Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt

Reisezeit: Juli 2010 - Juli 2013  |  von Patric Dillier + Urs Liechti

Neunte Woche (Bursa und Gümbet bei Bodrum)

Gümbet bei Bodrum, 5. September 2010
Am Montag sind wir zur Botschaft von Uzbekistan gefahren. Wir wussten, dass in der Türkei heute ein Feiertag ist, aber wir haben gehofft dass die Botschaft geöffnet hat. Also sind wir eine Stunde durch Istanbul gefahren, mittlerweile das vierte Mal, zu den Uzbeken. Die Botschaft war natürlich geschlossen. Per Zufall haben wir aber einen Botschaftsangestellten gesehen, der uns gesagt hat, dass unsere Visaanträge bewilligt sind und dass wir nur noch zur Bank gehen sollen, das Geld bezahlen ( 80 Dollar pro Person), mit den Pässen vorbeikommen und den Stempel abholen müssen. Am Dienstag haben sie leider auch geschlossen und so wussten wir, dass wir bis Mittwoch in Istanbul bleiben müssen. Eigentlich gefällt uns Istanbul sehr, aber langsam haben wir die Stadt gesehen. Uns zieht es wieder auf die Strasse und wir wollen so schnell wie möglich in den Süden fahren. Patric schaut immer im Internet was wir noch anschauen oder unternehmen können. Mir tun einfach die Füsse weh und die richtigen Badelatschen habe ich auch noch nicht gefunden. Entweder gefallen sie mir nicht oder meine Grösse (43) gibt es nicht. Nach einem faulen Montag - wir waren fast den ganzen Tag im Zimmer - sind wir am Dienstag zu Fuss zur Botschaft des Irans gegangen. Dort sind wir eine halbe Stunde angestanden, der Beamte hat uns gesagt auf welche Bank wir einbezahlen müssen und nach nochmals einer halben Stunde warten hatten den Stempel für den Iran. Am Nachmittag sind wir mit dem Taxi in ein Outlet Center gefahren, welches Patric im Internet gesehen hat. Ich habe mir dort neue Badelatschen gekauft, Patric hat für sich ein paar lange Hosen für den Iran gefunden. Wir wollten zu Fuss zurück gehen, aber nach einer halben Stunde haben ich und meine Füsse aufgeben. Wir sind den Rest des Weges mit dem Taxi nachhause gefahren. Am Mittwochmorgen haben wir unser Zimmer geräumt, den Nissan Patrol geladen und sind zur Botschaft von Uzbekistan gefahren. Wir sind zur Bank gefahren und nachdem Patric in einer Wechselstube Dollars organisiert hat (das Geld wechseln kann man auf der Bank nicht) und einbezahlt hat, haben wir das Visum sehr schnell bekommen. Wir mussten ja in Turkmenistan und Uzbekistan auf den Tag genau sagen wann wir ein- und ausreisen. Wir wussten, dass wir in Turkmenistan nur fünf Tage bleiben dürfen, also haben wir als Einreisedatum den 05.Okt und als Ausreisedatum den 10.Okt angeben. In Uzbekistan haben wir geschrieben "Einreise am 10.Okt". Nun haben wir uns die Visa genau angeschaut. Ja, fünf und fünf gibt zehn, aber vom 05.Okt. fünf Tage dazugerechnet ergibt den 09.Okt. So einfach ist das. Wir müssen am 09.Okt aus Turkmenistan ausreisen und können aber erst am 10.Okt in Uzbekistan einreisen. Wir haben gelesen dass man auf keinen Fall zu spät ausreisen soll, was hohe Geldstrafen oder sogar Gefängnis zur Folge hätte. Wir werden versuchen, Turkmenistan am 09. Okt zu verlassen und hoffen dass wir in Uzbekistan einen Tag früher Einreisen können. Wie auch immer, irgendwie wird das schon klappen. Wir haben also mittlerweile drei Visa. Die grosse Unbekannte bleibt China, aber dazu berichten wir später.

Wir sind am Mittwochnachmittag weiter Richtung Süden gefahren. Wir haben Istanbul über den Bosporus verlassen und sind Richtung Bursa unterwegs. Dazu mussten wir das Marmara Meer umfahren bevor es in den Süden geht. Zum ersten Mal seit wir unterwegs sind hat es geregnet. Nicht nur ein wenig, es hat fast den ganzen Tag richtig geschüttet. Unser Auto war wieder einmal sauber. Wir haben uns schon damit abgefunden, dass wir unsere Zelte das erste Mal im Regen aufstellen müssen. Wir haben oberhalb Bursa, auf einer Halbinsel, einen Zeltplatz gefunden. Es war ein sehr einfacher Campingplatz. Wir waren froh überhaupt etwas gefunden zu haben und der Regen hat mittlerweile auch aufgehört. Bei meinem Zelt war wohl ein Reissverschluss nicht richtig zu, auf jeden Fall waren meine Kissen und Bettdecke ziemlich nass. Die Temperaturen waren auch nicht so angenehm und es war die erste Nacht wo wir uns im Zelt so richtig einkuscheln mussten. Die Nässe in meinem Zelt hat nicht dazu beigetragen, dass es wohlig warm war diese Nacht. Auch Patric hat sich warme Kleidung angezogen. Da auf diesem Zeltplatz überhaupt nichts los war und der Minimarkt weniger zu bieten hatte als unsere Kochkiste, sind wir sehr früh schlafen gegangen. Dementsprechend früh sind wir am nächsten Morgen losgefahren. Wir haben auf unserer Strassenkarte geschaut und haben uns als nächstes Ziel Bodrum ausgesucht. Ich habe, da ich schon zweimal in der Türkei in den Ferien war, Bodrum als Touristenort aus dem Prospekt gekannt. Wir müssen dazu sagen, dass die Türkei ein sehr grosses Land ist. Von Istanbul nach Bodrum sind es etwa 850 Kilometer und man ist dann noch nicht ganz im Süden. Wir haben dank unserem ADAC Reiseführer einen Zeltplatz in unmittelbarer Nähe von Bodrum gefunden. Die Ortschaft heisst Gümbet und liegt fast in Sichtweite der Insel Kos. Wir wurden auch auf diesem Zeltplatz sehr freundlich empfangen und unser Nissan Patrol mit den Dachzelten wurde sofort von allen Seiten begutachtet. Auf den Campingplätzen in der Türkei trifft man fast ausschliesslich Türkische Camper. Die Campingplätze hier sind einfach, aber sauber, und nicht so zahlreich wie in den anderen Länder die wir bis jetzt bereist haben. Die Gegend hier um Bodrum ist auf Massentourismus ausgelegt und fest in" Englischer Hand". Es ist eigentlich nicht so das, was uns gefällt. Wir sind aber trotzdem durch die Strassen spaziert und haben uns die vielen Bars, Restaurant und Geschäfte angeschaut. Vor jedem Lokal steht ein super lässiger Typ und überall wird man mit " hey my friend" angesprochen und dazu aufgefordert in diesem Lokal etwas zu Essen oder zu Trinken. Wir haben uns natürlich einen Apéro genehmigt und sind danach beim Chinesen essen gewesen.

Ja, der Chinese ist ein grosses Problem für uns. Ein Hauptziel von uns ist ja Nepal und danach Australien. Um nach Nepal mit dem eigenen Auto zu kommen gibt es verschieden Möglichkeiten. Man kann von Europa oder die arabischen Länder aus verschiffen nach Indien. Diese Variante haben wir aber erst als allerletzte Lösung im Programm. Durch Pakistan oder Afghanistan nach Indien zu fahren ist im Moment fast unmöglich. Also bleibt nur der Weg durch China. Man kann uns jetzt vorwerfen, dass wir uns in der Schweiz zu wenig Gedanken über Visa und Einreisebedingungen gemacht haben. Wenn wir aber nun sehen, dass wir gewisse Länder nur für fünf oder zehn Tage bereisen dürfen, wäre das vom Zeitplan her zu Organisieren fast unmöglich gewesen.
Wir haben uns also Gedanken gemacht auf welchem Weg wir nach China mit dem Auto fahren werden. Es gibt verschiedene Varianten. Die erste Variante wäre von der Türkei aus durch den Iran, Turkmenistan und Uzbekistan (bis hier habe wir die Visa) nach Tadschikistan zu fahren. Das Visum für Tadschikistan müssten wir noch besorgen. Durch Tadschikistan führen zwei Strassen nach China. Die eine, im Norden, hat vermutlich keinen Grenzübergang nach China. Die zweite, im Süden, verläuft direkt der Grenze von Afghanistan entlang. Diese Route wird als unsicher eingestuft. Die zweite Variante wäre von Uzbekistan aus nach Kirgisistan. Im Süden von diesem Land gibt es eine Strasse mit Grenzübergang nach China. Die Politische lagen in Kirgisistan ist schwer einzuschätzen. Anfang diesem Jahr gab es ein paar Unruhen und einen politischen Machtwechsel. Kirgisistan hat eine neue Regierung. Im Süden hat es viele Flüchtlinge und die Lage ist ein wenig unstabil. Es wären allerdings nur etwa 300 Kilometer die wir durch dieses Land fahren müssten. Die dritte Variante wäre von Uzbekistan durch Kasachstan nach China zu fahren. Diese Variante ist vermutlich die sicherste, aber auch von den Kilometer her die weiteste Variante. Alle diese Ueberlegungen nützen uns aber nichts, wenn wir nicht wissen ob und wie wir in China einreisen können. Die Visa für China zu bekommen ist eigentlich kein Problem. Die Frage ist ob wir mit unserem eigenen Auto ein- und durchreisen dürfen. Wir haben uns im Internet Schlau gemacht und sind zum Entschluss gekommen, dass wir uns an ein Reisebüro mit Chinaerfahrung wenden. Wir haben am Donnerstag zwei Reisebüros in Deutschland mit unserem Anliegen angeschrieben und von beiden eine Antwort bekommen. Das eine Reisebüro hat uns sehr kompetent zurückgeschrieben, mit einer Liste was sie alles von uns brauchen und mit einer kompletten Preisliste. Auch das zweite Reisebüro hat geantwortet, dass es möglich ist durch China zu Reisen. Die Angaben die sie gemacht haben, haben uns aber nicht so überzeugt. Nach Angaben des einen Reisebüros brauchen wir eine Versicherung und eine Chinesische Nummer für das Auto, einen Chinesischen Führerschein, eine genaue Route wo wir durchfahren wollen und einen Chinesischen Reiseführer der uns auf dem ganzen Weg durch China begleitet. Hoffentlich ist dieser Reisebegleiter nicht zu gross. Wir haben schon Probleme unsere Liegestühle im Auto zu versorgen. Wir haben dem Reisebüro zurückgeschrieben, dass wir an einer Zusammenarbeit interessiert sind und haben auch gefragt welche Route wir nehmen sollen. Wir hoffen, dass wir nächste Woche mehr wissen und sind überzeugt, dass wir es schaffen durch China nach Nepal zu reisen.

Das ganze Wochenende haben wir auf unserem Zeltplatz verbracht. Wir haben einen sehr schönen Badestrand und geniessen das Meer und die Sonne. Wir haben hier eine gute Internetverbindung und konnten uns auch das Länderspiel zwischen der Schweiz und Australien anschauen. Die Leistung der Schweizer hat uns auch nicht von Stuhl gerissen. Wir hoffen natürlich, dass es am Dienstag gegen England besser aussieht. Wir werden das Spiel hier, als vermutlich einzige Schweizer in der "Englischen Hochburg", anschauen. Wir hoffen dass wir bis Ende nächste Woche das Chinaproblem gelöst haben und unsere Reise weiterplanen können. Es sollte doch zu schaffen sein.

Urs auf dem schmerzvollen Rückweg vom Outlet in Istanbul. Bei 36 Grad holte er sich hier blutunterlaufene Füsse. Danach gab es 36 Stunden Bettruhe!

Urs auf dem schmerzvollen Rückweg vom Outlet in Istanbul. Bei 36 Grad holte er sich hier blutunterlaufene Füsse. Danach gab es 36 Stunden Bettruhe!

Beim Hotel Rose in Istanbul bekamen wir grosse Hilfe. Wir durften unseren Nissan Patrol immer gratis parken und der Chef reservierte auch immer den Parkplatz für uns. Weiter half er uns bei der Suche der verschiedenen Botschaften --> Grosses Dankeschön.

Beim Hotel Rose in Istanbul bekamen wir grosse Hilfe. Wir durften unseren Nissan Patrol immer gratis parken und der Chef reservierte auch immer den Parkplatz für uns. Weiter half er uns bei der Suche der verschiedenen Botschaften --> Grosses Dankeschön.

Urs beim Bierapéro vor dem Hotel Rose. Hier hatten wir sehr guten Internet Empfang und konnten skypen und die Fussballspiele schauen.

Urs beim Bierapéro vor dem Hotel Rose. Hier hatten wir sehr guten Internet Empfang und konnten skypen und die Fussballspiele schauen.

Das Foto ist zwar nicht der Hammer. Aber dies ist das neue Fussballstadion von Galatasaray Istanbul im Bau.

Das Foto ist zwar nicht der Hammer. Aber dies ist das neue Fussballstadion von Galatasaray Istanbul im Bau.

Adieu, letztes Foto von Istanbul. Waren doch 14 Tage hier und hoffen, dass wir nicht nochmals eine Botschaft hier aufsuchen müssen.

Adieu, letztes Foto von Istanbul. Waren doch 14 Tage hier und hoffen, dass wir nicht nochmals eine Botschaft hier aufsuchen müssen.

Erster Campingplatzhalt nach Verlassen von Istanbul. Sieht hier zwar schön aus, aber die Nacht war so richtig kalt!!

Erster Campingplatzhalt nach Verlassen von Istanbul. Sieht hier zwar schön aus, aber die Nacht war so richtig kalt!!

Sieht hier sonnig aus, war aber alles ein wenig glitschig und nass. Dafür waren die Campingbesitzer wieder einmal mehr sehr freundlich und hilfsbereit

Sieht hier sonnig aus, war aber alles ein wenig glitschig und nass. Dafür waren die Campingbesitzer wieder einmal mehr sehr freundlich und hilfsbereit

Ich war am Strand sonnenbaden und Urs durfte neue Berichte schreiben auf unserem Campingplatz in Gümbet....

Ich war am Strand sonnenbaden und Urs durfte neue Berichte schreiben auf unserem Campingplatz in Gümbet....

Wir hatten hier immer wieder Türkische Camper, welche unsere Dachzelte bestaunten. Da gibts immer was zum quatschen

Wir hatten hier immer wieder Türkische Camper, welche unsere Dachzelte bestaunten. Da gibts immer was zum quatschen

An unserem letzten Abend haben wir noch ein paar Fotos von der Beach Bar an unserem Strand gemacht, et voilà

An unserem letzten Abend haben wir noch ein paar Fotos von der Beach Bar an unserem Strand gemacht, et voilà

Fotos runterladen und beschriften....

Fotos runterladen und beschriften....

und hier noch ein paar Beach Eindrücke am Abend

und hier noch ein paar Beach Eindrücke am Abend

und noch eins von unserer wunderschönen Bucht

und noch eins von unserer wunderschönen Bucht

Zafer unser türkischer Nachbarcamper der sich sehr für unsere Reise interessiert hat und uns noch einige schöne Orte von der südlichen Türkei empfahl. Danke Zafer und geniesse Dein "retired time"

Zafer unser türkischer Nachbarcamper der sich sehr für unsere Reise interessiert hat und uns noch einige schöne Orte von der südlichen Türkei empfahl. Danke Zafer und geniesse Dein "retired time"

In der Türkei hat es sehr viele "streunende" Hunde und Urs füttert und liebt sie einfach

In der Türkei hat es sehr viele "streunende" Hunde und Urs füttert und liebt sie einfach

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir brechen unsere Zelte am 1.Juli 2010 in der Schweiz ab und fahren mit unserem Nissan Patrol von Basel über Griechenland, Türkei, Tibet bis Australien.Dann nach Argentinien bis Nordamerika.Von New York lassen wir uns wieder mit unserem Nissan Patrol nach Westeuropa verschiffen.Nach circa 2-3 Jahren werden wir voraussichtlich wieder in Basel ankommen.Dies wäre der Plan,welcher sicher anders rauskommen wird. Wir freuen uns auf euren Besuch (und nicht nur auf der Homepage!).
Details:
Aufbruch: 01.07.2010
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 02.07.2013
Reiseziele: Griechenland
Schweiz
Kroatien
Türkei
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
Kasachstan
China
Tibet
Nepal
Laos
Kambodscha
Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor