... und dann geht es wieder los.

Reisezeit: Juni - September 2014  |  von Manfred L.

InHurghada: 25./26.06.2014

... und nun habe ich es doch gemacht!

Ich habe bei einem örtlichen Reiseveranstalter die Tagestour nach Luxor gebucht.
Durch die Tempel und Sehenswürdigkeiten sind wir im Eiltempo gejagt worden, um mehr Zeit für die Werbe-Verkaufsveranstaltungen zu haben.

Insgesamt aber doch die richtige Entscheidung, für 93 € das Packet zu nehmen, denn darin waren alle Eintrittspreise enthalten und ohne Ortskenntnis auch nicht so leicht, die Tempel zu erreichen oder den Nil zu überqueren, um von den Westbanks zu den Gräberfeldern im Osten zu gelangen.

Früh um 4 Uhr wurden wir pünktlich vom Hotel abgeholt. Bis wir dann tatsächlich auf dem Weg nach Luxor waren, verging aber mehr als eine Stunde, die wir im Zick-Zack von einem Hotel zum nächsten gefahren sind, um weitere Reisende einzusammeln.
Unterwegs ein 10-minütiger Halt, wo auch Getränke zum 4-fachen des landestypischen Preises gekauft werden konnten.

Erstes Ziel in Luxor nach 5 Stunden Fahrt dann der Kanaak-Tempel ... gewaltig, beeindruckend und heiß. In zwei Guppen aufgeteilt - eine mit russisch sprechendem Guide und einem, der sich große Mühe gab, uns die Herrscherabfolge in deutsch und englisch zu erklären.
Tolle Sache, diese Besichtigung. Nicht zu viele Besucher und sehr sehenswert die gesamte Anlage.
Danach auf zum "Papyrusmuseum", was natürlich kein Museum ist, sondern ein Ort, in dem Touristen "echtes" Papyrus erwerben können.
Dort der Adrang aber so groß, dass unsere Gruppe in die gegenüber liegende Alternative "Pafümmuseum" geführt wurde.
Im Bus wurde uns erklärt, dass die mitreisenden Polen und Russen unbedingt noch eine Bootstour auf dem Nil machen möchten und auf einer Insel Krokodile sehen wollen ... und weil das nicht im Plan ist, müssen wir dafür 30 € extra bezahlen ... oder 1 1/2 Stunden im Bus warten, um die sich die Zeit der Rückfahrt verschiebt.

Den Luxor-Tempel hätte ich mir gerne angeschaut. An dem sind wir aber nur vorüber gefahren auf dem Weg zum Landungssteg. Noch nicht einmal von außen konnten wir den fotografieren ;(
Mit dem Motorboot auf die andere Seites des Nils und dort in ein Restaurant.
Das Mittagessen - im Reisepreis enthalten - war für mich geschmacklich nicht das, was ich in Ägypten kenne und erwarte. Reichhaltig aber irgendwie "alt".
Hossam und Mustafa mit ihren nunmehr 20 Lenzen keine Kostverächter, auch was das Essen betrifft. Aber auch ihnen hat es nicht so recht geschmeckt.

Nächstes Ziel des Ausflugs war eine Alabaster-Schleiferei/Manufaktur mit "Ali Baba und den 40 Verkäufern". Unser Reiseleiter hat wohl meinen Unmut bemerkt ... und ich habe ja damit auch nicht hinter dem Berg gehalten ... und versuchte mich zu überzeugen , dass die Region ja vom Tourismus lebt und diese Verkaufsaktionen der Bevölkerung - also ihm und den Besitzern der Läden - helfen würde.

Im "Tal der Königinnen" besichtigten wir dann drei nett hergerichtete Gräber.
Insgesamt machte die Gegend keinen imposanten Eindruck auf mich.
Die Wände der Hänge durchlöchert wie ein Käse und etliche Ruinen der Neuzeit, aus denen wohl einheimische freiberufliche Schatzgräber rigoros aber viel zu spät (vermutlich) vertrieben wurden.
Die uralten Gräber über etliche Jahrtausende geplündert und ihrer Inhalte beraubt - zuerst von Einheimischen, zuletzt mit mehr wissenschaftlicher Methode von Archäologen aus aller Welt. Die Schätze in privaten Händer reicher Ausländer oder verteilt auf Museen.

Ein letzter Fotostop an zwei monumentalen Statuen, zu schwer zum Abtransport und dann wieder zum Fähranleger, wo die meisten unserer Mitreisenden auf das Flussboot umstiegen.

Den Jungs aus Kairo eine Nilflussfahrt anzubieten, hieße die sprichwörtlichen Eulen nach Athen zu tragen und Krokodile hatten wir auch schon zur Genüge bei der Veranstaltung "Thai steckt Kopf in Krokodilmaul" ("One Million Year Sone Park" nahe Pattaya/Thailand) und auch Plantagen kenne ich schon zur Genüge.
Nahe dem Parkplatz, wo der Bus gewartet hat, war ein recht angenehmes Kaffeestübchen und es hat auch kaum eine Stunde später waren die Zusatzkosten unserer Mitreisenden auch abgegolten und wir fuhren zurück.

Zum Glück konnten wir in Hurghada in einen Kleinbus umsteigen und sparten so etliches an Zeit, die der Reisebus benötigt, um diverse Hotels anzufahren.

Wer nun denkt, dass wir sofort in unser Zimmer stürzten, irrt. Hossam und Mustafa zog es zu ihren weiblichen Bekanntschaften und zur abendlichen Hotelanimation und ich bin schnurstrack auf ein Bier gegangen.
Unterwegs wollte mir jemand irgendwas für einen Dollar verkaufen und ging eine Weile neben mir her. Er war wirklich gut in seinem Handwerk und ich bemerkte erst in der Bar, dass eine von den Verschlüssen an meinem kleinen Rucksack geöffnet war und der Inhalt entwendet.
Ein kleines Päckchen alter Erinnerungs- und Familienfotos hatte er geklaut. Für ihn eine herbe Enttäuschung und für mich ein arger Verlust.
Mir war der Appetit bzw. Durst vergangen und ich bin zurück in das Hotel.
Der Polizist, den ich unterwegs traf, zuckte auch nur mit den Schultern, da hat nur noch das hämische Grinsen gefehlt.

© Manfred L., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zurück aus Indien zieht es mich wieder in die große weite Welt. Ein Flug nach Hurghada ist gebucht und auch der Termin für die Ankunft in Bangkok steht fest. Was sonst noch passieren wird, steht in den Sternen.
Details:
Aufbruch: 19.06.2014
Dauer: circa 13 Wochen
Heimkehr: September 2014
Reiseziele: Deutschland
Türkei
Ägypten
Der Autor
 
Manfred L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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