Wwoofing in Schweden: Ein Urlaub der anderen Art

Reisezeit: August / September 2017  |  von Kathrin Hentzschel

Sonntag, 20.8.: Wie die Bronx zu ihrem Namen kam

Ein Sonntag, wie er sein sollte, und sehr urlaubig. Morgens darf ich ein bisschen private-wwoofing betreiben; ich ernte Stachel- und Johannisbeeren, aus denen Almut köstliche Marmeladen und Likör zu machen gedenkt.

Sophie kontrolliert die Johannisbeerernte (Foto: A. Braun).

Sophie kontrolliert die Johannisbeerernte (Foto: A. Braun).

Wir setzen uns in Bewegung, weil Almut mir etwas von der Gegend zeigen will. Dazu gehört ein Besuch des Antikdorfs Vrigstad. Hier haben sich etliche Antiquitätenhändler niedergelassen, und der größte von ihnen stellt nur sonntags aus. Wie gerne würde ich mich da mit Schambel eindecken: Alte Schaukelpferde, Möbel von Jugendstil bis 70-er, die berühmten, jahrhundertealten schwedischen Standuhren, Küchenutensilien und vieles mehr wartet auf ein neues Zuhause. Aber es hat seinen Preis, zu hoch für mein Budget. Also kaufe ich nur mit den Augen. Überall stehen Bilder herum, und ich erwarte jederzeit, eines von Wallanders Vater zu sehen – mit oder ohne Auerhahn.

Schönes, Altes und auch Schräges, wohin man blickt.

Schönes, Altes und auch Schräges, wohin man blickt.

Man beachte die Zusammenstellung.

Man beachte die Zusammenstellung.

Komstad ist ein Dorf, das in und von der Vergangenheit lebt. Alljährlich wird dort ein Theaterstück aus vergangenen Zeiten aufgeführt, das die Rückkehr eines reichgewordenen Auswanderers zum Thema hat. Einer, der es zu was gebracht hat, war Jonas Bronck. Heute trägt der New Yorker Stadtteil Bronx seinen Namen!

Der Scherenschleifer macht sich auf den Weg ...

Der Scherenschleifer macht sich auf den Weg ...

... und auch die Damenwelt eilt freudig herbei, ...

... und auch die Damenwelt eilt freudig herbei, ...

... um den gemachten Mann aus der Neuen Welt zu begrüßen!

... um den gemachten Mann aus der Neuen Welt zu begrüßen!

Der seit den 1970-er Jahren so belassene Kolonialwarenladen. Das Angebot erstreckte sich von Unterwäsche bis hin zu Fahrrädern.

Der seit den 1970-er Jahren so belassene Kolonialwarenladen. Das Angebot erstreckte sich von Unterwäsche bis hin zu Fahrrädern.

Das hätte mal was werden sollen, blieb aber so. Auch schön.

Das hätte mal was werden sollen, blieb aber so. Auch schön.

Es steht - na klar, an einem See.

Es steht - na klar, an einem See.

Ich erhalte eine Mail von Milena. Sie schreibt, Markus habe Matt – den höflichen, arbeitssamen Matt – kurzerhand am Abend rausgeschmissen, ohne ihn auch wenigstens zum Bahnhof gefahren zu haben! Ihr selbst und den anderen, die nicht in den nächsten Tagen ohnehin hatten abreisen wollen, habe er nahegelegt, so bald wie möglich zu verschwinden. Ist es zu fassen? Ich bin einmal mehr froh, die Farm vorzeitig verlassen zu haben.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Schweden auf die (hm, vermeintlich) günstige Tour: Durch Wwoofing - auf Biofarmen gegen Kost und Logis arbeiten. Ich hab's ausprobiert, und es wurde ein tolles Abenteuer mit vielen unvorhergesehenen Vorfällen!
Details:
Aufbruch: 14.08.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 01.09.2017
Reiseziele: Schweden
Der Autor
 
Kathrin Hentzschel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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