Jakobsweg 2015 - Teil 1 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 13. März 2015-10. Tag-Viana do Alentejo–Evora

13. März 2015 10. Tag Viana do Alentejo – Evora 32 km

13. März 2015 10. Tag Viana do Alentejo – Evora 32 km
Übernachtung: Old Evora 15,00 Euro

Um 6.15 Uhr läutete der Wecker, denn ich hatte das Frühstück für 7 Uhr bestellt. Es war wieder mehr als fürstlich und so konnte ich mir auch das Mittagessen sparen. Als ich bezahlte, verlangte der Besitzer, ein sehr netter älterer Herr, für den mir gestern servierten Snack mit Wein nichts. Er meinte, das sei Service des Hauses. Und dann fuhr er mich kostenlos zurück nach Viana.

Tipp für andere Pilger: Er holt auch die Pilger in Viana zu seinem Hotel ab. Dann erzählte er mir, dass er das Hotel gerne verkaufen wolle, da seine drei Töchter kein Interesse daran hätten. Ich denke, er wird nicht zu viel dafür verlangen, denn Einiges muss renoviert werden. Als Gast übernachtete in dem Hotel schon mal der Mercedes-Chef.

Bei Nebelwetter machte ich mich auf den Weg. Dank der guten Beschreibung war es kein Problem, dem neuen Wegverlauf zu folgen. Der Camino führte durch eine hügelige Landschaft mit vielen Blumen. Bald verzog sich auch der Nebel. Es war kälter als sonst, ca. 20 Grad, und windig. Ideal zum Wandern.

Im Cafe Margues in Sao Bras do Regedouro genehmigte ich mir ein Bier. Die schöne blau-weiße Kirche im Ort schaute ich mir von Außen an, ehe ich weiterlief. Es folgten 7,5 km auf der Nationalstraße, einfach ätzend. Dann war der Weg etwas falsch beschrieben, aber der nette Niederländer von der Quinta Sao Jorge, der hier einen Campingplatz betreibt, wies mir die richtige Strecke zum Stausee. Dort besichtigte ich die kleine Wallfahrtskirche Igreja Nossa Senhora da Tourega. Ich hatte Glück, sie war geöffnet und so konnte ich auch das Innere anschauen.

Anschließend folgte ich den Schildern nach Valverde. Kurz vor der Überquerung des Sees haben die Landbesitzer einen neuen Zaun mit Stacheldraht angebracht. Zum Glück fand ich einen großen Stein, so dass ich über den Zaun steigen konnte. Wieso man dort keinen Durchgang machte, blieb mir ein Rätsel. Danach musste ich über eine nur 60 cm breite Brücke ohne Geländer gehen, was aber für mich kein Problem war. Gegen 15.30 Uhr kam ich in Valverde an.

An sich könnte man weiterlaufen, aber da die Großgrundbesitzer den Wanderweg eigenmächtig sperrten, ist das nicht mehr möglich. So musste ich den Bus nehmen, der werktags um 16.30 Uhr nach Evora fährt.

Nachdem ich dort im Old Evora eingecheckt und geduscht hatte, machte ich mich auf in den Ort, um etwas zu trinken. Hier merkt man gleich, dass man in einer größeren Stadt ist, alles ist teurer als auf dem Lande. Hier kostet das Bier 1,20 Euro, statt wie bisher 0,80 Euro.

Zum Essen ging ich ins Tik Tak, es gab Schweinefleisch mit Muscheln - Carne de porco à alentejana. Für mich eine etwas ungewohnte Kombination, doch ein traditionelles Essen im Alentejo. Mit einem ½ l Wein bezahlte ich 10 Euro, da kann man nicht meckern. Wie es scheint, werde ich noch zum „Säufer“. Zurück im Hostal bin ich gleich schlafen gegangen.

Bilder auf der Homepage meines Mannes - www.harley-rolf.de

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela - 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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