Marokko - Erinnerungen nach dreißig Jahren

Reisezeit: Juli / August 1969  |  von Peter Kiefer

Zu bunt

Als wir die Fahrt über den Hohen Atlas machten, wollte der freundliche Spanier - er sagte: des Gewichts wegen - nur noch zwei von uns mitnehmen. Der in den Lederhosen schied nach Losentscheid aus. So blieb ich mit dem Kieler zusammen (auf jeden Fall kam er aus Norddeutschland). Es war heiß, staubig und unbequem auf diesem Trip, aber für uns stand über allem das Wort "Abenteuer". Ich erinnere mich an die Kasbahs mit ihren verzweigten tunnelartigen Gängen, diesem raffinierten System aus Klima-, Wohn- und Speicheranlage. Oder an den Torwächter unterhalb der Mauer mit seinem dicken, ebenso Respekt einflößenden wie komischen Spieß.
Kinder winkten oft am Straßenrand und boten blaue Amethyste zum Verkauf, richtig dicke Brocken. Der Spanier hatte nach einer Weile so viel Geschmack daran gefunden, dass er anhielt und einen dieser Steine kaufte. Wir fanden ihn nur so lange beeindruckend, bis wir feststellten, dass unsere Hände sich blau gefärbt hatten.

© Peter Kiefer, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von der Marokko-Reise des Jahres ‘69 sind kaum Dokumente erhalten. Auch die Route lässt sich zu Teilen nicht mehr genau rekonstruieren. Dennoch sind romantische Erinnerungen an diese lange zurückliegende Reise geblieben, die mit einem ca. 5 Kilo schweren Rucksäckchen bestritten wurde.
Details:
Aufbruch: Juli 1969
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: August 1969
Reiseziele: Marokko
Spanien
Frankreich
Der Autor
 
Peter Kiefer berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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