Winterliche Rundreise durch Skandinavien

Reisezeit: Februar 2013  |  von Joel Gragera

Bergen

Abenteuer Bergen - Oslo

Nach dem letzten Frühstück in Oslo und meiner fortschreitenden Genesung, sollte es also weitergehen! Von Oslo nach Bergen. Über die Rv7, die Hardangervidda durchqueren. Ungefähr 450 Km, mindestens 7 Stunden Fahrt. Der Streckenabschnitt auf den ich persönlich mich am meisten gefreut habe! Und es wurde spektakulär! Wir verließen Oslo und die angrenzenden Vorstädte in Richtung Westen. Wir hatten zunehmend das Gefühl die Zivilisation zu verlassen. Immer weniger Autos kamen uns entgegen. Die Straßen waren größtenteils leicht angefroren, etwas gezuckert, sonst gut geräumt! Mit Winterreifen sehr gut zu befahren. Für den Notfall hatte ich noch Schneeketten im Kofferraum. Unsere Fahrt ging, wie gesagt, durch die Hardangervidda. Die Landschaft war unfassbar schön. So menschenleer, so natürlich, so unberührt. Einzelne Berghütten säumten den Weg. Der Himmel war so blau wie ich es selten gesehen habe! Die Temperaturen sanken teilweise auf -20°C!

Hardangervidda - die größte Hochebene Europas!

Hardangervidda - die größte Hochebene Europas!

Unwirklich!

Unwirklich!

Das war das Norwegen wie wir es uns vorgestellt hatten. Hochebenen, Serpentinen, Schnee, eisige Temperaturen, Wildnis!
Wir hielten mehrere Male an, stiegen aus und ließen die Schönheit der Natur auf uns wirken.
Die Weiterfahrt führte uns schließlich durch den Lærdalstunnel, mit 24,5 Km der längste Straßentunnel der Welt. Beeindruckend, aber irgendwie auch etwas angsteinflößend. Die abwechselnde Farbkulisse und die extra eingebauten Kurven sollen den Fahrer im Tunnel vor dem einschlafen schützen.
Zum Leidweisen unserer Reise wurde meine Freundin immer schwächer, fing an zu fiebern. Somit musste ich die kompletten 7 Stunden durchfahren. Für Zeitverzögerung sorgte dann noch ein quer stehender LKW. In dieser Gegend ist es nicht einfach möglich umzudrehen und einen anderen Weg zu fahren. Wir mussten warten!

Zwangspause

Zwangspause

Bergen

Letztlich kamen wir in Bergen an. Bergen präsentierte sich, entgegen dem Bild der regenreichsten Stadt Europas, bei wolkenlosem Himmel und leicht angezuckert!
Die Rezeption des Hotels hatte nicht mehr geöffnet. Wir erhielten nach einem Telefonat mit den Inhabern, den Schlüssel in einer benachbarten Poolbar.
Ich besorgte uns noch etwas zu essen und wir fielen beide mit Fieber ins Bett!

Neuer Morgen, gesundes Paar auf Reisen! Früh machten wir uns auf den Weg Bergen zu erkunden. Das Wetter spielte mit! Es war sonnig, die Temperatur bewegte sich um den Gefrierpunkt.
Insgesamt ist die Stadt Bergen recht überschaubar, so das wir alles zu Fuß erkundeten. Direkt am Fjord präsentiere sich uns das UNESCO-Weltkulturerbe "Bryggen". In den verschiedensten Farben stechen die ehemaligen Hansekontoren direkt ins Auge!

Bryggen, UNESCO-Weltkulturerbe

Bryggen, UNESCO-Weltkulturerbe

Im Anschluss besuchten wir den direkt am Hafenbecken liegenden Fischmarkt. Fangfrische Fische, so weit das Auge reicht! Fischarten die ich zuvor noch nie gesehen habe. Die Verkäufer wollte ihre Waren an den Mann (und die Frau) bringen. Mehrfach durften wir kosten. Ich habe noch nie so frischen, leckeren Lachs gegessen! Die Preise waren aber selbst für norwegische Verhältnisse noch sehr hoch.
Wir zogen weiter und wollten uns einen besseren Überblick über Bergen verschaffen.
Mit der Standseilbahn fuhren wir schließlich hoch auf den Fløyen, einen der 7 Berge Bergens. Auf 399m ü.NN bot sich auf einer Aussichtsplattform ein grandioser Blick über die Stadt, den Fjord und die Umgebung.

Ausblick vom Fløyen, auf 399m Höhe!

Ausblick vom Fløyen, auf 399m Höhe!

Wir nutzen die zahlreichen Wandermöglichkeiten um die Gegend ein wenig zu erkunden. Wir drangen immer weiter in den Wald hinein. Immer wieder kamen uns Skifahrer entgegen. Traumhafte Bilder entstanden.

Der Gebirgsbach. Das Wasser war kristallklar!

Der Gebirgsbach. Das Wasser war kristallklar!

Später nahmen wir die Fløibanen zurück ins Tal. Wir legten eine Pause im Hotel ein, bevor wir Bergen im Mondschein erkundeten. Wir besuchten eins der gut besuchten Restaurants und begutachteten im Anschluss noch Bergen bei Nacht. Wunderschön. Die zweitgrößte Stadt Norwegens, trotzdem hatten wir das Gefühl in einer Kleinstadt zu verweilen.

© Joel Gragera, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Freundin(damals 21) und ich(damals 25) erkundeten in einer ca. 2 wöchigen Rundreise mit dem eigenen PKW den "südlichen" Teil Skandinaviens!
Details:
Aufbruch: 03.02.2013
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 16.02.2013
Reiseziele: Dänemark
Schweden
Norwegen
Der Autor
 
Joel Gragera berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.