mehr zum Auftanken letzte Zwischenstation vor Amerika machen müssen, nutzen viele Iren günstige Flüge Richtung Spanien zum Sonne auftanken vor dem langen Spätherbst und dem Winter, zumal hier in Irland ja ein recht mieser Sommer gewesen war, ganz im Gegensatz zu uns in Mitteleuropa.

Wir schaffen aber am Abend doch noch einen Spaziergang über den Hügel, vorbei am Laugh Aguish und einem „quarry“, einem Steinbruch. Wir sehen die Spitze der Halbinsel und Maghery beach, eine schöne Sandbucht.

(weiter in Teil II)

© Thomas B., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir haben in Irland 5 Ferienhäuser gebucht und sind so von Kerry im Süden über Galway-County und Donegal-County nach Norden gefahren, dann waren wir noch einige Tage in Dublin und zum Schluss in Roslare. Wir sind mit dem eigenen Auto quer durch Nordfrankreich gefahren, haben die Gelegenheit genutzt, auf Hin- und Rückfahrt vier französische Städte zu besuchen und dort zu übernachten. Mit den Irish Ferries haben wir von Roscoff (Bretagne) nach Roslare (County Wexford) übergesetzt.
Details:
Aufbruch: 01.09.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.10.2015
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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