Iceperience - wetterfest oder wetterscheu?

Am nächsten Morgen, unserem ersten eigentlichen Urlaubstag, geht es wie geplant in die Blaue Lagune, DIE Lagune in der Nähe von Reykjavik.
Betrachtet man es nüchtern, ist die Blaue Lagune nicht mehr als das Nebenprodukt (man könnte auch Abfallprodukt sagen) eines geothermischen Kraftwerks. Wasser mit einer Temperatur von ca. 240 °C wird an die Erdoberfläche gepumpt und zur Strom- und Heißwassergewinnung genutzt. Während dieser Prozesse kühlt es auf ca. 40 °C ab, wird aber ansonsten nicht verändert. Das Ab-Wasser, also das genutzte Wasser, wird in einen See gepumpt - die Blaue Lagune.
Etwas emotionaler betrachtet ist die Blaue Lagune ein idealer Ausgangspunkt für einen Islandurlaub. Hier kann man alles Ungemach im blauen Wasser ertränken, anschließend schön entspannen, um dann in jeder Hinsicht gereinigt aus dem Wasser entsteigen.

Genau das haben wir gemacht. Wir entspannten den ganzen Tag, völliges Relaxing im sehr heißen, blauen Wasser. Nach meinem sechsstündigen Selbstversuch "Blaue Lagune" kann ich bestätigen: Das Wasser ist stark mineralhaltig und hat einen hautreinigenden Effekt. Ich stieg quasi verjüngt, ergo mit der Haut eines Teenagers, aus dem Wasser. Dummerweise auch mit Dreadlocks, denn das Wasser beinhaltet Salze... Auch mehrere Haarkuren, die direkt in der Dusche kostenlos angeboten werden (warum wohl - diese Frage hätte ich mir mal vor dem Dauerbad stellen sollen) konnten den Effekt nur bedingt mildern. An "Durchkämmen" war die nächsten Tage nicht zu denken...
Und sehr lecker gegessen haben wir auch - die erste Fischsuppe meines Lebens.

Bei soviel Entspannung, Reinigung und Verjüngung war uns gar nicht aufgefallen, dass das Wetter stark nachgelassen hatte. Nachts gab es einen richtigen Sturm (Sturmsturm für deutsche Verhältnisse) und ich dachte die halbe Nacht in meiner Schweinchenschlauhütte: "Lucky me, I don't camp... - wie einige andere Gäste der "Für alle Unterkunft" (Hotel, Schlafsackunterkunft, Campingplatz).