L'autentica Sardegna - Tour durch das eher unbekannte Sardinien

Reisezeit: August - Oktober 2017  |  von Uschi Agboka

Teil 4 - Streckenverlauf 22.09.-02.10.2017: Castello di Acquafredda-Ugolino della Gherardesca

Castello di Acquafredda - Graf Ugolino della Gherardesca

Das Castello di Acquafredda (Die Burg am kalten Wasser) liegt in der Gemeinde Siliqua in der Provinz Sud Sardegna und erhebt sich auf einem Berg über dem Tal des Flusses Cixerri auf der italienischen Insel Sardinien. Die Burganlage ist in der Landschaft aus der Ferne sichtbar. Das Castello di Acquafredda gehört zu den größten Burgruinen Sardiniens.

1215 wurde in einer päpstlichen Urkunde die Burg erstmals erwähnt. Der spätere Eigentümer der Burg, Graf Ugolino della Gherardesca, ließ sie um 1257 zur Festung ausbauen. Ugolino della Gherardesca (* ca. 1220 in Pisa; † März 1289 ebenda), Graf von Donoratico, war ein toskanischer Adliger sardischer Herkunft, Flottenbefehlshaber und als Oberhaupt der mächtigen Familie della Gherardesca einer der führenden Politiker der Stadtrepublik Pisa.

Ugolino befand sich auf dem Höhepunkt seiner Macht, als Pisa 1288 von einer dramatischen Teuerung erschüttert wurde. Die dadurch verursachte Lebensmittelknappheit führte zu erbitterten Reaktionen in der Bevölkerung, die sich in Gewalttätigkeiten Luft machte, in die auch die vornehmen Familien hineingezogen wurden. Bei einer bewaffneten Auseinandersetzung tötete Ugolino einen Neffen des Erzbischofs.

Am 1. Juli 1288 verließ er eine Ratsversammlung in der Kirche San Bastiano, die ohne Ergebnis über den Frieden mit Genua beraten hatte, als er und seine Begleiter von ghibellinischen Bewaffneten angegriffen wurden. Sie zogen sich in das Stadthaus zurück und leisteten erbitterten Widerstand, bis schließlich Feuer an das Gebäude gelegt wurde.

Ugolino wurde gefangengenommen und zusammen mit seinen Söhnen Gaddo und Uguccione und seinen Enkeln Nino (genannt il Brigata) und Anselmuccio in die „Muda“ geworfen, einen Turm, der der Familie Gualdini gehörte. Auf Anordnung des Erzbischofs, der sich in der Zwischenzeit selbst zum Podestà ausgerufen hatte, wurden die Schlüssel zum Gefängnis im März 1289 in den Arno geworfen und die Gefangenen dem Hungertod überlassen.

Ihre Leichen wurden im Kreuzgang der Kirche San Francesco begraben. Im Jahre 1902 wurden die Überreste exhumiert und in die Grabkapelle der Familie della Gherardesca überführt.

Unsterblich geworden ist er durch die Darstellung seines Schicksals in Dantes „Göttlicher Komödie“, wo er im Inferno erscheint, sowie Heinrich Wilhelm von Gerstenbergs Tragödie Ugolino. Warum Dante Ugolino in den Höllenkreis der Verräter verbannt hat, ist nicht eindeutig geklärt.

Laut Dante starben die Gefangenen im Turm langsam am Hunger, und bevor sie starben, baten Ugolinos Kinder ihren Vater, er solle ihre Körper essen. Ugolinos Erzählung endet mit dem doppeldeutigen Satz: „Dann war der Hunger stärker als die Trauer“ (più che il dolor poté il digiuno), der sich auf zwei Weisen interpretieren lässt: Entweder will Ugolino sagen, dass er aus Hunger die Leichen seiner Kinder aß, oder er meint nur, dass er an Hunger starb, weil er nicht aus Trauer sterben konnte. Die erste, grauenhaftere These ist die populärere und am weitesten verbreitete. Von daher verbindet sich mit der Gestalt Ugolinos der Vorwurf des Kannibalismus. Auch die Tatsache, dass Dante Ugolino am Schädel Ruggieris nagen lässt, spielt darauf an.

Nach dem Tod des Grafen Ugolino folgten andere Besitzer, die das Kastell als Domizil wählten. Die Burg ging an den Stadtstaat Pisa und 1324 nach dem Ende der Pisaner Herrschaft auf Sardinien an die Krone Aragon. Um 1410 wurde die Burg von jedoch von Aragon aufgegeben.

Später war sie im Besitz von verschiedenen sardischen Feudalherren, bis sie um 1785 an den König von Sardinien Viktor Amadeus III. von Savoyen verkauft wurde. Im 19. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben und blieb unbewohnt beziehungsweise ungenutzt und verfiel dadurch zunehmend, so dass heute nur noch Reste als Ruine erhalten sind.

Bei Ausgrabungen im Hof der Burgruine 2005 wurden Skelette von drei Menschen aus dem Mittelalter gefunden, die zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 35 und 45 Jahre alt waren.

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2017 - Italien - Tour durch das eher unbekannte Sardinien - L'autentica Sardegna Teil 1 - Anreise 31.08. bis 06.09.2017 Teil 2 - Sorgono 7. 15.09.2017 Teil 3 - Arbus 16. bis 21.09.2017 Teil 4 - Villamassargia - 22.09. bis 2.10.2017 Teil 5 - Heimreise 3. bis 5.10.2017
Details:
Aufbruch: 31.08.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2017
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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