Irland im Herbst Teil II

Reisezeit: September / Oktober 2015  |  von Thomas B.

Wicklow Mountains Teil II

Kleiner See vor dem Gipfel des Mount Djouce mit Blick auf den "Sugar Loaf", irgendwo hinter den Wolkenbändern liegen die Berge von Wales...

Kleiner See vor dem Gipfel des Mount Djouce mit Blick auf den "Sugar Loaf", irgendwo hinter den Wolkenbändern liegen die Berge von Wales...

Mount Djouce

Und noch einmal in die Wicklow Mountains.

In den Wicklow Mountains haben sich einst Räuber („wild rovers“) und später Rebellen versteckt. Die englische Regierung hat zu deren Bekämpfung die „military roads“ gebaut, die heute friedlichen Zwecken, nämlich der Erschließung dieses Mittelgebirges dienen. Die Wicklows sind heute die Hausberge der Dubliner.

Im Bruckmann – Wanderführer finden wir eine Tour auf den Djouce-Mountain (725 m). Wobei wir feststellen mussten, dass der Autor dieses ansonsten hervorragenden Wanderführers wohl „Richtungsprobleme“ hat. Schon beim Cnocknadtobar stand beim Einstieg, man würde die Markierungsstangen rechts von der Marienstatue sehen, sie waren aber links. Hier verwechselt er mal locker Ost und West. Für uns aber kein Problem, wir finden den Einstieg.

Dieses Mal müssen wir aber nicht von Meereshöhe aufsteigen sondern kurz vor dem “Sally Gap“, einem Pass in etwa 250 m Höhe, alles also weit weniger anstrengend als bei der Cnocknadtobar – Tour.

Vorher aber passieren wir erst einmal eine Nebelwand, wieder durch Baumalleen hindurch, kommen an einem im Nebel verschwindenden Stausee vorbei und überlegen uns schon, ob wir schon wieder eine Wanderung witterungsbedingt absagen müssen. Dann aber, kurz vor “Sally Gap“ reißt der Nebel auf, über uns Sonne und blauer Himmel.

Der Weg zum Mount Djouce ist Teil des Wicklow – Trails, der von der südlichen Stadtgrenze Dublins aus bis nach Clonegale führt und auch die Klosteranlagen von Glendalaugh berührt.

Dieser Teil ist größtenteils auf Holzplanken geführt, abweichen vom Pfad ist verboten und auch nicht zu raten, da es dann gleich in den Sumpf, ins Hochmoor geht. Falls man übrigens auf den Holzplanken ausrutscht und auf der „Fresse“ liegt, kann man auf einem winzigen Schildchen ein Warnung lesen, dass der Weg bei Regen und Frost „slippery“ sein könne. Aha, dann weiß man es...

Der Aufstieg geht oberhalb des „Lough Tay“ einem schönen, länglichen Gletschersee los, führt dann über den „White Hill“, dann sieht man schon den Mount Djouce. Unter uns sieht man die Ebene in dichtem Nebel, nicht einmal das Meer können wir sehen. Die umliegenden Gipfel schauen noch aus dem Nebelmeer heraus und ganz in der Ferne, am Horizont, sehen wir mit dem Fernglas gezackte Gipfel, wohl die Berge von Wales? Ein entgegenkommender Wanderer bestätigt uns das, teilt uns gleich mit, wieviele Meilen das seien und meint lachend, zum Schwimmen sei das aber zu weit... Dann noch der übliche Plausch: Woher und wohin...

Ein junges Paar bittet uns, sie mit ihrem Smartphone zu fotografieren und sie revanchieren sich, indem sie auch uns ablichten. Sie wandern den Wicklow – Trail, heute wollen sie noch Glendalough erreichen.

Besonders pittoresk ist der Gipfel des „Great Sugar Loaf“, eines solitär in der Ebene stehenden Berges, der gerade noch aus dem Nebelmeer lugt. Schafe kreuzen unseren Weg, im Gipfelbereich sind unzählige Heidelerchen, die pfeifend plötzlich nach oben steigen.

Der Gipfel des Mount Djouce besteht aus Quarzit. Hier gibt es keine Bohlen mehr, wir wandern durch Quarzitschutt, splittrige, glänzende Steine mit interessanten Farbkombinationen.

Oben könnten wir eigentlich Dublin und seine Bucht sehen und unten im Tal das Schloss von Powerscout, aber der Nebel verwehrt uns das. Dafür ist der „Great Sugar Loaf“, der große Zuckerhügel, jetzt ganz zu sehen und auch ein wenig von den Ebenen des Wicklow – County.

Auf dem Rückweg steigt der Nebel dann plötzlich wieder hoch, unsere Holzbohlen weisen uns jedoch unproblematisch den Weg, der Lough Tay verschwindet, taucht dann wieder auf und wir finden ohnen Probleme unser Auto wieder.

© Thomas B., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fortsetzung von Teil I Wir waren im County Donegal angekommen, also fast ganz im Norden der "grünen Insel". Ein Abstecher führt uns nach Nordirland zum "giants causeway". Zurück über Dublin nach Roslare und per Schiff nach Cherbourg. Wieder gemütlich über Rouen und Nancy zurück nach Baden
Details:
Aufbruch: 01.09.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.10.2015
Reiseziele: Irland
Frankreich
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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