Jakobsweg 2015 - Teil 1 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): Informationen über Evora

Informationen über Evora

Évora ist eine Stadt im Alentejo, deren historisches Zentrum 1986 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Der Ort hat etwa 50.000 Einwohner und gehört zur Rede de Judiarias (Netz der Judenviertel), einer Vereinigung der Orte mit den historisch bedeutendsten jüdischen Gemeinden in Portugal.

Nahe der Stadt befinden sich zahlreiche Relikte der Vorzeit. Am kleinen Fluss Ribeira liegt die größte Megalithanlage Portugals, die „Anta Grande do Zambujeiro“. Die Gründung der Stadt geht auf die Zeit der römischen Besatzung zurück.

Die Megalithen im Distrikt Évora bilden eines von fünf Verbreitungszentren für Dolmen und Menhire in Portugal. Bereits im Jahre 1733, hatte Martin de Pina Mendonça eine erste Studie über die portugiesischen Megalithanlagen erstellt, die zu dieser Zeit, wie anderswo in Europa, als Opferaltäre erklärt wurden.

Im Jahre 715 wird Évora von den Mauren erobert und mit Burg und Moschee ausgebaut. Im September 1165 erobert Geraldo Geraldes, o Sem Pavor durch eine List Évora für König Afonso Henriques. Mit Unterstützung des Ritterordens von Avis werden die Mauren endgültig vertrieben. Dafür macht der Ritterorden Évora 1166 zu seinem anfänglichen Sitz, nennt sich anfangs auch Ritterorden Évora und umgibt die Stadt mit einer Mauer, die bis heute weitgehend erhalten blieb. Seit dem 12. Jahrhundert lassen sich die portugiesischen Könige in Évora wählen.

In einigen Straßen der Altstadt – zum Beispiel in der Travessa das Nunes, der Rua do Cano oder der Rua do Salvador – ist zu sehen, wie der Aquädukt im Laufe der Zeit zu Wohnzwecken umgestaltet wurde. In der engen Gasse Travessa Alcárcova de Cima sind ein gut erhaltenes Stück römischer Mauern sowie im Untergeschoss eines Wohnhauses römische Fundamente beachtenswert.

Die gotische und manuelinische Architektur beeinflusste die Kirche von St. Francis und ist eine wahre Perle in der Stadt. Der Raum ist elegant geschmückt mit goldenen Altären und gemalten blauen Fliesen. Der relevanteste Bereich der Kirche ist die Capela dos Ossos (Kappelle der Gebeine).
Wenn Sie die Capela dos Ossos betreten, werden Sie rasch verstehen, wieso dies eines der eindrücklichsten Monumente in Évora ist. Wenn Sie durch den Hauptbogen eintreten, sehen Sie den gemalten Satz, der Sie frösteln lässt. “Unsere Gebeine, die hier liegen, warten auf Ihre”. Die ganze Kapelle enthält ca. 5.000 menschlichen Knochen und Schädel und wurde von Franziskanermönchen während der katholischen Neubelebung (bes-ser bekannt als die Periode der Gegenreformation) gebaut. Die Botschaft dahinter war, über die Kürze des Lebens nachzusinnen.

Der Hauptplatz der Stadt heißt Praça do Giraldo (Giraldo Platz). Er befindet sich direkt im Herzen der Stadt. Hier werden Sie vermutlich eine dy-namischere und kommerziellere Seite von Évora erleben. Straßenverkäufer und Künstler sind auf diesem Platz ebenfalls nicht fremd. Unter den antiken maurischen Arkaden im Praça do Giraldo finden Sie einige Cafés und Geschäfte. Sie können auch die St. Antons Kirche aus dem 16. Jahr-hundert sehen und den beliebten Henriquina Brunnen, der seit 1910 als nationales Monument betrachtet wird.

Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt müssen Sie unbedingt den außergewöhnlichen Almendres Cromlech besuchen. Diese megalithische Stätte bestand ursprünglich aus über hundert Monolithen. Sie wird aber noch immer als die größte Gruppe von Menhiren (stehenden Steinen) auf der Iberischen Halbinsel und als eine der größten in Europa betrachtet. Zurzeit können Sie 92 verschiedene Menhire unterschiedlicher Größe sehen. Man sagt, dass dieses Monument vor vielen Jahren aus religiösen und astronomischen Gründen entstand.

Der im Stadtzentrum gelegene Praça do Giraldo genannte Platz mit dem Marmorbrunnen und den Arkaden gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten wie das Beinhaus Capela dos Ossos (Kapelle der Knochen), ein Kirchengebäude, an dessen Wänden menschliche Gebeine gestapelt sind.

Bilder auf der Homepage meines Mannes - www.harley-rolf.de

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela - 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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