Wohnmobiltour: Finnland - Russland - Baltikum - Polen - De

Reisezeit: Mai / Juni 2010  |  von Jens und Jessica Brinkbäumer

Von Riga nach Vilnius

Nachdem der heutige Morgen sich mal wieder mit Wolken verhangenem Himmel zeigt, fahren wir weiter Richtung Süden. Auf eine weitere Fahrt an der Küste entlang verzichten wir, da wir dies bereits bei unserer Baltikumreise vor einigen Jahren gemacht haben. (damals durchaus sehenswert). Und so geht es geradewegs gen Süden Richtung Litauen. Dort möchte Jessi den beim letzten Mal nicht besuchten Berg mit den gaaanz vielen Kreuzen nun besuchen. Beim Grenzübergang diesmal werden wir übrigens gar nicht erst kontrolliert, hier kümmert man sich aktuell um die Gegenrichtung.

Der Berg der Kreuze liegt an der Landstraße zwischen Riga und Siauliai, ca. 10 km nördlich von Siauliai. Die zahlreichen Reisebusse weisen uns bereits den Weg. Dieser Kreuzberg ist wohl die Pilgerstätte der Litauer aber auch aller anderen, die hier ihre Kreuze mit Herkunft und Jahreszahl versehen in den Boden stecken, so dass sich die Anzahl der Kreuze nahezu stündlich erhöht. Trotz des Rummels ist der Berg durchaus sehenswert, denn selten sieht man so viele unterschiedliche Kreuze, welche ebenfalls behängt mit weiteren Kreuzen oder Rosen¬kränzen sind. Und freundlicherweise lässt sich nun die Sonne auch ein wenig wieder blicken.

Vom Berg mit den Kreuzen fahren wir nun nach Vilnius, wo uns unsere gestrige Reise¬bekanntschaft einen Übernachtstipp gegeben hat. Direkt am Zusammenfluss der beiden Flüsse (ein kleiner mündet in einen großen) gibt es einen Parkplatz auf dem unter anderem auch Wohnmobile übernachten dürfen. Zwar gibt es keinerlei Versorgungsmöglichkeit, dafür ist man vom Parkplatz aus aber nach nur 10 Minuten Fußweg in der Altstadt von Vilnius. Hier schlendern wir nun durch die Straßen auf der Suche nach einem netten Lokal für den Abend.
Dieses Wochenende ist das jährliche Folklore-Fest, so dass auf dem Festplatz eine Bühne aufgebaut ist (auf der die entsprechenden Musikgruppen auftreten) und ringsherum lokale Künst¬ler ihre Werke in kleinen Buden an¬bieten. Hier gibt es somit von dicken Woll¬socken bis zu aus Stroh gebunden¬en Tierstatuen alles zu kaufen. Insge¬samt alles sehr nett anzuschauen, bis auf, dass laut der vor Ort vertretenen Polizei keine Hunde hier erlaubt sind. Also lassen wir den Platz hinter uns, kommen natürlich in den nächsten Regenschauer und bringen Ceddy nun erst einmal zurück ins Womo um dann ohne ihn essen zu gehen.

Und so sind wir kurz drauf bei Sonnenschein wieder auf dem Weg in die Stadt und bekommen glücklicherweise einen netten Tisch in einem urigen Lokal namens Cili Kaimas, das von unserem Reiseführer wegen seiner günstigen litauischen Küche empfohlen wird. Aufgrund des netten Wetters bevorzugen wir trotz der netten Innenatmosphärre dann aber doch lieber die Außenterrasse und gucken uns die Hühner im "Bauernhof" einfach zwischen¬durch an. Die Karpfen im Innenteich sind allerdings inzwischen Goldfischen gewichen. Wir testen nun die lokalen Spezialitäten und bekommen zur Vorspeise geräucherte, knusprige Schweineohren. Die kleinen Streifen lassen sich ganz gut mit Gurken und Käse¬stückchen zum Bier knabbern (wobei Jessi doch nicht so recht nachvollziehen kann, warum Ceddy die Ohren mit so viel Enthusiasmus knabbert). Der Erbsen¬eintopf mit geräuchertem Speck ist hingegen etwas trocken. Als Hauptspeise gibt es die für Litauen typischen Cepelinai (heißen hier allerdings anders). Dabei handelt es sich um mit Fleisch gefüllte Kartoffelknödel, die allerdings deutlich größer sind als wir es zum Beispiel aus Österreich gewöhnt sind. Und so hätte Jessi doch besser nur eine halbe Portion bestellen sollen, die es auf der Karte auch zu bestellen gab. Der kaukasische Eintopf von Jens ist ebenfalls lecker, aber wenig spektakulär.

Insgesamt gefällt uns Vilnius am besten von den drei Hauptstädten, vielleicht weil es die am wenigsten touristisch erschlossene ist oder aber auch das Wetter am besten. Hier lässt man es sich auf jeden Fall gut gehen und abends ist in den zahlreichen Straßencafes die Hölle los.

Eine nette Kirche in Vilnius im Sonnenuntergang

Eine nette Kirche in Vilnius im Sonnenuntergang

Die Kathedrale von Vilnius

Die Kathedrale von Vilnius

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 25 Tagen mit dem Wohnmobil per Fähre nach Helsinki und von da aus nach St. Petersburg und Moskau. Zurück geht es dann auf dem Landweg durch das Baltikum und Polen.
Details:
Aufbruch: 13.05.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.06.2010
Reiseziele: Finnland
Russland / Russische Föderation
Estland
Lettland
Litauen
Polen
Der Autor