Nordwärts - Oslo, Helsinki, Tallinn

Reisezeit: April / Mai 2016  |  von Sabine H.

Oslo Vol. I

So, in meinem Hotel kann man ja länger schlafen, weil man das Frühstück ins Zimmer "serviert" bekommt und nicht umständlich in irgendeinem Frühstückssaal aufschlagen muss. Genau genommen befindet sich die Position des "Frühstücks" 2 cm vor der Zimmertür. In einer Papiertüte. Zellophan-umwickelt. In Begleitung einer Plastikflasche "Saft". Chicken-salad hatte ich bestellt. Und ja, es gibt undefinierbaren entfernt nach chicken schmeckenden Matsch zwischen 2 ungetoasteten Toastbrotscheiben. Sowie eine kleine Flasche voll orange-gefärbtem Wasser, welches - außer nach Chemie - nach nichts schmeckt. Hoffnungsloser Fall. Ich nehme Abstand davon, selbiges zu Ende zu verzehren. Auch gebe ich keinerlei Bestellungen für die 2 nächsten Morgen auf, hat sich erledigt, takk skal du ha !

Ist ja auch völlig Banane, frühstücken habe ich mir eh schon seit längerer Zeit so gut wie abgewöhnt. Viel lieber will ich jetzt hinaus auf Oslos Straßen und die Sehenswürdigkeiten der Stadt betrachten, jedenfalls das, was mich persönlich interessiert. Nun bin ich ja großer Fan dieser roten Doppeldecker-Sightseeing Busse nach dem "hop-on-hop-off-Prinzip" und die gibt es auch in Oslo. Es ist ein wenig Geldverschwendung, denn die Benutzung des gesamten ÖPNV in Oslo ist für die Gültigkeitsdauer des Oslo-Passes inkludiert. Der ÖPNV hierzulande ist vorbildlich organisiert und leicht verständlich, also ist die Tour mit Grayline nur Luxus, aber den gönne ich mir. Ab Hauptbahnhof, wo ich einsteige.

Auffallend auch heute ist echt, dass fast alle höher-klassigen Hotels geschlossen sind, weil sie bestreikt werden vom Personal. Überall stehen die Streikposten vor den Hoteltüren, halten Plakate hoch, verteilen Flyer - und tja, eben streiken...

Im Zentrum von Oslo, nahe Hauptbahnhof und Busbahnhof

Im Zentrum von Oslo, nahe Hauptbahnhof und Busbahnhof

Der Turm des Osloer Doms - wann immer ich an der Kirchentür gerüttelt habe - sie war immer zu...leider habe ich den Dom daher nicht von innen gesehen.

Der Turm des Osloer Doms - wann immer ich an der Kirchentür gerüttelt habe - sie war immer zu...leider habe ich den Dom daher nicht von innen gesehen.

Schloss Oslo - Sitz der königlichen Familie. Es gibt auch noch das Schloss "Skaugum", was irgendwie so klingt wie "Kaugummi". In diesen Schlössern leben dann König Harald, Königin Sonja und die Kronprinzenfamilie um Haakon und Mette-Marit...

Schloss Oslo - Sitz der königlichen Familie. Es gibt auch noch das Schloss "Skaugum", was irgendwie so klingt wie "Kaugummi". In diesen Schlössern leben dann König Harald, Königin Sonja und die Kronprinzenfamilie um Haakon und Mette-Marit...

Nationaltheater

Nationaltheater

Das rote Rathaus von Oslo - viele halten es für unfassbar hässlich. Es erinnert mich auch sehr stark an das sogenannte Deutsche Haus meiner Heimatstadt Flensburg, das ist auch so ein roter Backsteinbau mit viereckigem Turm. Selbiges ist jedoch nicht das Rathaus von FL (das ist noch viel, viel hässlicher - Platte aus den 70ern), sondern heutzutage Veranstaltungszentrum und Konzertsaal.

Das rote Rathaus von Oslo - viele halten es für unfassbar hässlich. Es erinnert mich auch sehr stark an das sogenannte Deutsche Haus meiner Heimatstadt Flensburg, das ist auch so ein roter Backsteinbau mit viereckigem Turm. Selbiges ist jedoch nicht das Rathaus von FL (das ist noch viel, viel hässlicher - Platte aus den 70ern), sondern heutzutage Veranstaltungszentrum und Konzertsaal.

Grand Hotel Oslo - spätestens jetzt komme ich zur Friedensnobelpreis-Geschichte...

Grand Hotel Oslo - spätestens jetzt komme ich zur Friedensnobelpreis-Geschichte...

Jedes Jahr seit 1901 werden die Nobelpreise verliehen und das teilen sich die Nachbarstaaten Norwegen und Schweden (die damals auch noch eins waren) auf: Im schwedischen Stockholm die Preise für Literatur, Physik, Medizin, Chemie und Wirtschaftswissenschaften. Pompös verliehen vom schwedischen König im nationalen Konzerthaus und später am Tag des Geschehens 10.12. jeden Jahres gefeiert, begossen und betanzt mit einem 1000-Personen-Bankett im Stockholmer Rathaus, ein Fest, das gerne bis in die frühen Morgenstunden des 11. Dezembers gerockt wird. Eine Mörder-Party... Die jeweiligen Preisträger müssen dann in der darauffolgenden Woche an der Stockholmer Universität oder dem Carolinska-Institut ihre jeweilige Vorlesung zu ihrem Nobelpreisgrund abgeben.

In Oslo, wo einzig und allein der - allerdings wesentlich prestige-trächtigere - Friedensnobelpreis verliehen wird, läuft es komplett anders: Seit Oktober jeden Jahres steht praktisch schon fest, wer den Preis bekommen wird und es hat sich per Buschfunk herumgesprochen. Meistens ist es also keine große Überraschung, wenn der Vorsitzende des norwegischen Nobelpreis-Komitees am Vormittag des 10. Dezembers den Preisträger bekannt gibt. Und zwar im Rathaus von Oslo. Nach der Bekanntgabe muss der Preisträger seine Vorlesung (oder längere Rede) direkt vor Ort vortragen. Dann erst gibt es eine Fackelparade (Norwegen, später Nachmittag-früher Abend, Polarkreis in der Nähe, Polarnacht, schon dunkel) zum Grand Hotel Oslo in der Nähe des Schlosses. Auch in Oslo gibt es dann ein Bankett mit königlicher Eskorte, aber viel bescheidener, als in Stockholm.

Das Parlamentsgebäude - Stortinget - in Oslo. Ganz hier in der Nähe hat auch der entsetzliche Anschlag mit am Ende 77 Toten im Juli 2011 mit der Explosion einer Autobombe seinen Anfang genommen. In Oslo kamen dabei 8 Menschen ums Leben und bei der abscheulichen Fortsetzung dieses Massenmordes auf der von hier aus ca. 40 KM entfernten Insel Utøya weitere 69, fast alles Jugendliche.

Das Parlamentsgebäude - Stortinget - in Oslo. Ganz hier in der Nähe hat auch der entsetzliche Anschlag mit am Ende 77 Toten im Juli 2011 mit der Explosion einer Autobombe seinen Anfang genommen. In Oslo kamen dabei 8 Menschen ums Leben und bei der abscheulichen Fortsetzung dieses Massenmordes auf der von hier aus ca. 40 KM entfernten Insel Utøya weitere 69, fast alles Jugendliche.

kongeliget slot

kongeliget slot

Moderne Kunst im Park - überdimensionierte Zigarettenkippe, es gab auch noch einen riesigen Coffee-to-go-Becher im Park...

Moderne Kunst im Park - überdimensionierte Zigarettenkippe, es gab auch noch einen riesigen Coffee-to-go-Becher im Park...

Der sicherlich teure Yachthafen von Oslo

Der sicherlich teure Yachthafen von Oslo

Das Fährterminal der Color Line Fähren, Color Magic und Color Fantasy fahren täglich die Strecke Kiel-Oslo. Aber es gibt auch noch Fährverbindungen ab Schweden und Dänemark.

Das Fährterminal der Color Line Fähren, Color Magic und Color Fantasy fahren täglich die Strecke Kiel-Oslo. Aber es gibt auch noch Fährverbindungen ab Schweden und Dänemark.

Ich befinde mich seit einer guten halben Stunde an Bord des City-Sightseeing-Busses und lasse mir auf dem offenen Oberdeck die kalte Luft um die Nase wehen. Ich bin auf dem Weg zur Museumsinsel von Oslo. Sie heisst Bygdøy, ist eigentlich eine Halbinsel und mit ÖPNV nur schwierig zu erreichen in kurzer Zeit. Man kann mit einer Fähre rüber oder die öffentlichen Busse nehmen, aber das dauert. Auf der Museumsinsel befinden sich die Museen Norsk-Folke-Museet, das Wikingerschiff-Museum, das norwegische Seefahrtsmuseum, das Fram-Museum und das Kon-Tiki-Museum.

Ich hatte mir 2 Highlights herausgesucht: Fram und Kon-Tiki. Gemäß meinen Interessen.

Nochmal das "kongelige Slot"

Nochmal das "kongelige Slot"

Herangezoomt ohne Ende mit dem größten Tele, das ich habe: Holmenkollen. Aber das ist sowieso Programm für morgen...

Herangezoomt ohne Ende mit dem größten Tele, das ich habe: Holmenkollen. Aber das ist sowieso Programm für morgen...

Der City-Sightseeing-Bus stoppt an allen Museen von Bygdøy. Im Nachhinein bereue ich, dass ich nicht alle Museen aufgesucht habe, denn Zeit wäre genug gewesen. Aber sowas weiß man ja vorher nicht...

Am Ufer der Halbinsel direkt gegenüber der City befinden sich gleich nebenan die beiden Museen, die ich mir herausgesucht habe. Fram und Kon-Tiki. Was man auf den Fotos natürlich nicht sieht: Es weht ein stürmischer Wind, der einem eiskalt um die Ohren fegt. Die Wellen in der Bucht sind schon beeindruckend und ich bin eigentlich froh, nicht mit der Fähre hier rüber geschippert zu sein.

Hier drinnen liegt die famose Fram... "Fram" bedeutet auf deutsch übrigens soviel, wie "vorwärts"...

Hier drinnen liegt die famose Fram... "Fram" bedeutet auf deutsch übrigens soviel, wie "vorwärts"...

Fram ging erstmals 1893 mit Fridtjof Nansen auf große Fahrt in die Arktis. Sie ist der größte hölzerne "Eisbrecher", ever.

Fram ging erstmals 1893 mit Fridtjof Nansen auf große Fahrt in die Arktis. Sie ist der größte hölzerne "Eisbrecher", ever.

Nein, Fram konnte natürlich doch kein Arktis-Eis wirklich brechen. Mit 39 m Länge, 11 m Breite und sehr wenig Tiefgang konnte sie sich allerdings im Packeis einfrieren lassen und der Plan war, sich mit dem Schiff auf dem Eis Richtung Nordpol "floaten" zu lassen. Das klappte allerdings nicht wirklich. Nansen versuchte es noch zu Fuss bzw. per Ski, aber das klappte auch nicht. Insgesamt war Fram 3 Jahre im Packeis eingeschlossen. Ab 1898 war Otto Sverdrup mit der Fram von Grönland aus über Kanada auf dem Weg in die Arktis, allerdings nicht auf Rekordversuch aus, sondern einfach "nur so" auf Forschungsreise. Roald Amundsen hat die Fram dann später noch auf seiner Antarktis-Expedition ab 1910 benutzt, also hat die Fram beide Pole zwar nicht wirklich gesehen, aber war zumindest nahe dran.

Und Gott sei Dank haben alle Benutzer der Fram das Schiff nicht versenkt, deswegen ist es hier und heute noch sehr spektakulär in Oslo zu bewundern...

Es erinnert mich an die Vasa in Stockholm - da bekommst du auch nicht das ganze Schiff auf ein Foto...

Es erinnert mich an die Vasa in Stockholm - da bekommst du auch nicht das ganze Schiff auf ein Foto...

Eisbrecher sehen heute ganz anders aus, die sind natürlich jetzt nicht mehr aus Holz und haben einen viel breiteren Bug - Fotos von modernen Eisbrechern werden noch folgen in diesem Reisebericht !

Eisbrecher sehen heute ganz anders aus, die sind natürlich jetzt nicht mehr aus Holz und haben einen viel breiteren Bug - Fotos von modernen Eisbrechern werden noch folgen in diesem Reisebericht !

Schlitten - beladen mit Proviant für die Expedition zum Nordpol

Schlitten - beladen mit Proviant für die Expedition zum Nordpol

Fram ist ein Dreimast-Schoner, aber schon zu Zeiten Nansen´s mit Dampfantrieb...

Fram ist ein Dreimast-Schoner, aber schon zu Zeiten Nansen´s mit Dampfantrieb...

Bei Amundsen Expedition in die Antarktis gab´s schon einen Schiffsdiesel...

Bei Amundsen Expedition in die Antarktis gab´s schon einen Schiffsdiesel...

...aber segeln könnte das Teil wahrscheinlich heute noch...

...aber segeln könnte das Teil wahrscheinlich heute noch...

Im Museum kannst du von 3 Ebenen aus das Schiff betrachten und noch so viel mehr...

Im Museum kannst du von 3 Ebenen aus das Schiff betrachten und noch so viel mehr...

...du darfst auch die Fram betreten, jedenfalls das Oberdeck...

...du darfst auch die Fram betreten, jedenfalls das Oberdeck...

Fram - eingeschlossen im arktischen Packeis - so muss man sich das vorstellen...

Fram - eingeschlossen im arktischen Packeis - so muss man sich das vorstellen...

von Robben- und Eisbärenfleisch hat sich die Crew ernährt während der langen 3 Jahre im Packeis.

von Robben- und Eisbärenfleisch hat sich die Crew ernährt während der langen 3 Jahre im Packeis.

Die Fram hatte ich nun ausgiebig aus alle Blickwinkeln betrachtet, bewundert und fotografiert, also wieder hinaus in die sonnige, aber stürmische Kälte. Natürlich nicht, ohne den Souvenirshop durchquert zu haben, der - wie üblich - strategisch günstig direkt vor dem Ausgang platziert war. Für meine Kaffee-/Teebecher-Sammlung musste natürlich eine Fram-Tasse mit und der obligatorische Kühlschrankmagnet für meine eh schon übervolle Küche. An der Kasse dauerte es etwas länger, weil eine - ich glaube - koreanische Reisegruppe ihre Einkäufe bezahlten. Die tendierten eher zu Plüsch-Eisbären und norwegischen Bommelmützen...

Ich hätte jetzt gut einen Kaffee gebrauchen können, bevor ich mich ins Kon-Tiki-Museum begab, aber Fehlanzeige...

Hinein in die nächste norwegische Weltentdecker-Stätte: Kon-Tiki-Museum. Die beiden Moais sind natürlich Nachbauten der Figuren auf den Osterinseln, eine davon immerhin 9 m hoch..

Hinein in die nächste norwegische Weltentdecker-Stätte: Kon-Tiki-Museum. Die beiden Moais sind natürlich Nachbauten der Figuren auf den Osterinseln, eine davon immerhin 9 m hoch..

Der Vorzeige-Norweger (groß, blond, blauäugig, äußerst attraktiv) mit dem ultra-norwegischen Namen Thor Heyerdahl kam 1914 in Larvik auf die Welt, wuchs beschützt, behütet und fast schon verhätschelt als Einzelkind seiner betuchten Eltern dort auf. Er mochte weder Wasser, noch Sport.

Sein Leben verlief jedoch völlig anders, als unter diesen Voraussetzungen jemals gedacht... Er wurde Entdecker, Archäologe, Anthropologe, Umwelt-Aktivist, Zoologe, Biologe, Geograph und nur wenig davon (bzw. gar nichts davon) hatte er wirklich zu Ende studiert. Bereits 1938 trieb er sich (anlässlich seiner Hochzeitsreise mit einer gewissen Liv soundso) in der Südsee herum auf Tahiti.

1947 brach er dann von Peru auf mit dem Floss Kon-Tiki, gebaut aus Balsa-Holz (welches sehr leicht ist), nach Polynesien. Um zu beweisen, dass Polynesien nicht von Asien, sondern von Südamerika aus besiedelt wurde. Dies wurde seine berühmteste Reise und er hat es tatsächlich nachgewiesen, dass die Besiedlung Polynesiens auch von Südamerika aus möglich gewesen wäre. Ob es wirklich so war ? Wer weiß ???

Thor Heyerdahl machte noch viele weitere Reisen, gerne auch mit den Flößen "Ra" oder "Ra II", aber auch Schiffen wie der "Tigris". In Polynesien, in Afrika, auf den Osterinseln, auf Galapagos, Thor kam in der Welt herum und ihm wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen für seine Erkenntnisse. 2002 starb er in Italien - davon nahm die Weltöffentlichkeit allerdings kaum noch Kenntnis.

Die Kon-Tiki

Die Kon-Tiki

Balsa-Holz - sehr leicht

Balsa-Holz - sehr leicht

aus Bast alles zusammen geflochten und ein Segel aus Baumwolle..

aus Bast alles zusammen geflochten und ein Segel aus Baumwolle..

sehr, sehr einfach. Aber die Bauweise erinnert mich z.B. an die aus Ried zusammengebundenen Uros-Inseln im Titicaca See in Peru/Uruguay...

sehr, sehr einfach. Aber die Bauweise erinnert mich z.B. an die aus Ried zusammengebundenen Uros-Inseln im Titicaca See in Peru/Uruguay...

AHA ! Gummiboote gab´s auch schon 1947. Die norwegische Pop-Band AHA allerdings erst seit 1982...

AHA ! Gummiboote gab´s auch schon 1947. Die norwegische Pop-Band AHA allerdings erst seit 1982...

Zu sehen sind Nachbauten der Kon-Tiki und der Ra II

Zu sehen sind Nachbauten der Kon-Tiki und der Ra II

Es gibt natürlich noch unheimlich viel mehr Ausstellungsstücke, Dokumentationen, Interaktives, Filmausschnitte - einfach alles zum Thema Thor Heyerdahl und seinen Expeditionen - zu sehen. Aber das Museum ist klein und so bin ich auch hier schnell durch.

Moai - Osterinseln/Chile

Moai - Osterinseln/Chile

Ra II

Ra II

Im Prinzip genauso wie die Kon-Tiki

Im Prinzip genauso wie die Kon-Tiki

Blick hinüber nach Oslo Zentrum von Bygdøy aus

Blick hinüber nach Oslo Zentrum von Bygdøy aus

Hafenstadt Oslo par excellence

Hafenstadt Oslo par excellence

So, bin per Bus wieder zurück in Oslo Zentrum und an der sehr windigen Waterkant. Habe eigentlich Hunger und Durst. Aber ich verkneife mir in Oslo Restaurantbesuche - das ist einfach ekelhaft teuer. Aber vielleicht habe ich ja in der Rathaus-Kantine Glück...

Rathaus von Oslo von der Schokoladenseite aus gesehen. Ich bin auch mal rein und habe mir eine dort gerade stattfindende Kunstausstellung angesehen. Die Kantine wurde übrigens auch bestreikt... es geht hungrig und durstig weiter aus purem Geiz...

Rathaus von Oslo von der Schokoladenseite aus gesehen. Ich bin auch mal rein und habe mir eine dort gerade stattfindende Kunstausstellung angesehen. Die Kantine wurde übrigens auch bestreikt... es geht hungrig und durstig weiter aus purem Geiz...

Im ehemaligen Westbahnhof von Oslo wurde im Jahr 2005 das Nobel-Friedenszentrum eröffnet. Eine ganz tolle Ausstellung gibt es hier zu sehen, lohnt sich sehr und kostet mit dem Oslo-Pass nichts extra. Man muss nur seine Tasche/Rucksack wegschließen (ohne Pfand).

Im ehemaligen Westbahnhof von Oslo wurde im Jahr 2005 das Nobel-Friedenszentrum eröffnet. Eine ganz tolle Ausstellung gibt es hier zu sehen, lohnt sich sehr und kostet mit dem Oslo-Pass nichts extra. Man muss nur seine Tasche/Rucksack wegschließen (ohne Pfand).

Die Ausstellung beschäftigt sich hier immer mit den aktuellen Krisenherden der Welt und wieviele haben wir aktuell davon ? Soviele, wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Es ist anschaulich, bedrückend, krass und furchterregend, was man hier zu sehen bekommt.

Die Ausstellung beschäftigt sich hier immer mit den aktuellen Krisenherden der Welt und wieviele haben wir aktuell davon ? Soviele, wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Es ist anschaulich, bedrückend, krass und furchterregend, was man hier zu sehen bekommt.

In diesem Saal werden alle Friedensnobel-Preisträger seit 1901 ausgestellt mit Fotos und allem modernen Pipapo. LED´s, interaktive Geschichten, einfach total cool. Man bleibt instinktiv stehen vor den Portraits, die man kennt, als da z.B. wären:

In diesem Saal werden alle Friedensnobel-Preisträger seit 1901 ausgestellt mit Fotos und allem modernen Pipapo. LED´s, interaktive Geschichten, einfach total cool. Man bleibt instinktiv stehen vor den Portraits, die man kennt, als da z.B. wären:

Henry Dunant (Gründer des Roten Kreuzes), Bertha v. Suttner (Frauenbewegung), Gustav Stresemann, Teddy Roosevelt, Mutter Teresa, Willy Brandt, Lech Walesa, Martin Luther King, unendlich viele Institutionen, Anwar al-Sadat und Menachem Begin, Elie Wiesel und Gorbatschow, Aung San Su Kyi, Arafat, Peres und Rabin, Mandela und de Klerk, Kofi Annan, Jimmy Carter, Barack Obama - und was ich nach wie vor am aller tollsten finde - Malala Yousafzai, eine 17-Jährige aus Pakistan. Wenn ich ich mir eine Nobelpreis-Rede von Anfang zu Ende angehört habe, dann diese von Malala.

Statue von Emil Lie vor dem Rathaus Frau mit Kindern

Statue von Emil Lie vor dem Rathaus Frau mit Kindern

Auf dem Gelände der Akershus Festning

Auf dem Gelände der Akershus Festning

Moderne Kunst ? Kermit-Froschkopf mit blauer Rettungsweste, weißen Schwanenflügeln und roten..., tja, da fehlt mir selbst für eine Beschreibung die Fantasie, was das wohl sein soll...

Moderne Kunst ? Kermit-Froschkopf mit blauer Rettungsweste, weißen Schwanenflügeln und roten..., tja, da fehlt mir selbst für eine Beschreibung die Fantasie, was das wohl sein soll...

Das sehr prominent gelegene, riesige Areal der Akershus Festning direkt am Oslo Fjord hat eine lange, bewegte Geschichte. Wer das alles erfahren möchte, möge bitte Wikipedia bemühen, das gebe ich hier nicht alles zum Besten. Auf dem Gelände befinden sich u.a. ein Schloss, das noch heute für Repräsentationszwecke benutzt wird, ein Museum und das königliche Mausoleum, sowie noch viele weitere Gebäude und Nebengebäude. Heute macht alles einen relativ abweisenden und vor allem geschlossenen Eindruck. Man muss dazu allerdings wissen, dass Norwegen erst ab 01. Mai jeden Jahres touristisch voll aufdreht, vorher kommen so wenige Besucher, dass es nicht lohnt, das totale Touri-Programm zu starten. Also schlendere ich nur auf dem weiträumigen Gelände herum und gucke von außen.

Das geschlossene Schloss

Das geschlossene Schloss

Blick über den Hafen

Blick über den Hafen

Nebengebäude

Nebengebäude

Sowieso wird das Problem "Hunger" nun wesentlich drängender. Und müde bin ich auch. Es ist später Nachmittag und die Einkaufsstraße wartet auch noch auf meine Begutachtung. Also scharf links abbiegen in die Karl Johans Gate. Kaufen kann man hier alles in recht schicken Läden, aber zu deutlich zuviel NOK. Klassischer Norweger-Pullover gefällig ? Klar, kein Problem: Umgerechnet ca. 200 EUR aufwärts.

Und in unseren Breitengraden braucht man so ein Teil echt nicht. Außerdem bin ich bereits im Besitz eines original isländischen Loppapeysa´s, weil ich glaubte, mir so ein Strickteil unbedingt aus Island mitbringen zu müssen. Wie oft habe ich das Teil getragen ? Niemals, never, nicht ein einziges Mal...

Insofern gibt es auch keinen Norweger-Pulli.

Dafür ein self-catering Abendessen aus dem Supermarkt. Und danach die Entspannungs-Nummer in meinem Hotelzimmer: Füße hoch, TV an, Telefonieren, Planen für morgen. Zzzz...

© Sabine H., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich arbeite weiter daran, meine "Liste" der europäischen Hauptstädte abzuarbeiten und fliege dazu gen Norden...
Details:
Aufbruch: 28.04.2016
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 06.05.2016
Reiseziele: Dänemark
Norwegen
Finnland
Estland
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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