2007 Italien - Puglia, Basilicata, Reggio Calabria, Sicilia, Campania

Wie schön die Umgebung ist, zeigt sich erst am Morgen! Die unruhige Nacht ist vorbei und trotzdem - ganz wohl ist mir nicht auf diesem Platz - also abräumen und schnell weg!

Neapel mit 1,3 Mio Einwohnern oder fast 5 Mio, wenn man das Einzugsgebiet dazu zählt, hat sich zu einer kaum regierbaren Stadt entwickelt, die gleich andern Städten des Südens kaum aus der permanenten ökonomischen Krise mit all ihren sozialen Folgen herauskommt. Die wilde, ja kriminelle Bauspekulation liess Neapel unharmonisch und unkontrolliert wachsen. Die Bevölkerungsdichte in manchen Strassen der Altstadt ähnelt jener von Hongkong. (10'000 E. pro km2)
Zehntausende von Familien hausen immer noch in dunklen Wohnhöhlen, welche als abbruchreif und gesundheitsschädlich gelten. Nur - die Neapolitaner möchten trotz allen Widrigkeiten nicht in einer andern Stadt leben.
Seit dem Einzug des neuen Bürgermeisters Bassolino (1993)funktionieren die Amtsstuben wieder einigermassen; immerhin 200 Beamte wurden "wegen Untätigkeit" an die Luft gesetzt!
Die Stadt ist mit einer Schuldenlast von ca. 1 Mia € praktisch konkursreif.
Noch scheint der Teufelskreis von Armut, Arbeitslosigkeit und Camorra-Kriminalität die Millionenmetropole fest im Griff zu haben. Ob es jemals gelingen wird, diese Probleme zu bewältigen?

Der Dom - dem Stadtpatron San Gennaro (Januarius) geweiht. Vermutlich wurde das ursprünglich gotische Gotteshaus Ende des 13. JH. von Karl II. von Anjou gegründet und von seinem Nachfolger eingeweiht.

Im rechten Seitenschiff findet man die Cappella del tesoro di San Gennaro, die 1608 fertiggestellte Januariuskapelle, das wichtigste Heiligtum der Stadt. Das Blut des San Gennaro, welches sich zweimal im Jahr verflüssigt, wird in einer Silberbüste (mit seinem Schädel) in einem Schrein des Altars aufbewahrt.

In der Krypta "Cappella Carafa" (1431 - 1511 erbaut), welche zu den schönsten Renaissancebauten der Stadt gehört, ruhen die restlichen Reliquien des San Gennaro.

Durch die Ereignisse des Vorabends, die engen Gassen der Bassi (Altstadt), die vielen Kirchen (auf 3,5 km Wegstrecke ca. 25 Kirchen) habe ich den Eindruck, genug von Neapel gesehen zu haben. Die Stadt prägt die Sinne und es entsteht wirklich ein "Wechselbad der Gefühle"!
Auf dem sauberen Campingplatz Europa in Terracine fast auf halber Strecke zu Rom finde ich die nötige Ruhe, um mich von den vielen Eindrücken zu erholen.