...lului - transsilvanische Verwirrungen

Reisezeit: Juli 2008  |  von Norbert Wallner

Daneben ist noch lange nicht vorbei.

Drei Tage vor dem Abflug bekam ich Grippe. Abgeschwächt Gott sei Dank, weil ich mich für die Vietnamreise im Winter auch gegen Grippe impfen hatte lassen. Aber trotzdem: Gut ging es mir nicht, sodass Elfi mir Tamiflu verabreichte, das ohnehin bald abläuft.
Sonntag hatte ich Endbesprechung mit Manfred, in der wir die Details unserer Reise festlegten. Einige Tage vorher schickte ich ihm auf sein Verlangen nochmals per Mail die Flugzeiten, sodass wir uns auf Treffpunkt und Eincheckzeit einigen konnten. Abflug 07:55 Uhr meinte Manfred, da reicht es, wenn wir uns zum Einchecken um dreiviertel sieben treffen. Ist mir zu knapp, sagte ich, wer weiß, ob nicht um diese Zeit viel Gedränge am Schalter ist. Nun gut, wir einigten uns also auf Treffen 06:15 Uhr. Kleines Zugeständnis an mich.
Dienstag sagte ich einen Kundentermin ab, weil ich nicht gut mit Schnupfen und Husten erscheinen konnte. War gut so, weil ich die letzten Vorbereitungen unterschätzt hatte. Da ich mein Büro für eineinhalb Wochen zu machte, musste ich noch alles regeln, was in der Zwischenzeit anfallen könnte, sodass ich eigentlich keine Zeit zum Packen fand. Das erledigte ich dann in der Nacht auf gestern, Mittwoch. Kein Wunder, dass ich nur zu zweieinhalb Stunden schlechten Schlaf kam. Sabine war am Abend zu uns gekommen, damit wir in der Früh pünktlich gemeinsam mit dem Taxi zum Flughafen fahren konnten.
Exakt um 06:15 Uhr treffen wir Manfred beim Eingang zur Flughafenhalle. Check In-Automat geht schneller und einfacher, sind wir überzeugt. Wer's glaubt! Langes Rätselraten der Leute vor uns, die Zeit rinnt dahin.

Gut, dass wir doch schon eine halbe Stunde früher da waren!
Endlich sind wir an der Reihe. Tatsächlich nicht ganz einfach, die Menüführung ist mit Verlaub ein Sch***
Nun denn, irgendwann kommen die vier Tickets, die ich übers Internet bestellt habe, heraus, besser gesagt fünf Abschnitte, was ich nicht ganz kapiere. Aber keine Zeit zum Überlegen, schnell zum Gepäckaufgeben. Am Schalter dann die Erkenntnis, dass acht Abschnitte kommen hätten müssen, also zwei pro Person. Auffordernd blickt mich die Bodenschickse an. Tut mir Leid, ich kann nichts dafür, wenn der Automat nicht mehr ausspuckt. Voll der Gnade tippt sie in ihre Tastatur und zaubert nach einiger Zeit die fehlenden Ausdrucke hervor. Jeder von uns vieren sitzt wo anders, kein einziger Fenster- oder Gangplatz dabei. Super! Gut, dass ich auf 06:15 Uhr bestanden hab, inzwischen ist es nämlich schon 06:55 Uhr geworden, also grade noch eine Stunde Zeit. Als ich schau, welches Gate wir haben, wird's mir flau im Magen. Boarding Time 06:40 Uhr?? Mein Blick sucht die Abflugzeit. 07:15 Uhr. Wir müssen rennen, meine ich ohne weiteren Kommentar und eile voraus. Deswegen also nur Restplätze, kein Wunder. Und da ich Check In mit Gepäck gewählt hatte, hat der Automat offenbar zeitgerecht dichtgemacht. Schwitzend leiste ich im Geiste Abbitte gegenüber der lieben Bodenstewardess, weil sie uns mit Pockerface noch durchgecheckt hatte. Unser Urlaub wäre beinahe vorbei gewesen noch bevor er begonnen hatte. In Zukunft werde ich die Abflugzeiten wohl wieder persönlich kontrollieren. Eigentlich kann nichts mehr schief gehen jetzt.

© Norbert Wallner, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine zehntägige Reise durch Siebenbürgen. Ahnenforschung und Besuche von Kinderheimen wurden mit einem touristischen Programm verknüpft, das nicht nur die Highlights umfasste. Städte, Burgen, Menschen: Abenteuer am Rande Europas.
Details:
Aufbruch: 02.07.2008
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 11.07.2008
Reiseziele: Rumänien
Der Autor
 
Norbert Wallner berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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