Fahrrad-Welt-Reise

Reisezeit: April 2005 - August 2008  |  von Eric Wehrheim

Ausrüstung

Diese Seite soll Euch Aufschluss geben, über die Dinge, die wir so alles dabei haben. Ebenfalls wollen wir über unsere Erfahrungen mit den eingesetzten Materialien berichten, was bestimmt nicht nur für diejenigen, die es uns gleichtun wollen, interessant sein dürfte.

Thema Gewicht:
Diesmal haben wir keine Mühen und Kosten gescheut, das Gewicht in astronomische Höhen zu treiben. Das liegt zum einen an den gestiegen technischen Ansprüchen, diesmal soll die Tour nicht nur mit Bildern dokumentiert werden sondern auch auf Film (Video). Und zum anderen sind die klimatischen Bedingungen und Schwankungen, wir rechnen auf unserer Tour mit Temperaturdifferenzen zwischen +35°C. bis -25°C, doch ziemlich weit gespannt, so dass kleidungs- und ausrüstungstechnisch einiges an Material erforderlich wird. So kommt es auch, dass wir nicht nur mit zwei gut bepackten Rädern unterwegs sein werden, sondern zusätzlich auch noch zwei voll gefüllte Anhänger im Schlepptau haben. Summa summarum kommen wir so auf knapp (z.Z. noch geschätzte) 160 kg Gesamtgewicht. Auch wir wissen natürlich, dass jedes Gramm das wir dabei haben, allein durch unsere Kraft bewegt sein will. Deshalb freuen wir uns auch schon auf die Anden

Thema Sponsoring:
Vorweg sei eines gleich hierzu gesagt: ja, auch wir haben uns bemüht für unser Vorhaben Sponsoren zu gewinnen. Und ehrlich gesagt sind wir auch ein klein wenig Stolz darauf, dass es bei dem einen oder anderen auch geklappt hat. Aber um die Illusionen derer zu dämpfen, die auch ähnliches vorhaben: finanziell gesehen hat sich das Ganze für uns nur bedingt gelohnt. So haben wir kaum ein Vollsponsoring erhalten, sondern meistens nur Vergünstigungen beim Bezug der Artikel. Auch war der Arbeitsaufwand sowie Kosten die wir dafür selbst investiert haben teilweise so hoch, dass fast schon der Kostenvorteil durch das Sponsoring wieder aufgehoben worden ist. Doch, und das ist eigentlich das Hauptanliegen für uns beim Thema Sponsoring, die Kosten standen dabei nicht im Vordergrund, sondern vielmehr der Kontakt zu den Unternehmen. Denn, so war und ist bis jetzt auch unsere Überlegung, wenn sich ein Unternehmen für unser Projekt interessiert, dann werden sie uns bestimmt auch kein Material überlassen bzw. empfehlen wollen, von dem sie selbst glauben, dass es ein solches Vorhaben nicht standhält. Auch sei noch erwähnt, dass wir nur an Unternehmen herangetreten sind, von deren Produkten wir uns vorab bereits qualitativ überzeugen konnten bzw. falls dies nicht möglich war, die durch andere Fahrradreisende schon getestet wurden und als zuverlässig eingestuft wurden.

Bei den u.a. Informationen zu unserer Ausrüstung werden wir natürlich intensiver über die Materialien berichten, für welche wir eine Unterstützung erhalten haben. Das soll aber nicht heißen, dass wir, nur weil wir eine Unterstützung erfahren haben, nun ausschließlich "Blümchentext" reden.

Hier nun eine Aufstellung der Gegenstände, die wir auf dieser Tour dabei haben. Produkte, bei denen wir eine Unterstützung erfahren haben, werden unten etwas ausführlicher dargestellt. Ebenfalls findet ihr dort auch einen Link, zu der jeweiligen Homepages des Herstellers. Nach einiger Zeit auf Tour werden von uns dann auch die ersten Erfahrungsberichte eingestellt werden, die ihr dann im Anschluss an diese Seite dann finden werdet.

Ausrüstungsliste:

Fahrräder
Rahmenhersteller:
Hardo Wagner (Fa. Ferrotec GmbH, Braunschweig)

Schaltung:
14 Gang Nabenschaltung von Rohloff

Bremsen:
Magura HS 33

Gepäckträger:
Tubus Cargo hinten und Tubus Tara

Reifen:
Schwalbe Marathon XR

Sattelstütze:
Cane Creek Thudbuster ST (Mun Suk's Rad) und LT (Eric's Rad)

Sättel:
Eigentlich sollten wir von der Firma GeBiom maßangefertigte Sättel zur Verfügung gestellt bekommen. Dafür sindwir auch extra zur Anprobe und ausmessen nach Münster gefahren. Doch leider ist diese Firma so etwas von unzuverlässig, denn sie haben uns bis zum Schluss im unklaren gelassen und letztendlich nichts bereitgestellt. Das hatte zur Folge, dass einen Tag vor Abflug wir uns noch auf die schnelle zwei neue Sättel von der Stange, ohne auch nur die geringste Chance zu haben diese ordentlich auszuprobieren, kaufen mussten.

Ihr seht also, dass das Thema Sponsoring nicht immer nur schöne Seiten hat.

Beleuchtung:
LED Lampen batteriebetrieben v/h

Ausrüstung:
Lastenanhänger:
2 x Bob Ibex Anhänger mit Alubox mit je 90 Liter Inhalt

Fahrradtaschen:
Mainstream MSX, v/h SL 55 Taschen mit je 20 Liter Volumen sowie Lenkertasche CLS 55

Alubox:
Zargesboxen

Zelt:
VauDe Mark II long

Schlafsäcke:
Daune Western Mountaineering Sequoia

Inletts:
2 x Seide + 2 x Fleece (als Schlafsackersatz für heiße Nächte bzw. zum einziehen für ganz kalte Nächte)

Isomatten:
Therma-A-Rest

Benzinkocher:
1 x Primus Omni Fuel und 1 x MSR WhisperLite (Reserve)

Sonstiges:
Edelstahltöpfe, Stabfilterkanne aus Lexan (soll angeblich unzerbrechlich sein), Hängematten, Messer, Lampen, ...

Technisches:
Digitalkamera: 2 x von Nikon
Notebook: von Samsung
Videokamera: von Sony
Stromversorgung: Solarpanel 10 Watt + Laderegler + 12V
Gelbatterie + Akkus für E-Geräte

Bekleidung:
Hauptsächlich Fahrradkleidung (je kurz und lang), Radponcho und Regenhose, Wanderschuhe, ein Satz Alltagskleidung (man fährt ja nicht jeden Tag Rad), Handschuhe kurz und lang, ...

Fahrräder

Hardo Wagner, 26 Zoll Reiseräder aus dünnwandigem CrMo-Stahl, ungefedert

Mun Suk's Rad: RH 42er, Trapez Rahmen
Eric's Rad: RH 59,5 er, Diamant Rahmen
Man sieht an den Rahmengrößen, dass hier zwei Extreme vorhanden sind: einmal ganz klein und das andere Mal, genau umgekehrt, ganz groß. M.E. ideale Voraussetzungen zum testen.

Schon auf unserer ersten Tour von 1998 bis1999 von Deutschland nach Korea waren wir auf Hardo Wagner Rädern unterwegs. Seinerzeit wurde von uns bewusst auf Stahlrahmenräder gesattelt, obwohl damals (wie auch heute) viele Hersteller auf Aluminium setzen. Stahl hat aber zwei unschlagbare Vorteile. So ist ein Stahlrahmen zum einen nicht so steif wie ein Alurahmen und federt in sich schon ein wenig und zum anderen kann man Stahl unterwegs auch, sollte mal etwas brechen oder durchvibrieren, wieder löten oder sogar schweißen. Zum Glück hielten unsere Räder die letzte Reise ohne irgendwelche Brüche durch. Dass das nicht immer so sein muss, konnten wir unterwegs von anderen Fahrradreisenden schon zu hören (oder sehen) bekommen. Rahmenbrüche, auf Grund der enormen und ständigen Belastungen, sind also keine allzu große Seltenheit. Unsere alten Räder hätten locker auch diese Tour jetzt wieder in Angriff nehmen können, da wir uns aber für ein anderes Schaltungssystem (Rohloff) entschieden haben und dieses am besten mit eigenen Ausfallenden zusammen passt, haben wir dazu entschlossen, zwei neue Räder aufzubauen, die Ihr hier auch wiederfindet.

Schaltung

Nachdem wir auf unseren letzten Reise mit den Kettenschaltungen immer mal wieder Probleme hatten, sollte diesmal eine Nabenschaltung aus dem Hause Rohloff seinen Dienst aufnehmen. Kettenschaltungen sind eigentlich, wenn man eine entsprechende Qualität ausgewählt hat, bestimmt auch im normalen Betrieb nicht unbedingt so anfällig, wie es oben vielleicht den Anschein hat. Aber ein "normaler" Betrieb findet unterwegs ja auch nicht immer statt. Sand, Salzwasser und andere Plagegeister zum einen können den Teilen ganz schön zusetzen. Doch zum anderen, was teilweise eine viel größere Belastung bzw. Gefahr für die Teile darstellt sind die Transporte der Räder, die doch ab und zu anfallen können. Das fängt schon beim Transport mit dem Flieger an und kann sich auch beim Bus- oder LKW-Transport unterwegs fortsetzen.

Wie gesagt, die bereits gemachten negativen Erfahrungen haben dazu geführt, dass wir auf eine Nabenschaltung zurückgegriffen haben. Und da es hier auch nur einen Hersteller gibt, der eine Schaltung mit entsprechendem Übersetzungsangebot (Nabenschaltung mit 14 Gängen, was wiederum einer Kettenschaltung von 27 Gängen (3 auf 9) entspricht) anbietet, war die Qual der Wahl somit auch nicht gegeben.

Die Vorteile der Rohloff-Schaltung spiegeln sich aber nicht nur in dem Punkt der Anfälligkeit der Kettenschaltung wieder. Auch für sich hat diese Schaltung m.E. so genug Vorteile, wie:
- ausgereiftes Konzept
- sehr lange Haltbarkeit
- viel geringerer Ketten- und Kettenblattverschleiß
- weniger Teile (außen) die auf die Schaltung einwirken (somit kann auch weniger kaputt gehen)

Fahrradtaschen

6 x Mainstream-MSX SL 55 (4 Stück pro Rad sowie ein paar für einen Anhänger)
2 x Mainstream-MSX CLS 55

Wasserdicht und robust, das waren die Hauptvorgaben an die Taschen für diese Tour. Weiterhin sollten sie einfach, im An- und Abbau, zu handhaben sein. Und sollte mal etwas von den Verbindungsteilen kaputt gehen, so sollte dies einfach zu reparieren oder auszutauschen sein. Das auch dazu noch das Design stimmt verbuchen als zusätzlichen Bonuspunkt.

Sättel
Fa. GeBiom hat trotz direkter Zusage uns bis zum Schluss in der Vorstellung gelassen, dass sie uns Sättel bereitstellen werden. Aber als auch ein Tag vor Abreise immer noch nichts da war und wir, trotz ständigem hinterher Telefonierens, immer wieder vertröstet wurden, hat es uns gereicht (ohne Sättel loszufahren macht wohl auch keinen Sinn, oder?) und wir haben uns notgedrungen zwei Sättel auf die schnelle von der Stange besorgt.

Das dies ein total chaotischer Zustand ist und wir dadurch absolut keine Chance mehr hatten die Sättel auszuprobieren, die Fahrräder waren mittlerweile gut in Kartons verstaut, haben wir der netten Firma GeBiom in Münster zu verdanken. Ein herzliches Dankeschön daher nochmals in diese Richtung für soviel Unfähigkeit, Ignoranz und schlechten Verhaltens ;.

Gepäckträger
Die nunmehr allseits bekannten Gepäckträger der Fa. Tubus tun nun bei uns den Dienst. Beide sind aus dünnwandigem CrMo-Stahl gefertigt. Stabil und sicher.
Hinten: Modell Cargo (u.a. wegen der Mitführung eines Anhänger die normale und nicht tiefergelegten Gepäcktaschenaufnahme)
Vorne: Modell Tara

Reifen
Auch hier alte Bekannte:
Schwalbe Marathon XR Maße 26 x 2,00 v/h, zu denen es keiner weiteren Erläuterung wohl bedarf

Anhänger
2 x Bob Ibex
Wie schon auf der ersten Tour (mit einem Bob Yak), begleiten uns hier (und diesmal gleich zwei Stück) zwei Anhänger aus dem Hause B.O.B. aus Amerika. Es ist schon genial so einen Anhänger dabei zu haben. Die Gewichtsverteilung ist viel optimaler als mit nur auf dem Fahrrad verstautem Gepäck. Leider besteht aber auch die Gefahr, dass man wohl ein wenig mehr mitnimmt, als man es sonst vielleicht eingeplant hat . Das Fahrverhalten der Anhänger (Einspuranhänger) ist aber so gut, dass, vorausgesetzt man hat sie nicht extrem überladen, sie beim fahren so gut wie überhaupt nicht spürt. Negative Einflüsse gibt es so gut wie kaum welche und auch nur dann, wenn man unsachgemäß mit ihnen umgeht.

Schlafsäcke
2 x Western Mountaineering Sequoia
Auf Grund der extremen Temperaturunterschiede, wir rechnen mit +20°C bis -15°C, haben wir diesmal auf Daunenschlafsäcke zurückgegriffen, da diese klimatisch sich angenehmer verhalten, kleiner zu verstauen und auch leichter sind. Wir wissen um die Gefahr der Feuchtigkeit für Daunen und werden daher ein besonderes Augenmerk auf den Feuchtigkeitsschutz unserer Schlafsäcke haben. Für extrem warme oder auch kalte Nächte haben wir zusätzlich ein Fleece-Inlett dabei, dass entweder einzeln oder auch in den Daunenschlafsack eingezogen verwendet werden kann.

© Eric Wehrheim, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fahrradweltreise Teil II. Fortsetzung unserer Fahrradtour Teil I (1998 bis 2000 von Deutschland nach Korea). Teil II unserer Fahrradweltreise findet in Lateinamerika statt.
Details:
Aufbruch: 24.04.2005
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 14.08.2008
Reiseziele: Weltweit
Südkorea
Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Kolumbien
Kenia
Der Autor
 
Eric Wehrheim berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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