Peloponnes 2006

Reisezeit: Juni - August 2006  |  von Achim Baehrend

5 Wochen mit der Familie, dem Zelt und dem Land Rover unterwegs. 4 Wochen davon auf dem Peloponnes.

1. Etappe: Gelsenkirchen - Dorschhausen

Highlight der Etappe: Der Tag am See


Dorschhausen??
Wo ist denn das?
Eigentlich ganz leicht: Entweder man liest den Bericht über die Peloponnes - Reise 2005, oder man packt das Auto, setzt sich damit auf die Autobahn Richtung Süden (tanken nicht vergessen!), grob Bodensee, einmal links, einmal rechts, ein Stückchen gerade aus, und schon ist man da! Wer Bad Wörishofen kennt, der ist jetzt im Bilde.
Und was man da soll? Na, Freunde besuchen. Auf unserem ersten Landy-Trip, 2003 in Sardinien, haben wir sehr spät in der Nacht eine Familie mit laut hustendem Kind, zunächst kennen, später dann auch sehr schätzen gelernt. Und da die nun mal in Dorchhausen wohnten, sehr gastfreundlich waren (und sind) und man sich sowieso viel zu wenig sieht, hatten wir beschlossen, in diesem Jahr ein paar Tage mit ihnen zu verbringen.
Gesagt, getan, gefahren und angekommen.
Samstags morgens ging es dann los! Die Bahn war relativ leer, also keine Staus. Die Sonne schien relativ moderat, also nicht zu heiß. So kamen wir am späten Nachmittag bestens gelaunt in Dorschhausen an. Der Weg zum Haus war auch schnell gefunden. Und dann standen wir vor einem vermeintlich verlassenen Haus. Außer der Schelle regte sich nix nach dem Schellen, Terasse und Garten waren leer!
Na, wir besichtigten dann die nähere Umgebung; Fischteiche, Kaninchenstall, Garten, usw., bis die Frau des Hauses mit ihrem Auto um die Ecke kam. Es gab eine sehr herzliche Begrüßung und die etwas verwunderten Fragen 1., warum wir nicht rein gehen, und 2., wo denn der Mann des Hauses sei??
Es stellte sich nämlich 1. heraus, dass das Haus nicht verschlossen war (ist da nicht nötig!) und 2., dass der Mann des Hauses in selbigem war, allerdings eingeschlafen.
Also gab es noch einmal eine sehr herzliche Begrüßung, wir luden aus und die Schelle wurde vom Dienst suspendiert!
Der Abend begann mit einer ausgiebigen Dusche, erzählen und einer Tajine vom Feuer im Garten. Sehr lecker!! Er ging weiter mit einer netten Runde auf der Terasse, bisschen Wein und merklich gesunkenen Temperaturen in der Nacht. Er endete mit leichten Erfrierungen an den äußeren Extremitäten in einem sehr warmen Bett.

Am kommenden Tag, Sonntag, gab die Sonne sich alle Mühe, den kalten Abend wieder auszugleichen. Super Wetter, Zeit den ganzen Tag und Lust, etwas gemeinsam zu unternehmen. Die Kinder entschieden sich mehrheitlich fürs Schwimmen, also setzte sich die Karawane mit Picknickkorb und allem anderen Richtung "Moorbad Elbsee" in Bewegung.
Das wurde der Tag am See!!
Eine Wiese unter Bäumen gabs, ein Stückchen Strand, viel Platz und dann war da der See. Groß war er, mit leicht bräunlichem Moorwasser, das sehr angenehm nach Wasser roch, es war warm und sauber.
Ein paar Stege führten hinein, und im Wasser gabs Fische und Muscheln. Große, braune Muscheln!!

Weiter draussen im See waren Baumstämme befestigt, auf denen man stundenlang rumtoben konnte. Und das taten wir dann auch, stundenlang! Zwischendurch ging man kurz in den Biergarten, in dem wirklich fast alle Eingeborenen zu jeder Tageszeit Bier tranken und man sich zwangsläufig als "Zu`greister" outete, wenn man etwas anderes zu trinken bestellte.
Die ganze Situation erinnerte mich stark an Familienausflüge zu meiner Kinderzeit, bei denen sich die Familie Richtung "Strandbad Baldeney" in Essen aufmachte, und ähnlich schöne Tage verbrachte (statt Bier gab es damals Würstchen und Kartoffelsalat, zumindest für die Kinder).
Den krönenden Abschluss des Tages sollte ein Abendessen mit selbst erlegten Forellen aus dem eigenen Fischteich bilden. 4 Erwachsene und vier Kinder freuten sich und hatten einen Mordshunger. Nur: Den Forellen hatte niemand Bescheid gesagt, also wollten die nicht wirklich mitspielen. Als es nämlich dazu kommen sollte, eine hinreichende Anzahl zum Verlassen des Teichs zu motivieren, weigerten sich die meisten. Weder Geld, noch gute Worte oder Futter konnten sie hervor locken. Der Mann des Hauses gab mit seinem Casher alles und fing im Laufe des frühen Abends dann doch noch ein paar. Während dessen übte unsere Jüngste (4 Jahre) sich darin, die Anatomie der erlegten Beute etwas genauer zu untersuchen. Insbesondere die Augen der getöteten Tiere hatten es ihr angetan und mussten intensiv begutachtet werden. Als es dann nach einiger Zeit so aussah, dass das Abendessen aus 4 eher kleinen Exemplaren für 8 Leute bestehen sollte, wurde großzügig mit Gemüse und Beilagen improvisiert, so dass am Ende dann doch noch jeder satt wurde.
Alle hatten einen schönen Tag, bis auf die Forellen!

© Achim Baehrend, 2009
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 29.06.2006
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 07.08.2006
Reiseziele: Italien
Griechenland
Der Autor
 
Achim Baehrend berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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